So installieren Sie den Vivaldi-Browser unter Linux

Der Vivaldi Browser: Installation auf verschiedenen Linux-Distributionen

In der letzten Zeit erleben wir eine Zunahme an neuen Webbrowsern auf dem Markt. Ein wesentlicher Grund dafür ist die wachsende Unzufriedenheit der Nutzer mit den etablierten Browsern. Chrome ist bekannt für seinen hohen RAM-Verbrauch und Datenschutzbedenken, während Firefox trotz Verbesserungen noch Aufholbedarf hat. Dies hat dazu geführt, dass Browser wie Brave und Vivaldi zunehmend Aufmerksamkeit erregen.

Kleine Vorwarnung: Am Ende dieses Beitrags gibt es ein Video-Tutorial.

Der Vivaldi Browser ist gewissermaßen eine Wiedergeburt des Opera-Browsers, bevor dieser (aus Sicht von Vivaldi) einige Veränderungen durchlief. Ähnlich wie Opera bietet Vivaldi Funktionen wie Speed Dial, Rücklauf- und Vorlauf-Tasten und andere bekannte Features. Zusätzlich gibt es zahlreiche neue Elemente, zum Beispiel die Adaptive Interface Color, die die Browserfarben dynamisch an die besuchte Seite anpasst.

Dieser Browser erfreut sich großer Beliebtheit unter Linux-Nutzern. In diesem Artikel zeigen wir verschiedene Installationswege für den Vivaldi Browser unter Linux.

Installation unter Ubuntu/Debian

Möchten Sie den Vivaldi Browser auf Ihrem Ubuntu-System nutzen? Dann folgen Sie diesen Schritten. Öffnen Sie zunächst ein Terminalfenster und führen Sie das Update-Tool aus, um sicherzustellen, dass alle Anwendungen und Bibliotheken auf dem neuesten Stand sind.

Hinweis: Debian-Nutzer können diese Anweisungen analog befolgen, da Ubuntu und Debian sehr ähnlich sind. Unter Umständen müssen Sie „apt“ durch „apt-get“ ersetzen.

sudo apt update
sudo apt upgrade -y

Nach dem Update ist es Zeit, das Paket herunterzuladen und zu installieren. Gehen Sie im Browser auf die Vivaldi-Downloadseite. Suchen Sie nach „Vivaldi 64 Bit“, falls Ihr System 64-Bit-fähig ist. Nutzen Sie ein 32-Bit-System? Dann wählen Sie „Vivaldi 32 Bit“.

Hinweis: Für Ubuntu ARM Systeme (wie Ubuntu Mate auf einem Raspberry Pi) laden Sie bitte „Vivaldi ARM DEB“ herunter.

Nach dem Download der DEB-Datei wird diese im Verzeichnis ~/Downloads gespeichert. Navigieren Sie mit dem `cd` Befehl ins Verzeichnis und listen Sie dessen Inhalt mit `ls` auf:

cd ~/Downloads
ls

Suchen Sie nach dem Namen der DEB-Datei. Ein Beispiel wäre der Name für die Version 1.14:

sudo dpkg -i vivaldi-stable_1.14.1077.45-1_amd64.deb

Mit dem Befehl `dpkg` installieren Sie Vivaldi. Eventuell fehlen aufgrund der Paketstruktur Abhängigkeiten, die nicht installiert werden konnten. Um dieses Problem zu beheben, führen Sie `apt install -f` aus:

sudo apt install -f

Nach Abschluss von `apt install -f` sollte Vivaldi startbereit sein.

Installation unter Arch Linux

Für Arch Linux gibt es kein offizielles Vivaldi Paket. Die Community hat jedoch über das Arch User Repository (AUR) einen Weg gefunden, den Browser bereitzustellen. Um Vivaldi unter Arch Linux zu installieren, laden Sie den aktuellen Snapshot von dieser Seite herunter oder klonen Sie ihn per Git:

git clone https://aur.archlinux.org/vivaldi.git

Nach dem Klonen wird der Build-Prozess gestartet, um ein neues AUR-Paket zu erzeugen und zu installieren:

makepkg

Dieser Befehl startet die Paketerstellung. Nach Abschluss dieses Prozesses haben Sie eine installierbare, native Arch Linux Paketdatei. Installieren Sie diese mit:

sudo pacman -U *.pkg.tar.xz

Installation unter Fedora

Die Installation von Vivaldi auf Fedora ist einfach. Öffnen Sie die offizielle Downloadseite und wählen Sie die passende Version für Ihr System. 64-Bit-Nutzer wählen „Vivaldi 64 Bit“ usw.

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Downloadlink und wählen Sie „Link-Adresse kopieren“. Gehen Sie nun zum Terminal und installieren Sie den Browser über den DNF-Paketmanager. Ein Beispiel für die Installation der Version 1.14:

sudo dnf install https://downloads.vivaldi.com/stable/vivaldi-stable-1.14.1077.45-1.x86_64.rpm -y

Nach der Installation durch DNF steht der Vivaldi Browser auf Ihrem Fedora-System zur Verfügung.

Installation unter OpenSUSE

Ähnlich wie bei Fedora wird OpenSUSE durch das Vivaldi Team via einer RPM-Datei unterstützt. Gehen Sie zur Downloadseite und laden Sie die aktuelle RPM Datei (32 oder 64 Bit). Navigieren Sie im Terminal zu ~/Downloads und listen Sie den Inhalt mit `ls` auf:

cd ~/Downloads
ls

Das Paket kann mit dem Zypper Paketmanager auf allen aktuellen SUSE Versionen (Leap/Tumbleweed) installiert werden. Aktuell ist Version 1.14 die neueste Version. Beachten Sie, dass Sie den folgenden Befehl anpassen müssen, wenn eine neuere Version verfügbar ist oder der Befehl nicht funktioniert.

Am besten kopieren Sie den exakten Dateinamen der RPM-Datei, die bei `ls` ausgegeben wurde.

sudo zypper install vivaldi-stable-1.14.1077.45-1.x86_64.rpm

Installation auf anderen Linux-Distributionen

Leider bietet Vivaldi keine einfache .tar.gz Version an, was die Installation auf weniger verbreiteten Distributionen erschwert. Falls Sie den Browser unbedingt auf einer solchen Distribution verwenden möchten, sollten Sie das deb2targz Skript in Erwägung ziehen. Damit können Sie eine DEB-Datei in eine .tar.gz-Archivdatei umwandeln.

Nach der Konvertierung können Sie den Browser gegebenenfalls manuell auf Ihrem System installieren.