So installieren Sie Java unter Linux

Die Popularität der Java Runtime und Java-basierter Anwendungen hat im Laufe der Zeit abgenommen. Viele Entwickler streben danach, sich von dieser Plattform zu entfernen. Trotz ihres etablierten Rufs wird die Java-Laufzeitumgebung weiterhin umfangreich genutzt. Sie ist auf Android-Geräten präsent, treibt beliebte Webanwendungen an, bildet die Grundlage für viele Videospiele und findet sogar auf großen Linux-Servern Anwendung. Wenn Sie ein Linux-Nutzer sind, der Java installieren möchte, stehen Ihnen zwei verschiedene Wege offen.

Einerseits gibt es das OpenJDK-Projekt, eine quelloffene Implementierung der Java-Laufzeitumgebung, die auf fast jeder Linux-Distribution problemlos funktioniert. Andererseits können Linux-Anwender das offizielle Oracle Java-Kit installieren, dessen Einrichtung zwar aufwendiger ist, das aber modernere Funktionen und eine verbesserte Funktionalität bietet. Dieser Artikel erklärt, wie Sie beide Optionen einrichten und nutzen können.

Option 1 – Java OpenJDK

Da die Einrichtung der Java-Laufzeitumgebung von Oracle für normale Benutzer umständlich sein kann, stellt Java OpenJDK ein praktisches Werkzeug für Linux dar.

Es existieren diverse Versionen von OpenJDK. Aktuell ist Version 11, die alle neuesten Patches enthält. Die meisten Linux-Distributionen bieten jedoch ältere Versionen von OpenJDK in ihren Paketarchiven an, die ebenfalls installierbar sind.

Die Installation von Java OpenJDK unter Linux ist unkompliziert und erfordert keinen großen Aufwand. Um zu beginnen, öffnen Sie ein Terminalfenster und folgen Sie den Anweisungen, die auf Ihre verwendete Linux-Distribution zugeschnitten sind.

Ubuntu

Sowohl Ubuntu 18.10 als auch Ubuntu 18.04 LTS enthalten die neueste OpenJDK-Version (11). Sie können diese einfach über das primäre Softwarearchiv installieren, indem Sie den folgenden Apt-Befehl ausführen:

sudo apt install openjdk-11-jdk openjdk-11-jre

Wenn Sie noch Ubuntu 16.04 LTS nutzen und Java benötigen, können Sie alternativ OpenJDK 8 installieren. Beachten Sie jedoch, dass diese Version nicht so aktuell und funktionsreich wie Version 11 ist!

sudo apt install openjdk-8-jdk openjdk-8-jre

Debian

Die Installation von OpenJDK unter Debian ist recht einfach. Beachten Sie jedoch, dass die aktuelle Version von Debian Stable (9) lediglich OpenJDK 8 enthält, eine ältere Version.

sudo apt-get install  openjdk-8-jre openjdk-8-jdk

Wie bereits erwähnt, enthält Debian 9 Stable einige veraltete OpenJDK-Pakete. Wenn Sie eine aktuellere Version benötigen, sollten Sie ein Upgrade auf Debian 10 in Erwägung ziehen oder sich informieren, wie Sie Backports aktivieren können, um neuere Software zu erhalten.

Arch-Linux

Arch Linux bietet die neuesten OpenJDK-Pakete (Version 11) an. Für die Installation ist es nicht notwendig, auf das AUR zurückzugreifen. Stattdessen kann es unkompliziert direkt aus dem „Extra“-Repository via Pacman installiert werden.

sudo pacman -S jre-openjdk jdk-openjdk

Fedora

Fedora Linux beinhaltet verschiedene Versionen von OpenJDK in seinem Softwarepaketarchiv. Es ist jedoch empfehlenswert, die neueste Version zu nutzen, da diese die aktuellsten Funktionen bietet.

Um OpenJDK 11 unter Fedora Linux zu installieren, geben Sie den folgenden DNF-Befehl in einem Terminalfenster ein:

sudo dnf install java-11-openjdk

OpenSUSE

Benötigen Sie die OpenJDK-Laufzeitumgebung sowie das Entwicklungskit für Ihr OpenSUSE-Linux-System? Dann wird es Sie freuen, dass die Einrichtung sehr einfach ist! Geben Sie einfach den folgenden Zypper-Befehl ein:

sudo zypper install java-11-openjdk

Generisches Linux

Der Quellcode für OpenJDK kann auf jeder Linux-Distribution installiert werden. Wenn Sie ein Linux-basiertes Betriebssystem verwenden, das OpenJDK nicht standardmäßig bereitstellt, gehen Sie zur Download-Seite und besorgen Sie sich den Quellcode selbst.

Option 2 – Java Runtime Environment von Oracle

OpenJDK funktioniert in den meisten Fällen, ist aber nicht mit allen Java-Anwendungen unter Linux kompatibel. Wenn Sie bei der Verwendung von OpenJDK auf Probleme gestoßen sind, sollten Sie die Installation der offiziellen Oracle-Version in Betracht ziehen.

Oracle Java für Linux ist mit einer Vielzahl von Linux-Distributionen kompatibel. In diesem Abschnitt der Anleitung erläutern wir, wie Sie die Laufzeitumgebung auf allen Distributionen, für die Pakete verfügbar sind, installieren können.

Ubuntu

Obwohl Ubuntu Linux das weltweit beliebteste Linux-Betriebssystem für Endverbraucher ist, bietet Oracle kein herunterladbares DEB-Paket zur Installation an. Aus diesem Grund haben Nutzer ein PPA-Archiv eines Drittanbieters erstellt, welches die Installation automatisiert.

Um das PPA zu aktivieren, öffnen Sie ein Terminal und verwenden Sie den untenstehenden Befehl add-apt-repository.

sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/java

Führen Sie als nächstes den Update-Befehl aus.

sudo apt update

Installieren Sie Oracle Java 11 mit dem Apt-Befehl.

sudo apt install oracle-java11-installer

Setzen Sie schließlich Java 11 als Standard.

sudo apt install oracle-java11-set-default

Debian

Benötigen Sie Java unter Debian? Aufgrund der Ähnlichkeit des Betriebssystems zu Ubuntu ist es möglich, ein PPA zu verwenden. Um dies zu bewerkstelligen, starten Sie ein Terminal und erlangen Sie Root-Zugriff.

su

Nachdem Sie nun Root-Rechte auf Debian haben, fügen Sie das Java-PPA Ihrem System hinzu.

echo "deb https://ppa.launchpad.net/linuxuprising/java/ubuntu bionic main" | tee /etc/apt/sources.list.d/linuxuprising-java.list

Aktivieren Sie als nächstes den GPG-Schlüssel der Softwarequelle mit apt-key.

apt-key adv --keyserver hkp://keyserver.ubuntu.com:80 --recv-keys 73C3DB2A

Führen Sie den Update-Befehl aus.

apt-get update

Installieren Sie Java 11 aus den Softwarequellen mit Apt-get.

apt-get install oracle-java11-installer

Setzen Sie schließlich Java 11 als Standard.

sudo apt-get install oracle-java11-set-default

Arch-Linux

Es gibt kein offizielles Oracle Java-Laufzeitpaket im Arch AUR. Wenn Sie Java unbedingt benötigen, besuchen Sie die offizielle Linux-Download-Seite. Dort können Sie eine TarGZ-Version von Java herunterladen und installieren. Alternativ können Sie bei OpenJDK bleiben.

Fedora und OpenSUSE

Oracle stellt ein RPM von Java bereit, sodass Sie Java problemlos auf Fedora und OpenSUSE installieren können. Um zu beginnen, besuchen Sie die Download-Seite auf Oracle.com.

Greifen Sie auf dieser Seite auf die RPM-Version von Java zu. Öffnen Sie dann ein Terminal und folgen Sie den untenstehenden Anweisungen, um es auf Ihrem System zu installieren.

Fedora

cd ~/Downloads
sudo dnf install jre-8u191-linux-x64.rpm

OpenSUSE

cd ~/Downloads
sudo zypper install jre-8u191-linux-x64.rpm

Generisches Linux

Oracle bietet eine TarGZ-Version seiner Java-Laufzeitumgebung an. Wenn Sie die offizielle Java JRE benötigen, klicken Sie auf diesen Link, laden Sie sie herunter und folgen Sie den Anweisungen auf der Seite, um sie zum Laufen zu bringen.