Paraguay: Präsident Peñas X-Konto gehackt – Falschmeldung zu Bitcoin als Zahlungsmittel.

Ein kürzlicher digitaler Sicherheitsvorfall zielte auf das offizielle X-Konto des paraguayischen Präsidenten Santiago Peña ab. Der unbefugte Zugriff führte zur Verbreitung gefälschter Informationen über den Status von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel im Land, was sofortige Warnungen der Regierung und eine rasche Reaktion der Cybersicherheitsbehörden zur Folge hatte.

Die trügerische Ankündigung

Am Montag veröffentlichte das verifizierte X-Konto von Präsident Peña eine merkwürdige Nachricht. Dieser Beitrag behauptete fälschlicherweise, dass Paraguay Bitcoin offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel angenommen habe und kündigte zudem die Einrichtung eines Reservefonds von 5 Millionen US-Dollar für die Kryptowährung an. Das betrügerische Kommuniqué, in englischer Sprache verfasst, wurde von einem spanischsprachigen Bild begleitet, das so gestaltet war, dass es einer authentischen Regierungsmitteilung ähnelte. Paraguayanische Beamte forderten die Öffentlichkeit schnell auf, alle Nachrichten, die von dem kompromittierten Konto stammen, bis auf Weiteres zu ignorieren, und bezeichneten die Aktivität als „irregulär“ und als Hinweis auf „unbefugten Zutritt“.

Offizielle Reaktion und Untersuchung

Unmittelbar nach der Entdeckung leitete Paraguays Cybersicherheitsteam eine gemeinsame Untersuchung mit der Sicherheitsabteilung von X ein. Ihr Ziel ist es, die Identität der für den Verstoß Verantwortlichen und die Methoden zu ermitteln, die für den illegalen Zugriff auf das Präsidentenkonto verwendet wurden. Bisher hat Präsident Peña keine öffentliche Erklärung zu dem Vorfall abgegeben, und der betrügerische Beitrag wurde inzwischen von seinem Profil entfernt. Es wurden keine Verhaftungen oder wesentlichen Spuren öffentlich bekannt gegeben.

Kontext: Eine Welle regionaler Krypto-Betrügereien

Der Zeitpunkt dieses Vorfalls fällt mit einem spürbaren Anstieg kryptowährungsbezogener Betrügereien zusammen, die sich auf Social-Media-Plattformen in ganz Lateinamerika verbreiten. Laut einem Bericht von Reuters äußern sich solche betrügerischen Machenschaften häufig als gesponserte Inhalte oder gefälschte offizielle Ankündigungen, die Einzelpersonen zu unklugen Investitionen drängen. Die Täter hinter dem Hack des Kontos von Präsident Peña folgten anscheinend diesem etablierten Betrugsmuster.

Dieses Ereignis weist Parallelen zu einem bemerkenswerten Vorfall Anfang dieses Jahres in Argentinien auf, bei dem der damalige Kandidat und heutige Präsident Javier Milei auf seinen sozialen Medien einen Token namens Libra bewarb. Der Token erlebte daraufhin einen beinahe sofortigen Zusammenbruch, was zu erheblicher öffentlicher Kritik und Anschuldigungen führte, eine „Pump-and-Dump“-Regelung unterstützt zu haben. Im Gegensatz dazu hat El Salvador unter Präsident Nayib Bukele Bitcoin im Jahr 2021 tatsächlich als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt, ein Schritt, der die Emission tokenisierter Anleihen beinhaltete. Die Situation in Paraguay war jedoch keine legitime politische Veränderung, sondern vielmehr eine digitale Falle, die durch die Ausnutzung einer hochkarätigen Online-Präsenz inszeniert wurde.

Frühere Cybervorfälle in Paraguay

Dies ist kein Einzelfall für Paraguay. Im Mai dokumentierte das Kommunikationsministerium mindestens 18 Cyberangriffe, die sich gegen mehr als ein Dutzend öffentliche Einrichtungen richteten. Dazu gehörten wichtige Stellen wie die Zivilluftfahrtbehörde und das Justizministerium. Diese früheren Angriffe konzentrierten sich hauptsächlich auf die Kompromittierung von E-Mail-Systemen, Cloud-Plattformen und Benutzeranmelde-daten. Es wurde jedoch keine offizielle Verbindung zwischen diesen früheren Vorfällen und der Kompromittierung des X-Kontos von Präsident Peña bestätigt.