Vor einigen Monaten wurde das Motorola Razr 50 Ultra in Indien vorgestellt. Nun haben wir die Gelegenheit, uns die etwas abgespeckte Version, das Moto Razr 50, genauer anzusehen. Das Razr 50 tritt in die Fußstapfen des letztjährigen Razr 40 und bringt einige Verbesserungen mit sich, wobei der deutlich vergrößerte Bildschirm auf der Außenseite besonders hervorsticht. In dieser detaillierten Betrachtung werden wir die technischen Daten, das Design, die Leistungsfähigkeit und die Kamerafunktionen des Moto Razr 50 beleuchten und herausfinden, warum dieses Klapphandy einen genaueren Blick verdient.
Wir haben das Motorola Razr 50 in der auffälligen Farbe Spritz Orange erhalten und ich konnte es kaum erwarten, es genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach einigen Tagen intensiver Nutzung möchte ich meine ersten Eindrücke zu Motorolas neuestem Klapphandy mit Ihnen teilen.
Moto Razr 50 – Technische Details
Spezifikationen | Moto Razr 50 |
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Abmessungen | 171,30 x 73,99 x 7,25mm (aufgeklappt) 88,08 x 73,99 x 15,85mm (zugeklappt) |
Gewicht | 188 Gramm |
Prozessor | MediaTek Dimensity 7300X |
RAM + Speicher | 8GB LPDDR4X + 256GB UFS 2.2 |
Display | Hauptdisplay: 6,9 Zoll 120Hz pOLED, 2640 x 1080 Pixel, ohne Schutzglas, sondern mit Kunststofffolie geschützt Außendisplay: 3,63 Zoll 90Hz OLED, 1050 x 1066 Pixel, Gorilla Glass Victus |
Hauptkamera | 50MP Primär-OIS + 13MP Ultraweitwinkel + Makro |
Frontkamera | 32MP |
Video | Bis zu 4K bei 60FPS |
Dual SIM | Ja; Unterstützt eSIM |
Konnektivität | 16 5G-Bänder, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.4, NFC |
Anschluss | USB Typ C |
Akku | 4200mAh |
Laden | 30W Schnellladen, 15W kabelloses Laden |
IP-Schutzart | IPX8 |
Software | Android 14, Hello UI (3 Jahre Haupt-OS-Updates, 4 Jahre Sicherheitsupdates) |
Preis | Rs 64.999 |
Die vollständige Liste der Spezifikationen finden Sie auf www Gadgets.
Lieferumfang
Das Motorola Razr 50 wird mit dem typischen Zubehör geliefert, das ich von Moto gewohnt bin. Hier eine kurze Übersicht:
- 2x farblich passende Schutzhüllen
- Kompatibles 33W Ladegerät
- USB Typ-C zu Typ-C Kabel
- SIM-Ejector-Werkzeug
- Dokumentation
Design und Verarbeitung
Wie bereits erwähnt, habe ich die Variante in Spritz Orange, die äußerst ansprechend und lebendig aussieht! Das Motorola Razr 50 liegt ähnlich gut in der Hand wie sein Vorgänger. Es lässt sich problemlos einhändig aufklappen, was ich schon beim Razr 50 Ultra sehr geschätzt habe. Die Rückseite des Razr 50 ist mit einem veganen Leder-ähnlichen Material überzogen, wobei über dem äußeren Bildschirm eine zusätzliche Fläche hinzugekommen ist.
Das Razr 50 ist von einem Aluminiumrahmen umschlossen, der das hochwertige Gefühl in der Hand noch verstärkt. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Scharniere beim leichten Drücken des Geräts leicht knarren und nachgeben.
Dies ist jedoch nur ein- oder zweimal vorgekommen, daher ist es kein großes Problem. Das Razr 50 verwendet dieselbe schwebende Scharniertechnologie wie das Ultra, und ich hatte mit diesem Mechanismus keine Schwierigkeiten.
Darüber hinaus hat Motorola immer Wert auf die Langlebigkeit seiner Geräte gelegt, und das Razr 50 bildet da keine Ausnahme. Das Außendisplay ist durch Gorilla Glass Victus geschützt, und das Klapphandy ist zudem nach IPX8 zertifiziert. Außerdem soll das Razr 50 400.000 Faltungen überstanden haben, im Vergleich zu den 600.000 des Razr 50 Ultra.
Der Ein-/Aus-Schalter und die Lautstärkeregler befinden sich an der rechten Seite des Rahmens. Sie sind ebenfalls sehr taktil und klappern nicht. Die Anordnung des Kameramoduls ist durchdacht und stört nicht die Nutzung des Außendisplays. Insgesamt wirkt das Razr 50 sehr hochwertig und liegt gut in der Hand.
Display und Lautsprecher
Das Motorola Razr 50 geht beim Außendisplay keine Kompromisse ein und bietet ein 3,63 Zoll Full-HD+ flexibles AMOLED-Panel. Zudem ist es mit einem 90Hz-Panel ausgestattet. Hinzu kommen eine HDR10-Zertifizierung und eine 100% DCI-P3 Farbraumabdeckung.
Das externe Display ist diesmal kein LTPO, sondern nutzt stattdessen LTPS-Technologie. Laut Datenblatt liegt die maximale Helligkeit bei bis zu 1700 Nits. Bei unserem Test im Büro haben wir immerhin rund 1.450 Nits erreicht. Dennoch ist der Bildschirm sowohl in Innenräumen als auch im Freien hell genug. Und natürlich verfügt der Bildschirm über Gorilla Glass Victus sowie SGS-Augenschutz.
Beim Navigieren über das interne Display bemerkte ich einen deutlichen Qualitätsunterschied. Dennoch bin ich froh, dass die Falte im Display nicht so stark sichtbar ist. Das interne Display nutzt das 6,9 Zoll Full-HD+ pOLED LTPO-Panel des Vorgängers, jedoch mit einer etwas geringeren Bildwiederholfrequenz von 120Hz.
Es ist auch enorm hell, mit über 4000 Nits Helligkeit in unseren Tests, obwohl der Hersteller 3000 Nits angibt. Zum Vergleich: Das Razr 50 Ultra erreichte nur 1.700 Nits von den angegebenen 3.000 Nits. Das ist bemerkenswert.
Das interne Display ist definitiv schärfer als das externe Panel und HDR-Inhalte wirken lebendiger, was an der 120% DCI-P3 Abdeckung und der HDR 10+ Zertifizierung liegen könnte. Das Multimedia-Erlebnis ist überzeugend und ich mochte die tiefen Schwarztöne und die insgesamt nicht übersättigten Farben.
Um die guten Displays zu unterstützen, gibt es auch ein ausgezeichnetes Set von Dual-Stereo-Lautsprechern, unterstützt von Dolby Atmos und HiRes Audio. Ich habe einen kurzen Film angesehen und der Klang war ziemlich laut. Auch die Audiotrennung war hervorragend, was ich niemals kritisieren würde.
Leistung
Dies ist wohl der einzige Bereich, in dem ich am Moto Razr 50 etwas auszusetzen habe. Das Telefon wird von einem 4nm MediaTek Dimensity 7300X angetrieben. Obwohl der Prozessor nicht schlecht ist, ergibt er in einem Gerät dieser Preisklasse nicht wirklich Sinn.
Ich verstehe, dass dies ein Klapphandy ist, aber ein Dimensity 8300 (wie er im POCO X6 Pro verwendet wird) oder ein vergleichbares, leistungsfähigeres Modell wäre die bessere Wahl gewesen. Hier sind einige Benchmark-Ergebnisse des Razr 50:
Obwohl die oben genannten Werte nicht außergewöhnlich sind, ist der Prozessor ausreichend, um die meisten Aufgaben zu bewältigen. Allerdings ist das Gerät mit 8GB LPDDR4X RAM und enttäuschenden 256GB UFS 2.2 Speicher ausgestattet. UFS 3.1 wäre hier optimal gewesen.
Das RAM-Management ist ebenfalls nicht das Beste, da viele Apps, die ich im Hintergrund geöffnet hatte, neu gestartet wurden. Ich habe auch einige Spiele wie CoD Mobile, Farlight 84, Warzone Mobile, Genshin Impact und BGMI gespielt. Nach etwa einer Stunde Gaming stieg die Temperatur nicht über 40 Grad, was positiv ist.
Hier eine kurze Übersicht über die Grafikeinstellungen und FPS, die ich bei den jeweiligen Spielen erreichen konnte:
Spiele | FPS/Einstellungen |
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Genshin Impact | Hohe Grafikeinstellungen + 60FPS: 40-55FPS (durchschnittlich 40FPS nach 15 Minuten) |
CoD Mobile | Niedrige/Ultra-Einstellungen: 90FPS (Multiplayer), 90FPS (Battle Royale), Hohe/Max-Einstellungen: 60FPS (Multiplayer und Battle Royale) |
BGMI | Smooth + Extreme Einstellungen: 60FPS, HDR + Ultra: 40FPS |
Warzone Mobile | Niedrige Grafikqualität + unbegrenzte FPS + hohe Auflösung (50FPS, wirkt pixelig und schlecht) |
Kameras
In Bezug auf die Kameras ist das Motorola Razr 50 mit einem 50MP Hauptbildsensor mit OIS ausgestattet. Als zweiter Sensor fungiert ein 13MP Ultraweitwinkel + Makrosensor anstelle des 50MP Telephoto-Sensors des Vorgängers. Auf der Vorderseite befindet sich eine 32MP Selfie-Kamera.
Der Hauptsensor liefert bei Tageslicht gute Fotos. Dabei ist die klassische Motorola-Farbsättigung wahrnehmbar, aber es sind solide Details vorhanden. Mir gefällt auch, dass der Hauptsensor nicht übermäßig Schärfe zu den Details hinzufügt.
Das Telefon zeigt eine sehr gute Dynamik mit tiefen Schatten und gut erhaltenen Lichtern. Es gibt leichte Farbunterschiede zwischen dem Haupt- und dem Ultraweitwinkelsensor, die jedoch nicht störend sind.
Auch bei Nacht erfasst die Kamera des Motorola Razr 50 Details gut. Auch wenn etwas Rauschen zu sehen ist, beeinträchtigt es die Aufnahmen nicht.
Selfies gelingen gut und es sind hervorragende Details zu erkennen. Jedoch fand ich die Hautglättung, die Motorola vornimmt, nie besonders ansprechend. Trotzdem sind die Hauttöne und die Farben insgesamt sehr ästhetisch, auch wenn sie nicht die natürlichsten sind.
Was Videos betrifft, kann das Klapphandy bis zu 4K 60FPS sowohl mit dem Hauptsensor als auch mit der Selfie-Kamera aufnehmen. Dank OIS sind die Videos sehr stabil, ohne Fokussierungsprobleme. Zudem gefällt mir das Hinzufügen der 360-Grad-Video-Horizontsperre, die besonders für Sportbegeisterte toll ist.
Software-Erfahrung
Motorolas Hello UI ist momentan eine meiner bevorzugten Android-Oberflächen und harmoniert hervorragend mit dem Razr 50. Die Animationen und das haptische Feedback sind ziemlich gut.
Es gibt etwas Bloatware wie Facebook, LinkedIn und weitere. Wir können darüber aber hinwegsehen, da auch sehr nützliche Apps wie Ready For, Smart Connect, Family Spaces und Moto UnPlugged enthalten sind. Außerdem mag ich die Integration von Hello UI auf dem Außendisplay. Wenn das Außendisplay im Flex-Modus ist, kann man den Camcorder-Modus, Zelt-Modus, Schreibtisch-Modus oder Stand-Modus nutzen.
Zusätzlich gibt es Apps wie Google Fotos, YouTube und sogar einige Minispiele, die direkt verwendet werden können, ohne das innere Display zu nutzen. Insgesamt ist Hello UI gut optimiert und macht bei der Nutzung wirklich Spaß.
Darüber hinaus sind KI-Funktionen wie KI-Screenshot-Unschärfe, Magic Canvas und mehr eine schöne Ergänzung. Zudem erhalten Sie 3 Jahre lang wichtige Betriebssystem-Updates und 4 Jahre lang Sicherheitsupdates.
Akkulaufzeit und Aufladen
Leider hatte ich nicht genügend Zeit mit dem Klapphandy von Moto, um Ihnen eine detaillierte Analyse zu geben, aber ich kann Ihnen einen Anhaltspunkt geben. Als ich das Gerät in Betrieb nahm, hatte ich etwa 75% Akku. Ich ließ die Benchmarks laufen, sah ein oder zwei 1080p YouTube-Videos und spielte etwa 45 Minuten CoD Mobile.
Ich machte auch einige Aufnahmen bei Nacht und am Ende hatte ich noch etwa 15%. Wenn Sie mich fragen, ist der 4.200mAh Akku mehr als beeindruckend. Und, so wie es aussieht, sollte das Telefon problemlos einen ganzen Tag überstehen.
Das Aufladen mit 30W ist nicht das Schnellste; es dauerte etwa 1 Stunde und 20 Minuten, um von 15% auf 100% zu kommen.
Ist Motorolas neuestes Klapphandy sein Geld wert?
Es steht außer Frage, dass Motorola gute Telefone herstellt und seine Strategie für Klapphandys in letzter Zeit verbessert hat. Das Außendisplay des Razr 50 ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal in dieser Preisklasse und hebt dieses Telefon deutlich hervor.
Wichtig ist, dass es zwar nicht die beste rohe Leistung bietet, aber die geeignetste faltbare Option für preisbewusste Käufer darstellt. Darüber hinaus läuft Hello UI hervorragend auf dem Gerät und bietet eine ausgezeichnete Klapphandy-Erfahrung. Auch die Kameras sind ziemlich gut und der Akku bringt Sie problemlos durch den Tag. Alles in allem ist das Motorola Razr 50 ein hervorragendes Upgrade gegenüber dem Razr 40.
Allerdings wirkt der Preis von Rs 65.000 etwas hoch, besonders da es in einigen Aspekten Mängel gibt. Dazu gehört das Fehlen von UFS 3.1-Speicher im Vergleich zum Razr 50 Ultra. Wenn Sie mich fragen, wäre ein aggressiverer Preis von 50.000, ohne Rabatte, genau richtig gewesen. Aktuell kann man Rabatte nutzen und das Telefon für Rs 49.999 erhalten, was ein fairer Preis ist.
Wie man Motorola kennt, kann man in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Preisrückgang rechnen. Außerdem hat die Motorola Razr 40-Serie nach einem Jahr ihr Android 14-Update erhalten. Wenn es Motorola gelingt, diesen Prozess für das Razr 50 zu beschleunigen, wäre dies ein unschlagbares Klapphandy in seinem Segment.