Wenn Ihr System das Windows-Update vom Oktober 2018 (Version 1809) erfolgreich installiert hat, werden Sie feststellen, dass das altbekannte Snipping-Tool nicht mehr zur Verfügung steht. Es wurde durch das neue Werkzeug „Ausschneiden und Skizzieren“ (Snip & Sketch) ersetzt. Dieses können Sie entweder über das Info-Center oder mit der Druck-Taste (PrintScreen) Ihrer Tastatur starten. Beim Start über diese Wege öffnet sich „Ausschneiden und Skizzieren“ zwar im Modus für sofortige Bildschirmausschnitte, aber es ist eigentlich eine vollwertige App, die, ähnlich wie das Snipping-Tool, verzögerte Screenshots erstellen kann. Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen hier.
Verzögerte Bildschirmfotos mit „Ausschneiden und Skizzieren“
Um zeitverzögerte Bildschirmaufnahmen mit „Ausschneiden und Skizzieren“ anzufertigen, müssen Sie die App über die Anwendungsliste im Startmenü öffnen. Alternativ können Sie die App auch über die Windows-Suchfunktion finden und starten, falls diese auf Ihrem System aktiv ist.
Klicken Sie nun auf den kleinen Pfeil neben dem Button „Neu“. Aus dem sich daraufhin öffnenden Menü wählen Sie die gewünschte Verzögerungszeit für das Bildschirmfoto aus. Ihnen stehen hierbei 3 oder 10 Sekunden zur Auswahl.
Während der gewählten Verzögerungszeit haben Sie die Möglichkeit, Ihren Bildschirm so vorzubereiten, wie er auf dem Screenshot erscheinen soll. Sobald die Verzögerung abgelaufen ist, erscheint eine kleine Leiste, wie Sie sie auf dem untenstehenden Bild erkennen können. Hier können Sie nun entweder einen Vollbild-, einen Freihand- oder einen rechteckigen Ausschnitt für Ihr Bildschirmfoto auswählen.
Vielleicht fragen Sie sich, was mit den Einstellungen auf Ihrem Bildschirm passiert, wenn Sie während der Verzögerungszeit mit einer anderen Anwendung interagieren müssen. Dies ist besonders dann relevant, wenn Sie ein Element erfassen möchten, das möglicherweise verschwindet. Seien Sie unbesorgt: Bevor die Screenshot-Optionen angezeigt werden, friert das Werkzeug den aktuellen Bildschirminhalt ein, sodass Sie Ihren Screenshot ohne Probleme erstellen können.
Das war’s auch schon. Das erstellte Bildschirmfoto wird nun direkt im „Ausschneiden und Skizzieren“-Tool geöffnet. Hier haben Sie die Möglichkeit, das Bild mit Anmerkungen zu versehen oder darauf zu zeichnen. Abschließend können Sie die Datei im PNG-Format abspeichern. Die Unterstützung für das JPEG-Format scheint merkwürdigerweise zu fehlen. Sie können das Bild aber mit anderen Programmen, wie zum Beispiel IrfanView oder sogar Paint, konvertieren.
Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass Sie trotz der neuen „Ausschneiden und Skizzieren“-App weiterhin die Druck-Taste (PrintScreen) und die Tastenkombination Win+PrintScreen für schnelle Screenshots nutzen können. So wie das Snipping-Tool damals die anderen Screenshot-Methoden nicht vollständig verdrängt hat, zwingt Sie auch „Ausschneiden und Skizzieren“ nicht zur ausschließlichen Nutzung. Darüber hinaus können Sie auch Screenshot-Programme von Drittanbietern verwenden, die mit der Druck-Taste zusammenarbeiten.