Microsofts Kehrtwende: Notepad doch nicht im Store
Bereits im August hatte Microsoft angekündigt, den Editor Notepad über den Windows 10 Store zu aktualisieren und somit häufigere Updates als bisher, nämlich alle sechs Monate, zu ermöglichen. Nun scheint Microsoft seine Strategie zu überdenken. Das Notepad wird nun doch nicht in der kommenden 20H1-Version von Windows 10 in den Store verschoben.
Diese Kursänderung wurde mit einem neuen Insider-Build der 20H1-Version von Windows 10 bekannt, die sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Genauer gesagt betrifft dies den Build 19035, welcher am 4. Dezember 2019 veröffentlicht wurde.
Wie Brandon LeBlanc im Windows-Blog von Microsoft schreibt:
„Vielen Dank für euer Feedback bezüglich der Store-Version von Notepad. Aktuell haben wir uns entschieden, diese Variante nicht für unsere Kunden bereitzustellen.“
Diese Entscheidung ist durchaus überraschend, da Microsoft im August die Vorteile der Store-Aktualisierung von Notepad hervorgehoben hatte. Dies würde „uns die Flexibilität geben, auf Probleme und Feedback außerhalb der üblichen Windows-Releases zu reagieren“. Dies bedeutete, dass Microsoft Änderungen an Notepad schneller durchführen und Aktualisierungen regelmäßiger über den Store zur Verfügung stellen könnte.
Notepad wäre zwar weiterhin in Windows enthalten gewesen, jedoch technisch gesehen als Store-App, ähnlich den Mail- oder News-Apps von Windows 10. Diese Umstellung war bereits in früheren Insider-Builds der 20H1-Version umgesetzt worden. Nutzer konnten Notepad sogar wie jede andere Store-App von Windows 10 deinstallieren.
Nun wurde dieser Plan verworfen und Notepad wird in diesen Entwicklungsversionen nicht mehr im Store zu finden sein. Viele Nutzer werden erleichtert sein, denn sind Änderungen am Texteditor von Windows 10 nicht besser, wenn sie gründlich getestet und stabil sind? Können Windows-Benutzer nicht problemlos sechs Monate auf Aktualisierungen für ein Dienstprogramm warten, das hauptsächlich stabil und unauffällig im Hintergrund arbeiten soll?
Dies ist nicht das erste Mal, dass Microsoft seine Pläne zur Verlagerung einer Anwendung in den Store revidiert. Zuvor hatte Microsoft geplant, Microsoft Paint aus Windows 10 zu entfernen und in den Store zu verschieben, diese Pläne wurden jedoch bereits im Mai 2019 aufgegeben. MS Paint wird somit weiterhin Bestandteil von Windows 10 bleiben und nicht über den Store vertrieben – genau wie nun auch Notepad.