So greifen Sie unter Linux auf Ihr pCloud-Laufwerk zu

Suchen Sie nach einer Möglichkeit, Ihre Daten sicher in der Cloud zu speichern, ohne Ihre Privatsphäre zu gefährden? Dann ist pCloud vielleicht die richtige Lösung für Sie! pCloud Drive ist ein Cloud-Speicherdienst, der ähnlich wie Dropbox funktioniert, jedoch großen Wert auf Datenschutz legt. Er bietet eine starke Verschlüsselungstechnologie, was besonders in der Linux-Community sehr geschätzt wird.

Obwohl pCloud nicht so bekannt ist wie andere Dienste, bietet er eine hervorragende Option für Linux-Nutzer. In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie pCloud Drive unter Linux nutzen können.

Wichtiger Hinweis: Um pCloud verwenden zu können, müssen Sie in der Lage sein, BIN-Dateien mit Ihrem Benutzerkonto auszuführen.

pCloud installieren

Die Installation von pCloud Drive unter Linux unterscheidet sich von anderen Cloud-Diensten. Anstelle von Debian-Paketen, RPM-Dateien oder Tarball-Archiven erhalten Sie eine einzige Binärdatei. Das hat den Vorteil, dass pCloud auf allen Linux-Distributionen läuft, jedoch wird die App nicht im herkömmlichen Sinne installiert. Stattdessen wird sie einfach als ausführbare Datei gestartet.

Um pCloud nutzen zu können, müssen Sie zunächst ein Konto erstellen. Besuchen Sie die pCloud-Webseite und registrieren Sie sich. pCloud bietet sowohl kostenlose als auch Premium-Speicheroptionen. Wenn Sie mehr Speicher benötigen, können Sie auf eine der Premium-Optionen upgraden. Ansonsten erhalten Sie bei der Erstellung eines kostenlosen Kontos 10 GB Speicherplatz.

Nach der Kontoaktivierung finden Sie den Download-Button. Suchen Sie das Ubuntu-Logo und klicken Sie darauf, um zur Linux-Downloadseite zu gelangen. Wählen Sie die 32- oder 64-Bit-Version und laden Sie die Datei herunter. Anschließend öffnen Sie ein Terminalfenster und folgen den Anweisungen zur Einrichtung von pCloud.

Wie bereits erwähnt, ist pCloud eine Binärdatei (BIN). Unter Linux verhalten sich BIN-Dateien ähnlich wie EXE-Dateien unter Windows. Um diese Dateien ausführen zu können, müssen Sie zuerst die Berechtigungen anpassen. Verwenden Sie den Befehl „chmod“ im Terminal, um der pCloud-BIN-Datei die Ausführungsberechtigung zu geben:

cd ~/Downloads
chmod +x pcloud

Nachdem die pCloud-BIN-Datei die erforderlichen Berechtigungen hat, kann sie ausgeführt werden. Es ist jedoch nicht ratsam, die Datei im Download-Ordner zu belassen, da dieser oft für temporäre Dateien verwendet wird. Erstellen Sie stattdessen mit dem Befehl „mkdir“ einen separaten Ordner für pCloud:

mkdir -p ~/bin-files/

Verschieben Sie die pCloud-Binärdatei nun aus dem ~/Downloads-Ordner in das neue Verzeichnis ~/bin-files:

mv pcloud ~/bin-files/

Von hier aus können Sie die pCloud-App über das Terminal starten:

cd ~/bin-files/
./pcloud

Vor dem Start von pCloud werden Sie aufgefordert, sich mit Ihrem Konto anzumelden. Geben Sie Ihre Anmeldedaten ein oder nutzen Sie die Option „Weiter mit Facebook“. Nach erfolgreicher Anmeldung startet pCloud, erstellt einen neuen Ordner „pCloud“ in Ihrem Home-Verzeichnis (~) und öffnet diesen im Standard-Dateimanager.

Die App funktioniert, ist aber noch nicht einsatzbereit, da wir eine Verknüpfung für den Desktop erstellen müssen.

Schließen Sie die pCloud-App und kehren Sie zum Terminal zurück. Verwenden Sie den Befehl „touch“, um eine neue Verknüpfungsdatei für pCloud zu erstellen:

touch ~/Desktop/pcloud.desktop

Diese Aktion erstellt eine leere Verknüpfungsdatei. Bearbeiten Sie die Verknüpfung nun mit dem Nano-Texteditor:

Hinweis: pCloud kann selbst eine Verknüpfung erstellen, diese funktioniert aber nicht immer einwandfrei, daher ist es empfehlenswert, eine eigene zu erstellen.

nano ~/Desktop/pcloud.desktop

Fügen Sie im Nano-Editor den folgenden Code ein. Ersetzen Sie „Benutzername“ durch Ihren tatsächlichen Benutzernamen:


[Desktop Entry]
Type=Application
Name=pCloud
Exec=/home/Benutzername/bin-files/pcloud
Icon=/home/Benutzername/bin-files/pcloud-icon.png
Terminal=false
Categories=Network;System;
StartupNotify=false

Speichern Sie den Editor mit Strg+O und beenden Sie ihn mit Strg+X. Laden Sie nun das Icon für Ihre Verknüpfung mit dem Befehl „wget“ herunter:

cd ~/bin-files/
wget https://i.imgur.com/8Ti5LJg.png -O pcloud-icon.png

Aktualisieren Sie nach dem Herunterladen des Icons die Berechtigungen der Verknüpfung:

sudo chmod +x ~/Desktop/pcloud.desktop

Nach dem Ausführen von „chmod“ können Sie pCloud direkt vom Desktop starten. Doppelklicken Sie dazu einfach auf die Verknüpfung.

Verknüpfung installieren

Die pCloud-Desktopverknüpfung funktioniert, wird aber noch nicht im Anwendungsmenü angezeigt. Um dies zu beheben, kopieren Sie die Verknüpfung manuell nach /usr/share/applications. Verwenden Sie den folgenden Befehl im Terminal:

sudo cp ~/Desktop/pcloud.desktop /usr/share/applications/

Nachdem der Befehl erfolgreich ausgeführt wurde, sollte pCloud wie jede andere Anwendung im Anwendungsmenü sichtbar sein.

pCloud Drive verwenden

Die Verwendung von pCloud unter Linux ist vergleichbar mit anderen Cloud-Speicherdiensten (wie Dropbox). Um Dateien hochzuladen, öffnen Sie den Dateimanager, wählen Sie den Ordner „pCloud“ und legen Sie Ihre Dokumente, Bilder, Audio- und Videodateien dort ab. Die im Hintergrund laufende pCloud-App synchronisiert die Dateien automatisch mit Ihrem Online-Konto.

Um eine Datei zu löschen, entfernen Sie diese einfach aus dem Ordner ~/pCloud. Die Datei wird dann auch aus der Cloud entfernt.