Die virtuellen Desktops in Windows 10 sind zwar eine nützliche Funktion, aber sie stellen keine bahnbrechende Neuerung dar. Sie sind eher einfach umgesetzt. Glücklicherweise ist Windows jedoch eine Plattform, auf der Entwickler oft Lösungen finden, die die vorhandenen Funktionen erweitern und verbessern. Microsoft arbeitet ebenfalls kontinuierlich an der Optimierung dieser Funktion. Mit dem bevorstehenden Jubiläums-Update im Sommer werden einige Verbesserungen an den virtuellen Desktops eingeführt. In der Build-Version 14316 ist eine dieser neuen Testfunktionen die Möglichkeit, Apps an einen Desktop anzuheften. Diese Funktion ermöglicht es, ein App-Fenster auf allen virtuellen Desktops anzuzeigen. Im Folgenden wird erklärt, wie dies funktioniert.
Um ein App-Fenster an mehrere Desktops anzuheften, ist es zunächst erforderlich, mehr als einen virtuellen Desktop einzurichten. Dies kann über die Aufgabenansicht erreicht werden, die sich entweder über die entsprechende Schaltfläche neben Cortana oder durch Drücken von Windows + Tab aufrufen lässt. Dort werden alle geöffneten Fenster sowie die hinzugefügten virtuellen Desktops angezeigt. Um ein Fenster an alle Desktops anzuheften, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie im Kontextmenü die Option „Dieses Fenster auf allen Desktops anzeigen“.
Das ausgewählte Fenster wird nun auf jedem virtuellen Desktop sichtbar sein. Zusätzlich gibt es die Option, alle Fenster einer bestimmten App auf allen Desktops anzuzeigen. Dies ermöglicht es beispielsweise, alle geöffneten Chrome-Fenster auf allen Desktops zu haben.
Um den Unterschied zwischen den beiden Optionen zu verdeutlichen, hier ein Beispiel: Angenommen, es sind zwei Chrome-Fenster geöffnet. Eines enthält alle Arbeitsregisterkarten, das andere alle Registerkarten für später. Wenn in der Aufgabenansicht die Option „Dieses Fenster auf allen Desktops anzeigen“ für das Chrome-Fenster mit den Arbeitsregisterkarten ausgewählt wird, wird nur dieses Fenster auf allen virtuellen Desktops angezeigt. Das Fenster mit den „später“-Registerkarten bleibt auf seinem ursprünglichen Desktop.
Wenn stattdessen die Option „Fenster dieser App auf allen Desktops anzeigen“ gewählt wird, werden sowohl das Fenster mit den Arbeitsregisterkarten als auch das Fenster mit den „später“-Registerkarten auf allen Desktops angezeigt.
Diese Funktion ist derzeit nur in der Windows 10 Preview Build 14316 verfügbar. Nutzer einer stabilen Version müssen auf das Jubiläums-Update warten, um sie nutzen zu können. Es handelt sich um eine sehr nützliche Funktion, und es ist zu hoffen, dass sie rechtzeitig zur offiziellen Veröffentlichung bereit ist.
Aktualisiert: 8. Dezember 2020 um 11:36 Uhr