Petrobras stärkt seine technologischen Fähigkeiten in der Öl- und Gasexploration erheblich durch den Einsatz des Supercomputers Harpia. Diese substanzielle Investition in Hochleistungsrechnen (HPC) wird die Präzision des Unternehmens bei seismischen Bildgebungsverfahren und der Analyse des Untergrunds verbessern, was entscheidend für die Erschließung des Potenzials der komplexen Offshore-Reserven Brasiliens ist. Die Einführung von Harpia, zusammen mit einer Reihe weiterer fortschrittlicher Computersysteme, unterstreicht Petrobras‘ strategisches Engagement, in einer global wettbewerbsintensiven Branche eine führende Rolle zu spielen.
Der Supercomputer Harpia ist ein Eckpfeiler der erweiterten Recheninfrastruktur von Petrobras und das größte von fünf neu erworbenen HPC-Systemen. Diese Initiative steigert die Gesamtrechenkapazität des Unternehmens um über 60 %. Mit einer Rechenleistung, die der von 10 Millionen Smartphones entspricht, wird Harpia Geophysiker in die Lage versetzen, rohe seismische Daten in hochdetaillierte 3D-Untergrundkarten umzuwandeln. Solche detaillierten Visualisierungen sind unerlässlich für die genaue Identifizierung von Kohlenwasserstofflagerstätten, insbesondere in schwierigen geologischen Formationen wie den brasilianischen Prä-Salz- und Äquatorialrandbecken.
Diese strategische Verbesserung der HPC-Infrastruktur unterstreicht Petrobras‘ Bestreben, an der Spitze der technologischen Innovation im globalen Öl- und Gassektor zu bleiben. Harpia mit einer theoretischen Spitzenleistung von 146 Petaflops (PFlops) wird es Petrobras ermöglichen, ältere Computersysteme wie Fênix, Atlas und Dragão stillzulegen. Das neue System wird voraussichtlich schnellere und genauere seismische Interpretationen ermöglichen und somit die betriebliche Effizienz und die Reservoirmanagementstrategien verbessern.
Die Reihe von fünf neuen Supercomputern, die alle von Lenovo geliefert wurden, umfasst Ada Lovelace (für Geostatistik), Capivara (für seismische Bildgebung), Quati (derzeit in der Erprobung) und Tupã 2 (für multiphysikalische Modellierung). Diese Systeme sind zentral im Forschungszentrum Cenpes von Petrobras in Rio de Janeiro untergebracht. Ein wichtiges Designmerkmal dieser HPCs ist die Energieeffizienz, die fortschrittliche Kühl- und Strukturmerkmale zur Minimierung des Stromverbrauchs integriert.
Clarice Coppetti, Corporate Affairs Director von Petrobras, betonte, dass die erhöhte Rechenleistung nicht nur die Wettbewerbsposition des Unternehmens stärkt, sondern auch seine Attraktivität für strategische Partnerschaften und Investitionen erhöht. Mit Blick auf die Zukunft hat Petrobras Pläne angekündigt, zwischen 2025 und 2029 4,2 Milliarden US-Dollar in Forschung, Entwicklung und Innovation (F&E&I) zu investieren, was einer Steigerung von 17 % gegenüber seinem früheren strategischen F&E&I-Plan entspricht.
In den letzten fünf Jahren hat Petrobras durchweg die Spitzenposition unter den lateinamerikanischen Unternehmen in der Top500-Rangliste der Hochleistungscomputer inne. Diese anhaltende Führung demonstriert das fortwährende Engagement des Unternehmens, modernste Computertechnologien zu nutzen. Solche Fortschritte sind entscheidend für die Förderung neuer Entdeckungen, die Verfeinerung von Reservoirmodellierungstechniken und letztendlich für die Gewährleistung der langfristigen Energiesicherheit Brasiliens.