Ein Server für Headless-Dropbox-Sicherungen wird eingerichtet, indem zuerst eine Kommandozeilenversion von Dropbox installiert wird. In diesem Fall verwenden wir den Dropbox Uploader, ein Skript, das das automatische Hochladen von Dateien in die Dropbox über die Kommandozeile erheblich vereinfacht.
Git installieren
Um dieses Skript nutzen zu können, muss das Git-Paket auf Ihrem Linux-System installiert sein. Öffnen Sie dazu ein Terminal und führen Sie die folgenden Befehle aus:
Ubuntu |
sudo apt install git |
Debian |
sudo apt-get install git |
Arch Linux |
sudo pacman -S git |
Fedora |
sudo dnf install git |
OpenSUSE |
sudo zypper install git |
Andere Linux-Distributionen |
Git ist weit verbreitet. Selbst bei weniger bekannten Distributionen sollte die Installation über den Paketmanager möglich sein. Suchen Sie nach „git“ und installieren Sie es. Alternativ können Sie auch auf Pkgs.org nach einem passenden Installationsprogramm suchen. |
Dropbox Uploader beziehen
Sobald Git installiert ist, können wir den Code für Dropbox Uploader herunterladen. Verwenden Sie dazu im Terminal folgenden Befehl, um den Quellcode zu klonen:
git clone https://github.com/andreafabrizi/Dropbox-Uploader.git
Navigieren Sie nun mit dem `cd`-Befehl in den neu erstellten Ordner `Dropbox-Uploader`:
cd Dropbox-Uploader
Das Skript ist jetzt prinzipiell nutzbar, wird aber ohne weitere Anpassungen nicht korrekt funktionieren. Um sicherzustellen, dass der Dropbox Uploader auf Ihrem Linux-System läuft, müssen Sie die Dateiberechtigungen ändern. Da es sich um ein Shell-Skript handelt, genügt ein einfacher `chmod`-Befehl:
chmod +x dropbox_uploader.sh
Dropbox Uploader wird ausgeführt, indem Sie `dropbox_uploader.sh` aufrufen. Das Tool enthält jedoch auch weitere Skripte, die die Interaktion mit Dropbox erleichtern. Optional können Sie auch diesen Dateien Ausführungsrechte geben:
chmod +x dropShell.sh chmod +x testUnit.sh
Dropbox-API einrichten
Nachdem die Dropbox-Sicherungssoftware nun auf Ihrem Linux-Rechner liegt, können wir das Sicherungssystem konfigurieren. Der erste Schritt hierbei ist die Erstellung eines neuen Codes für die Dropbox-App, der später zur Anmeldung bei Ihrem Dropbox-Konto verwendet wird. Gehen Sie dazu auf die offizielle Entwicklerseite, suchen Sie die Schaltfläche „App erstellen“ und klicken Sie diese an.
Nach dem Klick auf „App erstellen“ werden Sie zur API-Seite weitergeleitet. Wählen Sie „Dropbox API“ aus, um fortzufahren.
Bestimmen Sie als nächstes den Zugriffsumfang, den der Dropbox Uploader haben soll. Für beste Ergebnisse wählen Sie hier „Vollzugriff“. Dadurch kann das Skript auf mehrere Ordner innerhalb Ihres Kontos zugreifen und ist nicht auf einen einzelnen Bereich beschränkt.
Geben Sie einen Namen für die App ein und klicken Sie auf die Schaltfläche „App erstellen“, um den Vorgang abzuschließen.
Nach der Erstellung der App im Developer Center gelangen Sie zum Eintrag Ihrer neuen App für das Upload-Tool. Scrollen Sie nach unten zu „Generiertes Zugriffstoken“ und klicken Sie auf „Generieren“.
Sicherungen erstellen
Nachdem Sie eine Dropbox-API für den Uploader und ein passendes Zugriffstoken erstellt haben, müssen Sie das Skript nun mit Ihrem Konto verknüpfen. Führen Sie dazu im Terminal das Dropbox Uploader-Tool aus:
./dropbox_uploader.sh
Beim ersten Ausführen des Skriptes werden Sie nach dem Zugriffstoken gefragt. Kopieren Sie diesen von der Dropbox-API-Seite und fügen Sie ihn ein.
Nachdem Sie das Zugriffstoken hinzugefügt haben, können Sie mit der Erstellung von Backups beginnen. Verwenden Sie den Uploader, um einen neuen Ordner zu erstellen:
./dropbox_uploader.sh mkdir Backup
Der Befehl `mkdir` erstellt einen Remote-Sicherungsordner in Ihrem Dropbox-Konto. Von hier aus können Sie nun Dateien dorthin hochladen. Verwenden Sie dazu folgenden Befehl:
Hinweis: Dropbox Uploader kann nicht nur Tar.gz-Dateien verarbeiten. Passen Sie den Befehl entsprechend an, um jede beliebige Art von Datei hochzuladen.
./dropbox_uploader.sh upload /home/username/location/of/file.tar.gz
Sicherungen automatisieren
Manuelles Hochladen ist hilfreich, aber die Automatisierung ist hier der bessere Ansatz. Hierfür ist Cron das ideale Werkzeug. Wechseln Sie in einem Terminal mit `su` oder `sudo` zu Root-Rechten.
su -
oder
sudo -s
Rufen Sie nun Cron auf:
crontab -e
Wählen Sie Nano als Editor aus und fügen Sie dann Folgendes in die Cron-Datei ein.
Hinweis: Dieser Cron-Befehl weist Ihren Linux-Rechner an, täglich um 8:06 Uhr ein Backup zu erstellen, zu komprimieren und in den Backup-Ordner in Dropbox hochzuladen.
06 08 * * * tar -zcvf backup-$(date +%Y-%m-%d).tar.gz /home/username/;/home/username/Dropbox-Uploader/dropbox_uploader.sh upload /home/username/backup-$(date +%Y-%m-%d).tar.gz Backups
Speichern Sie den Befehl in der Cron-Datei. Nach dem Speichern erstellt Ihr PC automatisch ein Backup von `/home/username/`, komprimiert es in ein Tar.gz-Archiv, versieht es mit einem Datum und lädt es in Dropbox hoch. Soll nicht der gesamte Home-Ordner gesichert werden? Passen Sie die Ordnerpfade so an, dass sie auf einen spezifischen Ordner verweisen.
Wenn alles korrekt aussieht, speichern Sie die neue Cron-Datei in Nano mit Strg+O.
Automatische Sicherungen deaktivieren
Automatische Backups in Dropbox sind zwar praktisch, aber wenn Sie sie lieber manuell verwalten möchten, können Sie den Befehl in Cron entfernen:
su - crontab -e
Speichern Sie die Änderungen wie zuvor mit Strg + O. Die automatische Sicherung ist jetzt deaktiviert.