Wenn Ihre Augen in den späten Stunden der Nacht schmerzen, während Sie am Computer arbeiten, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass Sie übermäßig viel blauem Licht ausgesetzt waren. Aber was genau ist blaues Licht? Es handelt sich um eine Lichtart, die vorwiegend von elektronischen Geräten emittiert wird. Diese spezifische Lichtart kann Ihren Schlafrhythmus beeinträchtigen, da sie dem natürlichen Tageslicht ähnelt. Eine übermäßige Exposition gegenüber blauem Licht kann zu Schlafstörungen und Augenbelastung führen und sollte daher möglichst vermieden werden. Immer mehr Menschen greifen heutzutage auf sogenannte „Blaulichtfilter“ zurück. Diese Filter sind Überlagerungen, die die Farbtemperatur des Bildschirms je nach Tageszeit und Standort von Blau zu einer angenehmeren Farbe verschieben. Eine der beliebtesten Filteranwendungen unter Linux ist Redshift. Es ist ein Befehlszeilen-Tool, mit dem Sie blaues Licht unter Linux herausfiltern können.
Redshift – Eine Einführung
Redshift ist ein Farbfilter-Overlay für den Linux-Desktop, das die Menge an blauem Licht reduziert. Das Programm ermittelt den Standort des Benutzers und passt die Bildschirmfarbe entsprechend dem Umgebungslicht an. Dadurch verändert sich die Farbtemperatur des Bildschirms im Laufe des Tages, anstatt konstant im gleichen Blauton zu verharren.
Wie die meisten Blaulichtfilter entfaltet Redshift seine volle Wirkung, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt. Das liegt daran, dass blaues Licht tagsüber nicht schädlich ist, sondern erst nachts zum Problem wird. Wenn Menschen zu lange auf Bildschirme mit blauem Licht starren, suggerieren sie ihrem Körper, dass es sich um natürliches Sonnenlicht handelt, was sie wach hält.
Installation von Redshift
Redshift ist eine Open-Source-Alternative zu dem kommerziellen Blaulichtfilter Flux. Aus diesem Grund wird das Programm von fast jeder Linux-Distribution unterstützt, und einige integrieren seine Technologie sogar in ihre eigenen Desktop-Umgebungen. Hier erfahren Sie, wie Sie das Tool auf Ihrem Linux-System installieren.
Installation via Befehlszeile
Beachten Sie, dass bei der Installation von Redshift über die Befehlszeile nur das Kommandozeilenprogramm installiert wird. Wenn Sie eine benutzerfreundlichere Lösung bevorzugen, überspringen Sie die Installation der Befehlszeilenversion und lesen Sie weiter.
Ubuntu
sudo apt install redshift
Debian
sudo apt-get install redshift
Arch-Linux
sudo pacman -S redshift
Fedora
sudo dnf install redshift
OpenSUSE
sudo zypper install redshift
Andere Distributionen
Um Redshift auf Ihrer Distribution zu installieren, suchen Sie einfach in Ihrem Paketmanager oder Software-Store nach dem Paket „redshift“ und installieren Sie es. Es sollte leicht zu finden sein.
Die Nutzung von Redshift über die Befehlszeile
Zuerst müssen Sie Ihre geografische Breite und Länge ermitteln. Hier können Sie Ihre Koordinaten finden. Diese Informationen sind wichtig, damit Redshift Ihren Standort kennt und die Bildschirmfarben entsprechend anpassen kann.
Öffnen Sie dann ein Terminal und führen Sie den folgenden Befehl aus. Ersetzen Sie dabei die Platzhalter LAT und LON durch Ihre tatsächlichen Koordinaten:
redshift -l LAT:LON
Redshift-GTK – Die grafische Benutzeroberfläche
Die Befehlszeilenversion von Redshift erfüllt zwar ihren Zweck, ist aber nicht sonderlich anwenderfreundlich. Wenn Sie nach einer einfachen Methode suchen, um blaues Licht auf Ihrem Linux-Desktop zu filtern, empfehlen wir Ihnen, stattdessen Redshift-GTK zu verwenden.
Redshift-GTK ist ein grafisches Werkzeug, das auf der Befehlszeilenversion von Redshift aufbaut. Es bietet zusätzliche Funktionen wie die automatische Standorterkennung und die Möglichkeit, Redshift schnell auszusetzen. Es ist insgesamt einfacher zu bedienen und zu konfigurieren. Außerdem gibt es eine Autostart-Funktion, die das Programm beim Starten des PCs aktiviert, was eine manuelle Eingabe über das Terminal überflüssig macht.
Ähnlich wie die Befehlszeilenversion von Redshift ist auch Redshift-GTK in den meisten Linux-Distributionen verfügbar. Hier ist die Installationsanleitung:
Ubuntu
sudo apt install redshift-gtk
Debian
sudo apt-get install redshift-gtk
Arch-Linux
Leider ist in den offiziellen Arch-Linux-Repositories nur die Befehlszeilenversion von Redshift enthalten. Daher muss jeder, der Redshift-GTK auf einem Arch-basierten System installieren möchte, das Programm von Grund auf selbst kompilieren. Glücklicherweise hat jemand diesen Prozess durch das Hochladen ins AUR automatisiert.
Um das Programm zu installieren, nutzen Sie Ihren bevorzugten AUR-Helfer und verweisen Sie auf dieses Paket (oder kompilieren Sie das Paket manuell).
Fedora
Redshift-GTK ist nicht in den Haupt-Repositories von Fedora enthalten. Sie können es jedoch problemlos hier herunterladen und installieren. Suchen Sie die RPM-Datei für Ihre Fedora-Version und installieren Sie diese.
OpenSUSE
Redshift-GTK ist für OpenSUSE-Benutzer über den Build Service verfügbar. Klicken Sie auf die Schaltfläche „1-Klick-Installation“, damit das Programm sowohl unter SUSE Leap als auch unter Tumbleweed funktioniert.
Andere Distributionen
Finden Sie Redshift-GTK nicht für Ihr Linux-System? Besuchen Sie die Website des Entwicklers, laden Sie den Quellcode herunter und kompilieren Sie das Programm selbst. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kompilierung erfolgreich ist und Sie das Programm anschließend nutzen können, ist sehr hoch.
Bedienung von Redshift-GTK
Die Bedienung von Redshift-GTK ist deutlich einfacher als die der Befehlszeilenversion. Zum Einrichten des Blaulichtfilters öffnen Sie einfach die App. Redshift-GTK erkennt dann automatisch Ihren Standort und passt die Bildschirmfarbe entsprechend an. Während des Betriebs wird in Ihrer Taskleiste ein rotes Glühbirnensymbol angezeigt.
Um sicherzustellen, dass das Programm bei jedem Systemstart aktiv ist, klicken Sie auf das Symbol in der Taskleiste und wählen Sie „Autostart“. Dadurch wird Redshift-GTK automatisch aktiviert, wenn Sie sich an Ihrem Computer anmelden.
Sie können den Blaulichtfilter jederzeit deaktivieren, indem Sie auf das Taskleistensymbol klicken und „Suspend“ auswählen.
Fazit
Blaues Licht stellt ein potenzielles Problem dar. Eine zu hohe Exposition kann zu Schlafstörungen führen. Viele Betriebssystemhersteller haben das Problem im Jahr 2017 erkannt und in ihre Produkte Filter integriert – zum Beispiel „Nachtmodus“ in Windows 10. Unter Linux gibt es keine vergleichbar einfache Lösung. Daher müssen Benutzer Redshift verwenden, um blaues Licht zu filtern.