Photoshopped oder nicht? Drei Möglichkeiten, um zu erkennen, ob ein Bild echt oder gefälscht ist

In der heutigen Welt ist nahezu jeder mit einer Smartphone-Kamera ausgestattet. Kinder erlernen das Fotografieren in jungen Jahren, und der Umgang mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop wird mit zunehmendem Alter zur Selbstverständlichkeit. Photoshop, einst ein hochentwickeltes Werkzeug für professionelle Designer, ist heute sowohl ein Begriff als auch ein Mittel, um Fotos zu manipulieren und das eigene Aussehen zu verändern. Es ist unbestreitbar, dass viele Bilder gefälscht sind, und Photoshop ist dabei das bevorzugte Werkzeug. Es ist allgemein bekannt, dass Fotos in Zeitschriften bearbeitet werden, um sie heller, dunkler oder auf andere Weise zu optimieren. Doch wie kann man erkennen, ob ein Foto manipuliert wurde, insbesondere wenn es nicht aus einer Zeitschrift stammt? Hier sind drei einfache Methoden, um die Echtheit eines Fotos zu überprüfen.

Die visuelle Inspektion

Obwohl man annehmen könnte, dass Photoshop-Fälscher ihre Techniken perfektioniert haben, gibt es oft visuelle Anzeichen für eine Bildmanipulation. Selbst renommierte Printmagazine wurden wegen offensichtlicher Bearbeitungsfehler, wie fehlender oder hinzugefügter Gliedmaßen, kritisiert. Dies zeigt, dass eine einfache visuelle Prüfung viel darüber aussagen kann, wie „echt“ ein Foto ist, wenn man weiß, worauf man achten muss.

A. Gebogene Oberflächen

Die natürliche Krümmung des Lichts erzeugt beeindruckende Phänomene wie den Blutmond. Wenn diese Krümmung jedoch unnatürlich wirkt, deutet dies auf eine Manipulation hin. Achten Sie auf den Hintergrund des Bildes. Auffällige Krümmungen, beispielsweise in einer Holzplatte, sind ein klares Anzeichen. Bei einer minderwertigen Fotobearbeitung kann es zudem zu einem körnigen Erscheinungsbild kommen, wenn versucht wurde, etwas zu verzerren oder hervorzuheben.

Ebene Flächen sollten sich nicht verbiegen, um sich einer Körperkontur anzupassen. Licht kann sich um ein Objekt krümmen, das Objekt selbst jedoch nicht.

Quelle: Das Bild stammt aus einem Reddit-Beitrag und wurde für den Schutz der Privatsphäre bearbeitet. Es wurden keine weiteren Änderungen vorgenommen.

B. Uneinheitliche Lichtverhältnisse

Wie bereits erwähnt, werden Bilder in Zeitschriften oft mit Photoshop bearbeitet, um das Aussehen von Models zu verbessern. Auch Produktfotos werden durch Helligkeits- und Farbfilter verändert. Diese Techniken werden auch in der Videobearbeitung eingesetzt. Bei schlechter Ausführung kann es zu Inkonsistenzen kommen, wie z.B. in einer Szene aus „The Walking Dead“, in der sich das Licht zwar verändert, um die Tageszeit zu imitieren, die Sonnenrichtung jedoch gleich bleibt. In Fotos sind diese Unterschiede oft deutlicher. Wenn ein Produkt in einem Bild stark hervorgehoben wird, ohne die Lichtverhältnisse des Hintergrunds zu berücksichtigen, kann dies darauf hindeuten, dass zwei Bilder zu einem zusammengefügt wurden.

Quelle: Buzzfeed

C. Qualitätsverlust

Manche Amateur-Photoshop-Nutzer sind sich ihrer Fehler bewusst. Um den Betrug zu verschleiern, reduzieren sie die Bildqualität. Sie nutzen die Annahme aus, dass mangelnde Klarheit durch eine schlechte Kamera oder schlechte Lichtverhältnisse verursacht wird. Allerdings sind moderne Smartphone-Kameras sehr leistungsstark und verfügen über verschiedene Modi, wie Blitz, Nachtmodus usw. Deshalb ist ein extremer Qualitätsverlust eher verdächtig.

Bei der Reduzierung der Bildqualität durch Photoshop ist die Abnahme der Schärfe und Detailgenauigkeit nicht gleichmäßig, sondern betrifft in der Regel nur die bearbeiteten Bereiche.

D. Gesunder Menschenverstand

Manche Manipulationen sind offensichtlich: Schwebende Gliedmaßen, zusätzliche oder fehlende Körperteile. Manchmal reicht ein flüchtiger Blick und etwas gesunder Menschenverstand, um zu erkennen, ob ein Foto manipuliert wurde. Ein beliebtes Beispiel ist der Fehler von Victoria’s Secret, bei dem ein Model die Handtasche nicht richtig in der Hand hält.

Quelle: BoredPanda

Web-Anwendungen zur Bildanalyse

Die Leistungsfähigkeit der Smartphone-Kameras ist beeindruckend, und das betrifft nicht nur die Bildschärfe. Moderne Kameras speichern auch mehr Informationen als noch vor zehn Jahren. Diese zusätzlichen Daten sind hilfreich, um festzustellen, ob ein Bild bearbeitet wurde. Im Internet gibt es verschiedene Web-Anwendungen, die genau das tun. Hier sind zwei beliebte Beispiele.

A. Fotoforensik

Diese Website verwendet die sogenannte „Error Level Analysis“ (ELA). Die ELA-Technik analysiert die Bilddaten und zeigt Bereiche mit unterschiedlicher Komprimierung und Bearbeitung an. Das Gute an diesem Service ist, dass er nicht auf RAW-Bilder oder Metadaten angewiesen ist. Wir haben einen Test mit einem absichtlich gefälschten Bild durchgeführt. Die Ergebnisse der ELA-Analyse sind unten dargestellt, und die Analyseseite ist hier verfügbar.

Das bearbeitete Bild zeigte Schmuck, den ich mit Photoshop glänzender und funkelnder gemacht habe. Die ELA-Analyse zeigt, dass einige Bereiche deutlich heller sind als andere, was auf eine Bearbeitung hinweist.

Besuchen Sie FotoForensics

B. Izitru

Izitru ist eine etwas andere Methode zur Authentifizierung von Fotos. Die Anwendung verwendet Metadaten und führt sechs verschiedene Tests durch. Am Ende wird ein Echtheitszertifikat erstellt. Da die genaue Stelle der Bearbeitung nicht angezeigt wird, könnte die Suche nach offensichtlichen Photoshop-Fehlern enttäuschend sein. Die Ergebnisse unseres bearbeiteten Bildes können hier eingesehen werden.

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Die umgekehrte Google-Bildersuche

Diese Methode dient weniger dazu, Photoshop-Manipulationen zu erkennen, sondern vielmehr dazu, die ursprüngliche Quelle eines Bildes zu finden. Dies kann hilfreich sein, um offensichtliche Manipulationen aufzudecken, z. B. wenn eine Person vor Machu Picchu steht, das Bild von Machu Picchu jedoch von einer Reise-Website stammt. Es ist auch nützlich, um die Authentizität von viralen Bildern zu überprüfen. Obwohl diese Methode in Bezug auf die Erkennung von Photoshop-Bearbeitungen nicht die stärkste ist, kann sie dennoch verwendet werden, um festzustellen, ob jemand ein Bild gestohlen und als sein eigenes ausgegeben hat.