Die meisten Webbrowser bieten eine praktische Funktion zum Exportieren von Lesezeichen. Sie können Ihre gespeicherten Lesezeichen als HTML- oder XML-Datei sichern. Diese Datei lässt sich dann problemlos in jeden anderen Browser importieren. Im Allgemeinen arbeiten Browser beim Thema Lesezeichen recht gut zusammen. Die meisten Browser verfügen über einigermaßen umfangreiche Lesezeichenverwaltungen. Wenn ein bestimmtes Feature in der Lesezeichenverwaltung eines Browsers fehlt, wird dies häufig durch eine Erweiterung oder ein Add-On ausgeglichen. Das mag zwar in vielen Fällen zutreffen, aber es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel ist es nicht möglich, einen einzelnen Lesezeichenordner zu exportieren. Es ist immer ein „Alles-oder-Nichts“-Prinzip. Ebenso können Sie immer nur alle Lesezeichen aus einer HTML- oder XML-Datei importieren, aber nicht einzelne. Es gibt keine Erweiterung oder ein Add-On, das diese Einschränkung aufhebt, daher ist ein kleiner Umweg notwendig. Im Folgenden wird dieser Weg beschrieben.
Dieser kleine Trick zum Exportieren eines einzelnen Lesezeichenordners funktioniert in jedem Browser, der eine Exportfunktion für Lesezeichen hat. Bei Chrome ist die Vorgehensweise etwas einfacher, aber es funktioniert auch browserübergreifend. So können Sie beispielsweise einen einzelnen Lesezeichenordner von Firefox nach Chrome exportieren.
Auswahl des primären und sekundären Browsers
Für diese Methode verwenden wir Chrome und Firefox. Chrome dient als Hauptbrowser mit einer umfangreichen Lesezeichenbibliothek. Firefox fungiert als sekundärer Browser, der als Exportwerkzeug dient. Der sekundäre Browser sollte keine Lesezeichen enthalten oder als Ihr eigentlicher Browser dienen. Alternativ können Sie in Chrome ein neues Benutzerprofil erstellen und dieses als sekundären Browser verwenden.
Kopieren des Lesezeichenordners in den sekundären Browser
Öffnen Sie die Lesezeichenverwaltung von Chrome mit der Tastenkombination Strg+Umschalt+O. Wählen Sie den Lesezeichenordner aus, den Sie exportieren möchten. Wenn Sie den Ordner auswählen, werden alle darin enthaltenen Links im rechten Bereich angezeigt. Markieren Sie alle und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Link. Wählen Sie im Kontextmenü „Kopieren“.
Öffnen Sie nun den sekundären Browser und dessen Lesezeichenverwaltung. Erstellen Sie dort einen neuen Ordner. Benennen Sie ihn genauso wie den Ordner in Ihrem primären Browser. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den neuen Ordner und wählen Sie im Kontextmenü „Einfügen“.
Möglicherweise werden die Favicons der eingefügten Links zunächst nicht angezeigt. Um dies zu beheben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner und öffnen Sie alle Links in Ihrem Browser. Es ist nicht notwendig, zu warten, bis die Seiten vollständig geladen sind. Warten Sie, bis die Favicons der Webseiten angezeigt werden, dann können Sie die Tabs schließen.
Exportieren des einzelnen Lesezeichenordners
Ihr sekundärer Browser enthält nun alle Lesezeichen, die Sie exportieren möchten. Nutzen Sie die Exportfunktion des Browsers, um die Lesezeichen in einer HTML- oder XML-Datei zu speichern.
Aufräumen nach dem Import
Nun können Sie die HTML-Datei, in die Sie die Lesezeichen exportiert haben, auch wieder importieren. Ihr Browser bietet hierfür ein integriertes Tool. Das einzige Problem ist, den Ordner zu finden, den Sie exportiert haben.
In Firefox befindet sich der exportierte Lesezeichenordner unter Alle Lesezeichen > Lesezeichenmenü > Andere Lesezeichen.
In Chrome finden Sie den importierten Lesezeichenordner unter Lesezeichenleiste > Importiert > Andere Lesezeichen.
Sie können die zusätzlich importierten Lesezeichen nun löschen und den gewünschten Ordner per Drag & Drop an eine beliebige Stelle in Ihrer Lesezeichenbibliothek verschieben.
Einschränkungen
Es ist wichtig zu erwähnen, dass dies keine perfekte Lösung ist. Wie alle Workarounds hat auch dieser seine Grenzen. Die Hauptbeschränkung besteht darin, dass Seitentitel und/oder Beschreibungen nicht zwischen den Browsern kopiert werden. Daher werden diese Informationen auch nicht in der HTML-Datei gespeichert. Um dies zu beheben, müssten Sie auf einen anderen, zeitaufwendigen Umweg zurückgreifen: Öffnen Sie jeden Link einzeln, entfernen Sie ihn als Lesezeichen und fügen Sie ihn erneut im sekundären Browser hinzu. Dies ist eine sehr repetitive Aufgabe, besonders wenn ein Ordner viele Links enthält. Sie erhalten zwar am Ende Ihre Links, aber es sollte eigentlich einen einfacheren Weg geben.