Nein, das iOS 13.5 iPhone Update sendet Ihre Gesundheitsdaten nicht an die Regierung

Am 20. Mai 2020 wurde für iPhones das Update iOS 13.5 ausgerollt, welches eine Schnittstelle (API) für COVID-19-Benachrichtigungen integriert. Obwohl diese Funktion zur Kontaktverfolgung auf freiwilliger Basis beruht, äußern viele Nutzer Bedenken hinsichtlich des möglichen Missbrauchs persönlicher Daten. Im Folgenden wird erläutert, warum diese Befürchtungen unbegründet sind.

Standardmäßig deaktiviert

Apple und Google, die gemeinsam an der Entwicklung der Expositionsbenachrichtigungs-API gearbeitet haben, haben sichergestellt, dass der Datenschutz bei der Entwicklung dieser Funktion zur Nachverfolgung von Coronavirus-Kontakten höchste Priorität hat. Die Nutzung dieser Funktion erfordert daher eine ausdrückliche Zustimmung des Nutzers und es werden keine personenbezogenen Daten an Gesundheitsbehörden übermittelt.

Trotzdem verbreitet sich in den sozialen Medien die Besorgnis, dass das iOS-Update für iPhones automatisch Daten an Gesundheitsbehörden sendet. Um diese Falschinformation aufzuklären, werden wir das folgende Beispiel genauer betrachten:

ACHTUNG: Seien Sie vorsichtig bei der automatischen Aktualisierung Ihres Apple IOS. Hier ist das neue 13.5 IOS-Update in der Warteschlange. Lesen Sie es sorgfältig durch. Es verfügt über eine COVID-Tracking-App und eine Expositionsbenachrichtigung, die an die Gesundheitsbehörden geht. pic.twitter.com/6Io2tETPmi

— ?MilSpecOpsMonkey? (@mil_ops) 21. Mai 2020

Der erste Teil dieses Beitrags bezieht sich auf die Exposure Notification API, die COVID-19-Apps zur Kontaktverfolgung durch Gesundheitsbehörden unterstützt. Das Update enthält also eine API in der Firmware, jedoch hat Apple keine eigene Tracking-App installiert. Um die Expositionsbenachrichtigungsfunktion nutzen zu können, muss man zunächst eine offizielle App der lokalen Gesundheitsbehörde herunterladen.

Darüber hinaus planen nicht alle Bundesstaaten in den USA die Veröffentlichung einer Kontaktverfolgungs-App, die diese API nutzt. Nicht alle US-Bundesstaaten planen die Veröffentlichung einer Kontaktverfolgungs-App unter Verwendung der API.

Face ID und Passcode

Der zweite hervorgehobene Punkt betrifft Face ID, den Passcode und das Tragen von Masken. Mit iOS 13.5 hat Apple die automatische Maskenerkennung eingeführt. Die einzige Änderung ist, dass Ihr iPhone automatisch zum Passcode-Bildschirm wechselt, wenn es erkennt, dass Sie eine Maske tragen, was ein schnelleres Entsperren Ihres Telefons ermöglicht.

Expositionsbenachrichtigungen

Der dritte Teil des Beitrags enthält weitere Informationen über die Funktion für Expositionsbenachrichtigungen und deren API. Es gibt eine detaillierte Erklärung zur Funktionsweise von COVID-19-Expositionsbenachrichtigungen, aber die Kurzfassung ist wie folgt: Wenn Sie eine offizielle App für das öffentliche Gesundheitswesen heruntergeladen und die Funktion aktiviert haben, senden Ihr iPhone und Telefone in Ihrer Nähe, die diese API ebenfalls nutzen, anonyme Bluetooth-Signale aus.

Jedes Gerät speichert ein Protokoll der Signale, mit denen es sich gekreuzt hat. Wenn bei einer Person das Coronavirus diagnostiziert wird, kann diese den verifizierten Fall in die von ihr installierte Public-Health-App eingeben. Daraufhin erhält jede Person, die das Bluetooth-Signal des infizierten Patienten in den letzten 14 Tagen auf ihrem Telefon gespeichert hat, eine Benachrichtigung mit Anweisungen zu Tests und Behandlung.

Zu keinem Zeitpunkt werden während dieses Prozesses Ihre persönlichen Daten an Gesundheitsbehörden, die Regierung oder andere Personen mit aktivierter Expositionsbenachrichtigungs-API übertragen. Ihr Bluetooth-Signal ist eine anonyme Folge von Zahlen und Buchstaben, die alle 10 bis 20 Minuten geändert wird. Die Funktion ist dazu da, Sie zu informieren, wenn Sie jemals mit einer Person in Kontakt kommen, bei der das Virus diagnostiziert wurde, damit Sie die notwendigen Schritte zur medizinischen Versorgung unternehmen können.

Notdienste

Zuletzt werden in dem Social-Media-Beitrag Aktualisierungen für Notdienste angesprochen. Die einzige Änderung ist die Option, Gesundheits- und andere Informationen automatisch mit den Notdiensten zu teilen, wenn Sie die Notrufnummer 112 wählen. Die Funktion ist optional, jedoch ist sie besonders hilfreich für Personen mit Allergien, die bestimmte Medikamente einnehmen oder ein medizinisches Problem haben, von dem die Ersthelfer wissen sollten, damit die Informationen an Sanitäter und Ärzte weitergegeben werden können.

Wenn Sie nach dem Lesen dieser Erläuterung immer noch Bedenken hinsichtlich der Expositionsprotokollierungsfunktion haben, können Sie diese deaktiviert lassen und keine Public-Health-App installieren, die diese Daten verwendet. Sie können überprüfen, ob alles deaktiviert ist, indem Sie die App „Einstellungen“ auf Ihrem iPhone öffnen, dann zu „Datenschutz“ > „Gesundheit“ > „COVID-19-Expositionsprotokollierung“ gehen und sicherstellen, dass die Funktion ausgeschaltet ist.