So beheben Sie PCIe-NVMe-SSD-Start- und Treiberprobleme

Der Wettbewerb um riesige Speicherkapazitäten hat an Fahrt verloren. Es scheint, als hätte sich die Mehrheit auf einige wenige Terabyte festgelegt und erweitert ihren Speicher bei Bedarf durch weitere Laufwerke. Dies hat die Speichertechnologie in eine andere Richtung gelenkt, nämlich in die der Geschwindigkeit. Während klassische mechanische Festplatten ihre Geschwindigkeit durch Drehzahl und Cache-Speicher definierten, haben wir nun Solid-State-Drives (SSDs). Diese Laufwerke eliminieren die Mechanik und sind dadurch erheblich schneller. Doch die SATA-Kabelverbindungen, die Laufwerke mit Mainboards verbinden, stellen ein zunehmendes Problem dar. Daher wenden wir uns PCI-Express-basierten Speichergeräten zu. Diese werden direkt an das Mainboard angeschlossen und erreichen Geschwindigkeiten, die in einigen Fällen sogar bis zu 3,5 GB/s Leseleistung betragen. Mit dieser neuen Technologie kommen jedoch neue Schwierigkeiten auf, die es zu lösen gilt. Dazu gehören fehlende Treiber, nicht reagierende oder langsame Laufwerke und Laufwerke, die nach dem Anschließen einfach nicht erkannt werden. Im Folgenden werden einige häufige Probleme beim Starten und der Treiberinstallation von PCIe-NVMe-SSDs sowie deren Behebung erläutert.

1 – Laufwerk wird nicht erkannt

Wenn Ihr Laufwerk überhaupt nicht erkannt wird, sollten Sie zunächst überprüfen, ob es richtig angeschlossen ist. Geben Sie in die Windows-Suchleiste „Datenträgerverwaltung“ ein und wählen Sie „Festplattenpartitionen erstellen und formatieren“. Dies öffnet die Datenträgerverwaltung. Vergleichen Sie die Anzahl der aufgelisteten Datenträger mit der Anzahl Ihrer installierten Speichergeräte. Wenn diese übereinstimmen, liegt wahrscheinlich ein falscher Treiber vor. Andernfalls ist das Laufwerk nicht korrekt installiert.

Schalten Sie Ihren PC/Laptop aus, trennen Sie ihn vom Stromnetz, entfernen Sie das Laufwerk und setzen Sie es gegebenenfalls in einen anderen Steckplatz wieder ein.

2 – Laufwerk wird erkannt, aber nicht angezeigt

Falls Ihr Laufwerk erkannt wird (gleicher Test wie oben), aber nicht im Datei-Explorer erscheint, suchen Sie es in der Datenträgerverwaltung. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den farbigen Bereich vor dem betreffenden Datenträger und wählen Sie „Formatieren“.

Geben Sie dem Laufwerk optional einen Namen, belassen Sie es bei NTFS (wenn Sie sich bezüglich des Dateisystems unsicher sind) und aktivieren Sie „Schnellformatierung“. Eine SSD sollte nun umgehend formatiert und im Explorer angezeigt werden.

3 – Laufwerk wird angezeigt, verwendet aber falsche Treiber

Wenn Sie versucht haben, Ihr Laufwerk zu installieren, aber entweder die offiziellen Treiber nicht installieren können (stattdessen werden die Windows-Standardtreiber verwendet) oder die versprochenen Geschwindigkeiten nicht erreicht werden, liegt möglicherweise ein Treiberproblem vor.

Diese Laufwerke gehören zur neuesten Technologie. Die meisten BIOS/UEFI-Versionen sind für ältere HDDs oder SATA-basierte SSDs konfiguriert. PCI-Express-Laufwerke benötigen eine kleine Anpassung im BIOS und einen Start im abgesicherten Modus.

1 – Treiber herunterladen

Besuchen Sie die Herstellerseite und laden Sie alle benötigten Treiber, Tools und Firmware-Updates herunter, um Ihr Laufwerk vollständig funktionsfähig zu machen.

2 – BIOS/UEFI-Konfiguration

Bei jedem Hochfahren Ihres PCs wird kurz eine Anleitung zum Aufrufen des BIOS angezeigt. Diese ist systemabhängig, in der Regel ist es die F2-Taste. Sollten Sie keine klare Anleitung sehen, besuchen Sie die Webseite Ihres Mainboard-Herstellers (vermutlich im FAQ-Bereich). Im BIOS müssen Sie „SATA Operation“ (meist unter „Advanced“) finden und von RAID auf AHCI umstellen. Dies sollte sowohl den richtigen Treiber aktivieren als auch die volle Geschwindigkeit ermöglichen. Falls Sie die Treiber trotzdem nicht installieren können, versuchen Sie die nächste Lösung.

3 – Im abgesicherten Modus starten

Geben Sie in der Windows-Suche „msconfig“ ein. Sie sehen „Systemkonfiguration“. Öffnen Sie diese. In den verschiedenen Registerkarten finden Sie fünf Optionen. Klicken Sie auf „Start“. Unten links sehen Sie „Sicherer Start“. Klicken Sie darauf und bestätigen Sie mit OK. Ihr PC startet nun neu.

Sie starten (nach einer kurzen Wartezeit) im abgesicherten Modus. Jetzt sollte die Installation Ihrer Treiber und Tools problemlos funktionieren.

4 – Windows installieren

Falls Sie Ihr neues, superschnelles Laufwerk als Betriebssystem-Laufwerk verwenden möchten und von Grund auf neu beginnen (also ohne bestehendes Betriebssystem), benötigen Sie folgendes:

1 – USB-Laufwerk (mindestens 16 GB)

2 – Eine gültige Microsoft Windows-Lizenz

Es wird davon ausgegangen, dass Sie Zugriff auf einen anderen Computer haben, mit dem Sie die benötigten Elemente erstellen können. Eine gültige Windows-Lizenz erhalten Sie im Microsoft Store. Wenn Sie den Rechner von einem Markenhersteller beziehen (statt ihn selbst zusammenzubauen), können Sie diesen möglicherweise nach einer Kopie des Betriebssystems fragen (viele Hersteller bieten einen Download an).

Zuerst erstellen wir einen bootfähigen USB-Stick, der UEFI unterstützt (wichtig für PCIe-Laufwerke). Formatieren Sie Ihren USB-Stick mit dem FAT32-Dateisystem (NTFS aktiviert nur das BIOS, nicht UEFI).

Festplatten-Partitionierung

Öffnen Sie eine Befehlszeile im Administratormodus, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das „Startmenü“ klicken und Windows PowerShell (Admin) auswählen. Geben Sie DISKPART ein und anschließend jede folgende Zeile, wie unten beschrieben.

DISKPART
LIST DISK

Sie sehen nun eine Liste aller Laufwerke. Suchen Sie die Nummer, die Ihr USB-Laufwerk repräsentiert.

SELECT DISK #

Die # steht für Ihre USB-Laufwerksnummer. Bei falscher Auswahl, löschen Sie das falsche Laufwerk!

CLEAN
CREATE PARTITION PRIMARY
SELECT PARTITION 1
ACTIVE
FORMAT fs=fat32
assign

Das Laufwerk sollte nun formatiert und als aktiv mit FAT32 gekennzeichnet sein. Kopieren Sie nun den Inhalt der Windows-Installations-DVD per Drag-and-Drop auf den USB-Stick.

Als Nächstes benötigen Sie eine Kopie der EFI-Bootmanager-Firmwaredatei von einem Rechner mit installiertem 64-Bit-Windows auf einem UEFI-System. Suchen Sie auf Ihrem USB (angenommen, es ist Laufwerk E:) in E:efimicrosoftboot nach dem Ordner boot und kopieren Sie diesen eine Ebene höher, sodass er sich in E:efiboot befindet.

Gehen Sie nun zu der Datei C:WindowsBootEFIbootmgfw.efi und kopieren Sie diese in den Ordner E:efiboot, nennen Sie sie dort in bootx64.efi um. Stecken Sie den USB-Stick in den Rechner, schalten Sie ihn ein und starten Sie den UEFI/BIOS-Loader und suchen Sie nach den Boot-Optionen. Nun können Sie Windows ohne Leistungseinbußen auf Ihrer PCIe-SSD installieren.