Die Auswahl des passenden USB-Kabels kann aufgrund der schwer durchschaubaren Benennungssysteme, die selbst Technikexperten Kopfzerbrechen bereiten, recht verwirrend sein. Dies soll sich jedoch in diesem Jahr ändern, da das USB Implementers Forum (USB-IF) eine klarere Kennzeichnung für USB4 einführt: USB 20 Gbit/s und USB 40 Gbit/s.
Zusätzlich dazu optimiert das USB-IF auch USB 3.0, um die Verwirrung rund um den Begriff „SuperSpeed“ zu reduzieren. Wenn alles nach Plan verläuft, werden all die Kabel, die aktuell mit „USB 3.2 Gen 2×2“ beworben werden, vom Markt verschwinden.
Was verbirgt sich hinter USB4?
USB4 ist die nächste Entwicklungsstufe der USB-Technologie, die zahlreiche Verbesserungen und Vorteile mit sich bringt. Es wird den immer beliebter werdenden, beidseitig verwendbaren Typ-C-Stecker verwenden und die maximale Bandbreite von USB 3.2 Gen2x2 verdoppeln. (Sie sehen, was wir mit der Namensgebung meinen?)
Es existieren zwei Ausführungen von USB4. Die leistungsstärkste Version ermöglicht theoretisch Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde, was dem Standard von Thunderbolt 3 entspricht. Daneben gibt es eine zweite Version mit der halben Geschwindigkeit (20 Gbit/s), welche USB 3.2 Gen 2×2 entspricht.
Darüber hinaus integriert USB4 die Thunderbolt-3-Spezifikation. Dadurch kann die 40-Gbit/s-Version mit Thunderbolt 3-Geräten kompatibel sein. Die Unterstützung von Thunderbolt 3 ist jedoch optional und hängt vom jeweiligen PC- oder Mainboardhersteller ab.
Die aktuelle Problematik der USB-Bezeichnungen
Als wir im November 2019 über USB4 berichteten, war dies mit großer Besorgnis verbunden, da die USB-Kommunikation bereits sehr unübersichtlich war. Dies lag zum Teil daran, dass das USB-IF (die für USB zuständige Industriestandardorganisation) sein Namensschema mehrfach überarbeitet hatte. Auch die Medien haben die offiziellen Markennamen für USB 3.0, ebenso wie die Computerhersteller, nie wirklich angenommen.
Dies führte dazu, dass es für jeden schwierig war, zu verstehen, wie schnell ihre USB-Anschlüsse wirklich waren und mit welchen Geräten sie kompatibel waren. Mit USB4 am Horizont befürchteten viele, dass die Situation dadurch noch komplizierter würde.
Das aktuelle Branding von USB 3 ist beispielsweise ein riesiges Durcheinander. Es begann mit USB 3.1 Gen 1, das ursprünglich nur als USB 3.0 bezeichnet wurde. Dann wurde das, was eigentlich USB 3.1 hätte sein sollen, zu USB 3.1 Gen 2, und schließlich wurde USB 3.2 Gen 3.2 2×2 daraus.
Zusätzlich sollten die offiziellen Markennamen SuperSpeed und SuperSpeed+ lauten, aber diese wurden selten verwendet.
Die Hersteller sollten nicht alle mit dem Gen 3.2 2×2-Kram verwirren, aber diese Begriffe findet man dennoch oft, wenn man nach USB-Kabeln sucht. Es war (und ist) ein ziemliches Chaos.
Wenn Sie jedoch etwas Klarheit in dieses Durcheinander bringen möchten, können Sie unseren Artikel über die verschiedenen USB-Versionen lesen.
Das neue USB4-Branding
Die gängigen Bezeichnungen USB 3.1 und höher machten nicht klar, dass jede neue Generation schneller ist, wie z.B. USB 3.0, USB 3.1 und USB 3.2.
Das USB-IF möchte die „Generationen“-Nomenklatur umgehen und eine einfache, übersichtliche Namensstruktur verwenden, die klar definiert, was jede USB-Version theoretisch leisten kann.
Betrachten wir zunächst USB4, bevor wir uns USB 3.0 zuwenden. USB4 existiert in zwei Varianten: USB4 20 Gbit/s und USB4 40 Gbit/s. Dies sind die offiziellen Markennamen, aber das Verpackungslogo (siehe unten) stellt jede Version als USB20 bzw. USB40 mit dem Zusatz „Gbps“ am Ende dar.
Das Branding ist benutzerfreundlich. Es zeigt deutlich, ob es sich um die schnellere oder schnellste Ausführung von USB4 handelt. Es wäre nicht überraschend, wenn Leute die 4 von USB4 weglassen und die Bezeichnungen einfach als USB20 und USB40 verwenden, da dies auch so auf der Verpackung steht.
Die Logos für Anschlüsse und Kabel ähneln denen, die das USB-IF für USB 3.1 und höher entworfen hat, und nutzen lediglich ein simples Symbol zusammen mit der Bandbreite.
USB-IF ordnet das Chaos von USB 3
Das USB-IF hofft, dass die Computerhersteller dieses Mal ebenfalls auf den USB-3.1-Unsinn verzichten, um klarere Botschaften zu vermitteln und alle Versionen (einschließlich USB 3.1 Gen 1) als SuperSpeed-USB zu bezeichnen.
Der Begriff „SuperSpeed“ wird laut USB-IF auf USB 3 beschränkt bleiben – es wird in Zukunft keine neuen Standards mit diesem Label geben. Es handelt sich also um eine etablierte Bezeichnung, die bereits für den älteren Standard verwendet wird. Dies kann momentan nicht geändert werden, aber wenn die Welt auf USB4 umsteigt, wird es deutlich einfacher.
USB 3.1 Gen 1, früher schlicht als 3.0 bekannt, ist jetzt SuperSpeed USB 5Gbps.
USB 3.1 Gen 2 behält den offiziellen Markennamen SuperSpeed USB 10Gbps bei, und USB 3.1 Gen 2×2 wird zu SuperSpeed USB 20Gbps. Das Verpackungslogo ähnelt jedoch auch dem aktuellen, was die Verwirrung nicht ganz auflöst.
SuperSpeed 5 wird das SuperSpeed-Logo mit dem Zusatz „5 Gbps“ in kleinerer Schrift tragen, während SuperSpeed 10 als SuperSpeed+ mit einem kleineren Aufdruck „10 Gbps“ bezeichnet wird. Die SuperSpeed 20-Verpackung wird ebenfalls SuperSpeed+ nennen, jedoch mit „20 Gbps“ darunter.
Das ist nicht optimal, aber zumindest gibt es eine Möglichkeit, die Versionen zu unterscheiden, auch wenn diese nicht sofort offensichtlich ist. Es wäre wünschenswert, wenn das USB-IF diese einfach USB 3.0 5 Gbps, USB 3.0 10 Gbps und USB 3.0 20 Gbps nennen würde. Es wäre sogar noch besser, das „.0“ wegzulassen und sie alle als USB3 zu bezeichnen.
Unabhängig davon sind zumindest die Logos für Anschlüsse und Kabel deutlich mit „SS“ für SuperSpeed gekennzeichnet und enthalten die entsprechende Bandbreitenangabe, wie es jetzt schon der Fall ist.
Der größte Nachteil des bevorstehenden USB-Status wird wahrscheinlich darin bestehen, zu erkennen, ob man ein Standard-USB-Typ-A-Kabel oder den moderneren USB-Typ-C benötigt. Dies ist leider unvermeidlich, solange Gerätehersteller weiterhin Typ-A-Anschlüsse zur Unterstützung älterer Hardware anbieten, während Typ-C die Zukunft darstellt.
Endlich! USB-Namen, die man versteht
Insgesamt sieht die Zukunft für das Verständnis von USB vielversprechender aus. Es gibt keinen Grund, USB4 anders zu benennen als oben beschrieben, da Begriffe wie 4.0 oder 4.1 nicht verwendet werden.
Ein Vorstoß, die verschiedenen Versionen von USB 3 in SuperSpeed-USB umzubenennen, ist wahrscheinlich unrealistisch. Die Branche hat sich dem seit Jahren widersetzt. Darüber hinaus klingt SuperSpeed so, als ob es schneller wäre als USB4, was nicht der Fall ist. Wenn USB 2.0 weiterhin präsent ist, stellt dies kein großes Problem dar, da es immer nur USB 2.0 bleiben wird.
Unabhängig davon, was mit USB 3.1 und höher geschieht, sieht die Kennzeichnung für USB4 vielversprechend und leicht verständlich aus. Dies wird eine große Hilfe für alle sein, die nach einem USB4-kompatiblen Laptop oder Mainboard suchen – oder einfach nur herausfinden wollen, welches Kabel man eigentlich benötigt!