So erstellen Sie benutzerdefinierte Batteriewarnungen für einen Linux-Laptop

Das Standard-Batteriemanagement vieler Linux-Desktopumgebungen ist recht rudimentär. Es informiert den Nutzer, sobald ein Laptop geladen wird, wenn der Akku fast leer ist oder der Ladevorgang abgeschlossen wurde. Für den durchschnittlichen Benutzer mag dies ausreichend sein. Wer jedoch die Akkulaufzeit seines Laptops präzise überwachen und den Stromverbrauch detailliert verfolgen möchte, benötigt eine umfassendere Lösung. Hier kommt der Battery Monitor ins Spiel, eine Python 3-basierte Anwendung, die es Anwendern erlaubt, individuelle Batterie-Warnmeldungen zu definieren. Um den Battery Monitor zu nutzen, ist entweder ein Ubuntu- oder Debian-System erforderlich, oder der Quellcode muss kompiliert und ausgeführt werden.

Installation unter Ubuntu

Der Entwickler des Battery Monitors hat sein Hauptaugenmerk auf Ubuntu gelegt. Da diese Software primär für Ubuntu entwickelt wurde, sollten Nutzer keine Probleme bei der Installation haben. Um zu beginnen, muss zunächst das entsprechende PPA-Archiv hinzugefügt werden.

Hinweis: Ubuntu 18.04 scheint den Battery Monitor noch nicht zu unterstützen. Ältere Versionen sollten jedoch reibungslos funktionieren.

sudo add-apt-repository ppa:maateen/battery-monitor

Das bloße Hinzufügen des PPA zum System genügt nicht, um den Battery Monitor zu installieren. Zuerst müssen die Ubuntu-Softwarequellen aktualisiert werden.

sudo apt update

Die Ausführung des apt-Update-Tools zeigt üblicherweise Software-Updates für Ubuntu an. Es ist ratsam, diese neuen Updates zu installieren, da der Battery Monitor sie eventuell benötigt. Das Upgrade kann bequem durch folgenden Befehl erfolgen:

sudo apt upgrade -y

Wenn das PPA korrekt hinzugefügt wurde und das System auf dem neuesten Stand ist, kann die Installation des Battery Monitors beginnen. Verwenden Sie dazu diesen Befehl:

sudo apt install battery-monitor

Sollte der Battery Monitor deinstalliert werden müssen, hilft folgender Befehl:

sudo apt remove battery-monitor -y

Installation unter Debian

Der Battery Monitor funktioniert auch unter Debian, auch wenn der Entwickler dies nicht explizit erwähnt. Insbesondere das Paket für Ubuntu 16.04 Xenial scheint problemlos zu funktionieren. Um den Battery Monitor auf Debian zu installieren, laden Sie zunächst die Debian-Paketdatei mithilfe von wget herunter.

Hinweis: Der Battery Monitor läuft stabil auf Debian Stable. Die Nutzung auf Unstable oder Testing erfolgt auf eigenes Risiko.

wget https://launchpad.net/~maateen/+archive/ubuntu/battery-monitor/+files/battery-monitor_0.5.4-xenial_all.deb

Verwenden Sie die dpkg-App, um den Battery Monitor zu installieren.

sudo dpkg -i battery-monitor_0.5.4-xenial_all.deb

Die Verwendung von dpkg zur Installation eines Ubuntu-Programms unter Debian kann zu Problemen führen, da die Abhängigkeiten nicht automatisch aufgelöst werden. Glücklicherweise ist dieses Problem leicht zu beheben. Führen Sie den Befehl apt install -f aus, um die Abhängigkeitsfehler zu korrigieren.

sudo apt install -f

Sobald apt install -f die Abhängigkeitsprobleme behoben hat, sollte der Battery Monitor einwandfrei funktionieren.

Installation aus dem Quellcode

Sollten Sie weder Ubuntu- noch Debian-Nutzer sein, aber trotzdem den Battery Monitor verwenden wollen, ist es notwendig, die Anwendung aus dem Quellcode zu kompilieren. Beginnen Sie mit der Installation des Git-Pakets. Dieses Paket ermöglicht es Ihnen, Code von Git-basierten Websites herunterzuladen und zu verwalten.

Ihr Betriebssystem ist nicht aufgeführt? Suchen Sie in Ihrem Paketmanager nach „Git“ und installieren Sie es einfach!

Hinweis: Um diese Software auszuführen, müssen die erforderlichen Abhängigkeitsdateien installiert werden.

Arch Linux

sudo pacman -S git

Fedora

sudo dnf install git

OpenSUSE

sudo zypper install git

Holen Sie sich den neuesten Quellcode des Battery Monitors mithilfe von Git.

git clone https://github.com/maateen/battery-monitor.git

Wechseln Sie in den neu erstellten Quellcode-Ordner.

cd battery-monitor

Im Quellverzeichnis führen Sie make aus, um den Battery Monitor zu kompilieren.

sudo make install

Nachdem die Kompilierung abgeschlossen ist, sollte der Battery Monitor bereit zur Verwendung sein!

Verwendung des Battery Monitors

Nach der Installation des Battery Monitors finden Sie im Anwendungsmenü zwei Einträge: „Battery Monitor“ und „Battery Monitor GUI“. Um das Tool zu nutzen, starten Sie zunächst „Battery Monitor“. Diese Option startet das Überwachungstool im Hintergrund.

Sobald der Battery Monitor ausgeführt wird, starten Sie das GUI-Tool, um die Einstellungen zu bearbeiten.

Der Battery Monitor bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, die der Nutzer nach Bedarf anpassen kann. Standardmäßig sind nur zwei Warnmeldungen konfiguriert, die bei 10 % und 30 % Akkustand ausgelöst werden.

Möchten Sie häufigere Warnungen? Verwenden Sie die Optionen „Erste benutzerdefinierte Warnung bei“, „Zweite benutzerdefinierte Warnung bei“ und „Dritte benutzerdefinierte Warnung bei“. Geben Sie neben jedem dieser Felder den gewünschten Batterieprozentsatz an.

Wenn Sie beispielsweise eine Benachrichtigung erhalten möchten, wenn der Laptop zur Hälfte entladen ist, tragen Sie „50“ in eines der Felder ein.

Für eine optimale Nutzung des Battery Monitors empfehlen wir diese Konfiguration für die benutzerdefinierten Warnmeldungen:

Ändern Sie zunächst die „Low Battery Warning“ von 30 auf 20. Fügen Sie dann 50 als eine der benutzerdefinierten Warnungen hinzu (damit Sie eine Warnung bei 50 % Akkustand sehen). Anschließend fügen Sie 75 zu einem weiteren benutzerdefinierten Feld hinzu. Diese Einstellungen ermöglichen es dem Battery Monitor, Sie zu informieren, wenn 25 % des Laptop-Akkus entladen sind.

Ändern Sie abschließend die „Sehr schwache Batterie“-Warnung von 10 auf 8. Mit diesen Einstellungen können Sie das volle Potential des Battery Monitors ausschöpfen. Wenn Sie mit den Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf die Schaltfläche „Speichern“, um die Änderungen zu übernehmen.

Wenn Sie benutzerdefinierte Batteriewarnungen unter Windows erstellen möchten, finden Sie in diesem Beitrag eine Anleitung dafür.