So funktionieren die „erweiterten Sicherheitsupdates“ von Windows 7

Das Betriebssystem Windows 7 neigt sich seinem Lebensende zu. Microsoft wird am 14. Januar 2020 den sogenannten „erweiterten Support“ für Windows 7 einstellen, was bedeutet, dass keine weiteren Sicherheitsupdates mehr bereitgestellt werden. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, diesen Support gegen Bezahlung zu verlängern: die „erweiterten Sicherheitsupdates“.

Das Ende der regulären Sicherheitsupdates am 14. Januar 2020

Windows 7, das am 22. Oktober 2009 auf den Markt kam, feiert bald sein zehnjähriges Jubiläum. Am 14. Januar 2020 wird der erweiterte Support für Windows 7 eingestellt. Microsoft wird dann keine regelmäßigen Sicherheitsupdates mehr veröffentlichen. Auch Softwareentwickler werden ihre Unterstützung für ältere Versionen ihrer Produkte mit der Zeit einstellen. Neue Hardware kann unter Windows 7 möglicherweise nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren, wenn die Hardwarehersteller keine spezifischen Treiber dafür entwickeln.

Im Grunde genommen wiederholt sich hier die Situation mit Windows XP. Windows 7 mag zwar noch etwas länger durchhalten, wird aber nach und nach von Software- und Hardwareentwicklern vernachlässigt werden. Es werden weiterhin Sicherheitslücken entdeckt – viele der Fehler, die in Windows 10 gefunden wurden, betreffen auch Windows 7 –, aber Microsoft wird diese nicht mehr beheben. Dadurch wird das alte Betriebssystem immer unsicherer. Microsoft warnt die Nutzer bereits seit Jahren davor, und das Datum des Support-Endes rückt nun immer näher.

Microsoft könnte möglicherweise einige kostenlose Sicherheitsupdates bereitstellen

Die Geschichte von Windows XP hat gezeigt, dass Microsoft möglicherweise doch noch einige Sicherheitsupdates für Windows 7 für alle Nutzer herausbringen könnte.

Tatsächlich hatte Microsoft 2019, fünf Jahre nach dem Support-Ende, überraschend ein Sicherheitsupdate für Windows XP veröffentlicht. Der Windows Update-Dienst für XP war zwar bereits seit langem eingestellt worden, sodass XP-Nutzer das Update manuell herunterladen und installieren mussten – aber es war verfügbar.

Dennoch hat Microsoft nicht alle Sicherheitslücken von Windows XP geschlossen. Das Unternehmen wird das auch bei Windows 7 nicht tun. Besonders schwerwiegende Sicherheitslücken – wie der Fehler in Windows XP, der es einem Wurm ermöglichte, sich über das Internet zu verbreiten – könnten zwar behoben werden. Man sollte sich jedoch nicht darauf verlassen, dass die meisten Fehler, die Microsoft in anderen Windows-Versionen behebt, auch für Windows 7 gepatcht werden.

Unternehmen können erweiterte Sicherheitsupdates erwerben

Normale Privatanwender sollten Windows 7 hinter sich lassen und auf eine aktuelle, unterstützte Version von Windows, wie z. B. Windows 10, aktualisieren. Wenn Sie spezielle Software oder Hardware verwenden, die Windows 7 benötigt, sollten Sie diesen Windows 7-Computer vom Internet trennen oder diese Software in einer virtuellen Maschine auf einer modernen Windows-Version ausführen.

Unternehmen, die mehr Zeit für die Umstellung benötigen, können von Microsoft „erweiterte Sicherheitsupdates“ kaufen. Mit anderen Worten, Microsoft wird weiterhin Sicherheitsupdates bereitstellen, allerdings nur gegen Bezahlung.

Diese Updates sind als Übergangslösung gedacht. Die Kosten dafür steigen von Jahr zu Jahr. Microsoft möchte, dass Unternehmen, Behörden und andere Organisationen auf eine aktuelle Version von Windows umsteigen. Diese finanziellen Anreize sollen diesen Wechsel beschleunigen.

Für Privatanwender nicht verfügbar

Der normale Windows 7-Nutzer kann diese Updates jedoch nicht erwerben. Sie sind ausschließlich Unternehmen und anderen Organisationen vorbehalten.

Eine gute Nachricht ist, dass die erweiterten Sicherheitsupdates für Windows 7 nicht nur großen Unternehmen mit Volumenlizenzverträgen zur Verfügung stehen, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen erhältlich sein werden.

Microsoft verkauft diese Updates nicht direkt und sie sind auch nicht über die üblichen Einzelhandelskanäle erhältlich. Laut Mary Jo Foley müssen diese erweiterten Sicherheitsupdates „von qualifizierten Cloud Solution Provider-Partnern“ erworben werden. In einem Blogbeitrag von Microsoft über den Support für Windows 7 werden interessierte Parteien gebeten, sich „für weitere Informationen an Ihren Partner oder das Microsoft-Kontoteam zu wenden“.

Was kosten die erweiterten Sicherheitsupdates?

Nur weil man sie kaufen kann, heißt das nicht, dass man es auch tun sollte. Microsoft veröffentlicht die Preisliste nicht öffentlich. Die Microsoft-Beobachterin Mary Jo Foley hat jedoch einige Details herausgefunden, obwohl diese Preise möglicherweise verhandelbar sind.

Für Unternehmen mit Windows 7 Enterprise kosten die Updates im ersten Jahr 25 US-Dollar pro Gerät, im zweiten Jahr 50 US-Dollar und im dritten Jahr 100 US-Dollar pro Gerät. Diese Preise gelten zusätzlich zu einem bestehenden Windows-Volumenlizenzvertrag.

Unternehmen mit Windows 7 Pro-Geräten zahlen im ersten Jahr 50 US-Dollar pro Gerät, im zweiten Jahr 100 US-Dollar und im dritten Jahr 200 US-Dollar pro Gerät. Hierfür ist keine Volumenlizenzvereinbarung erforderlich.

Laut Microsoft-Dokumentation gibt es keinen Mindestkauf. Technisch gesehen kann man also auch nur Updates für ein einziges Gerät erwerben.

Wenn man bedenkt, dass Windows 7 auf einigen Schätzungen immer noch auf über 35 % aller PCs installiert ist, werden viele Unternehmen diese erweiterten Sicherheitsupdates zweifellos in Anspruch nehmen.

Glücklicherweise können Privatanwender immer noch kostenlos auf Windows 10 aktualisieren, obwohl Microsoft diesen Trick nicht offiziell bewirbt.