Personalisierte Linux-Kernel für Windows Subsystem
Microsoft implementiert einen Linux-Kernel in Windows 10, um das Windows-Subsystem für Linux zu unterstützen. Interessanterweise sind Benutzer nicht zwingend an den von Microsoft bereitgestellten Linux-Kernel gebunden. Es ist nun möglich, einen eigenen, maßgeschneiderten Linux-Kernel für Windows zu kompilieren und einzusetzen.
Diese Neuerung ist Teil der neuesten Version von WSL, die in der Insider Preview Build 18945 integriert ist. Diese Version ist ein 20H1-Build, der voraussichtlich im April 2020 veröffentlicht wird.
Obwohl Microsoft zuvor einen Linux-Kernel integriert hatte, zeigt WSL 2 jetzt noch mehr Flexibilität, als ursprünglich angenommen. Benutzer haben nun die Freiheit, den Linux-Kernel nach ihren Wünschen anzupassen, einschließlich der Hinzufügung eigener Kernelmodule. Der Pfad zur benutzerdefinierten Kerneldatei wird in einer .wslconfig-Datei auf dem System angegeben. Windows lädt diesen Kernel dann automatisch beim Start eines Linux-Systems. Es besteht keine Verpflichtung, einen benutzerdefinierten Kernel zu verwenden; wenn keiner konfiguriert ist, greift Windows automatisch auf den integrierten Kernel zurück.
Craig Loewen, Programmmanager für die Windows-Entwicklerplattform bei Microsoft, erläutert:
„Wir liefern einen Linux-Kernel mit WSL 2 aus, der in Windows integriert ist. Es kann jedoch vorkommen, dass ein spezifischer Kernel für Ihre WSL 2-Distributionen erforderlich ist, beispielsweise wegen eines bestimmten Kernelmoduls. In diesem Fall wird Ihr angegebener Kernel beim Start in die WSL 2-VM geladen. Wenn keine Option angegeben ist, wird der mit Windows als Teil von WSL 2 bereitgestellte Linux-Kernel verwendet.“
Darüber hinaus wurden weitere WSL-Verbesserungen vorgenommen. Die globale Konfigurationsdatei .wslconfig ist neu hinzugekommen, und WSL 2-Anwender können nun über localhost eine Verbindung zu Linux-Servern herstellen, die auf ihrem System laufen.
Diese aktuelle Insider-Vorschau-Build beinhaltet ebenfalls ein überarbeitetes Cortana-Erlebnis, eine optimierte Dateisuche im Datei-Explorer und eine anpassbare Darstellung des Textcursors.