Intelligente Ordner in macOS sind ein nützliches Instrument, um Dateien zu strukturieren und wiederzufinden. Im Grunde genommen sind es keine echten Ordner, die Dateien beinhalten, sondern vielmehr gespeicherte Suchabfragen. Sie können besonders bei wiederkehrenden Suchvorgängen viel Zeit sparen.
Ein praktisches Beispiel: Wenn Sie regelmäßig Ihren Download-Ordner öffnen und nach dem Hinzufügedatum sortieren, um die neuesten Downloads zu sichten, könnten Sie stattdessen einen intelligenten Ordner mit dem Namen „Aktuelle Downloads“ erstellen. Dieser würde automatisch nur die Dateien anzeigen, die an dem jeweiligen Tag in den Download-Ordner gelangt sind. So sparen Sie sich bei jedem Zugriff einige Klicks.
Die Erstellung erfolgt durch das Definieren von Suchkriterien, beispielsweise alle Audiodateien auf Ihrem System. Diese Kriterien können dann als intelligenter Ordner gespeichert und auf dem Desktop oder in der Finder-Seitenleiste platziert werden. Intelligente Ordner nutzen die leistungsstarke Suchfunktion des Finders, die oft unterschätzt wird und weit mehr kann, als nur Namen in Spotlight zu finden.
Einen intelligenten Ordner erstellen
Die Option zum Anlegen intelligenter Ordner finden Sie im Menü „Datei“ des Finders. Sie erreichen den Finder, indem Sie auf eine freie Stelle des Desktops klicken, um das Menü in der oberen Leiste zu aktivieren.
Es öffnet sich daraufhin ein Suchfenster, das Ihnen bekannt vorkommen dürfte. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „+“ rechts können Sie neue Suchkriterien hinzufügen.
Sie können beliebig viele Suchkriterien kombinieren. Standardmäßig werden nur Dateien angezeigt, die allen definierten Kriterien entsprechen. Wenn Sie dieses Verhalten ändern möchten, halten Sie die Optionstaste gedrückt, während Sie auf die „+“ Schaltfläche klicken. Diese verwandelt sich daraufhin in drei Punkte. Dadurch werden Kriterien in einer Liste zusammengefasst, aus der Sie „Alle“, „Beliebige“ oder „Keine“ auswählen können.
Sie sind nicht auf die Standard-Suchoptionen beschränkt. Wählen Sie „Andere“ aus der Dropdown-Liste, so öffnet sich eine umfangreiche Liste versteckter Optionen.
Viele dieser Optionen sind aus gutem Grund versteckt, da es eher unwahrscheinlich ist, dass Sie beispielsweise nach Bildern basierend auf dem Breitengrad suchen werden. Dennoch lassen sich hier interessante Möglichkeiten finden.
Wenn Sie mit Ihren Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf „Sichern“ neben der Schaltfläche „+“.
Standardmäßig wird der intelligente Ordner im Ordner „Gesicherte Suchen“ abgelegt und zur Seitenleiste hinzugefügt. Sie können diese Option anpassen und den Ordner beispielsweise direkt auf Ihrem Desktop speichern.
Einige praktische intelligente Ordner
Falls Ihnen noch die passenden Anwendungsfälle fehlen, hier ein paar Favoriten, die Ihnen den Einstieg erleichtern können:
Große Dateien finden
Eine nützliche Suche ist beispielsweise „Dateigröße ist größer als 1 GB“ oder ein von Ihnen festgelegter Grenzwert. Speichern Sie diese Suchabfrage als intelligenten Ordner und Sie können schnell große Dateien finden, die Sie eventuell löschen möchten.
Doppelte Dateien aufspüren
Da macOS automatisch „(1)“ an doppelte Dateinamen anhängt, können Sie über eine Suche nach diesem Muster (in Kombination mit anderen Nummern) alle doppelten Dateien auf Ihrem Laufwerk aufspüren.
DMG-Dateien finden und löschen
Wenn Sie eine macOS-Anwendung aus dem Internet laden, kommt sie in der Regel als .dmg-Datei. Diese Dateien belegen unnötig Speicherplatz und überladen oftmals Ihren Download-Ordner. Durch eine Suche nach der Dateiendung .dmg finden Sie alle diese Dateien und können sie (nach Installation der jeweiligen Programme) gefahrlos löschen.
Kürzlich Heruntergeladenes
Das anfangs beschriebene Beispiel ist nicht ganz intuitiv einzurichten. Sie müssen im Download-Ordner auf „Neuer intelligenter Ordner“ klicken. Hier haben Sie dann die Option, nach „Downloads“ zu suchen. Sie können dann die Ergebnisse nach dem Erstellungsdatum filtern, um die aktuellsten Dateien zu finden.