Angesichts der Tatsache, dass wir unsere persönlichen Daten zunehmend unseren Smartphones anvertrauen, wird es immer wichtiger, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese Informationen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Vor einigen Monaten haben wir uns bereits fünf bemerkenswerte Tools zum Passwortschutz von Android-Apps angesehen. Die Anwendung, die wir heute vorstellen, könnte jedoch durchaus die Konkurrenz in den Schatten stellen. Diese leistungsstarke App, passend benannt „Lockdown Pro“, bietet sowohl grundlegende als auch erweiterte Sperrfunktionen für Apps, die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Nutzer geeignet sind, und das alles in einem ansprechenden Design. Mit diversen PIN- und Musteroptionen, Geofencing, einem Stealth-Modus zur Verbergung der App-Präsenz und einer Auswahl an attraktiven Designs für den Entsperrbildschirm ist diese App ein Muss für jedes Android-Handy und -Tablet. Und das Beste daran: Sie ist völlig kostenlos und werbefrei!
Beim Start der App wird ein Tutorial angezeigt, das einige der wichtigsten Funktionen vorstellt. Alternativ kann man dieses Tutorial auch überspringen und die App direkt nutzen, indem man den gewünschten Passworttyp wählt – entweder die klassische PIN-Eingabe oder eine Musteroption. Nach der Einrichtung eines Passworts wird eine Sicherheitsfrage zur Wiederherstellung im Falle eines vergessenen Passworts angeboten. Während unserer Tests schien diese Funktion jedoch nicht korrekt zu funktionieren und zeigte bei dem Versuch, eine Frage und Antwort zu hinterlegen, immer wieder die Fehlermeldung „Falsche Antwort“. Dies sollte jedoch durch zukünftige Updates behoben werden können.
Nach der anfänglichen Einrichtung von PIN oder Muster (und dem vorübergehenden Überspringen der Sicherheitsfrage) gelangt man zum Hauptbildschirm von Lockdown Pro. Die Entwickler haben großen Wert auf die Benutzerfreundlichkeit gelegt. Statt den Nutzer mit einer Flut von Optionen zu überfordern, präsentieren sie eine Liste der installierten Apps, die in zwei Bereiche unterteilt ist: „Basis-Apps“, die einige wichtige, vorinstallierte Apps enthält, die Anwender am ehesten schützen möchten, und eine Liste mit den übrigen Apps, die alles andere auf dem Gerät installierte enthält. Jede App hat einen Schalter, mit dem der Schutz aktiviert oder deaktiviert werden kann. Alle anderen Optionen sind bequem in der Benachrichtigungsleiste untergebracht, auf die man durch Wischen vom linken Bildschirmrand oder durch Tippen auf das App-Symbol in der oberen Aktionsleiste zugreifen kann.
Um die App vor Deinstallation und erzwungenem Schließen zu schützen, muss sie als Geräteadministrator eingerichtet werden. Die App bietet in den Einstellungen einen direkten Link dafür. Ebenso kann hier das App-Drawer-Symbol von Lockdown Pro ausgeblendet werden, um die Installation der App vor anderen Nutzern des Telefons zu verbergen. In diesem Fall erfolgt der Zugriff auf die App durch Wählen eines Codes (standardmäßig **##123**##) über die Telefon-Wählfunktion. Dieser Code kann in einen benutzerdefinierten Code geändert werden.
Möchte man das Passwort ändern oder eine andere Schutzmethode verwenden? Im Passwort-Manager kann zwischen Muster, klassischer PIN und einer ungewöhnlicheren Taschenrechner-Passwortoption gewechselt werden. Für klassische, PIN-basierte Passwörter gibt es erweiterte Sicherheitsoptionen wie die zufällige Anordnung der Tasten auf dem Tastenfeld, um zu verhindern, dass Dritte das Passwort anhand von Fingerabdrücken auf dem Display erraten. Zudem gibt es eine zeitbasierte PIN-Funktion, die von der TimePIN-App inspiriert ist und die PIN basierend auf der aktuellen Uhrzeit im normalen oder umgekehrten Modus festlegt.
Im Bereich der Sperroptionen kann festgelegt werden, wann Apps nach der letzten Passworteingabe automatisch gesperrt werden sollen: entweder sofort (d.h. das Passwort muss jedes Mal eingegeben werden, wenn eine geschützte App geöffnet wird), nach dem Ausschalten des Displays oder nach einem Zeitintervall von 30 Sekunden, einer Minute oder zwei Minuten. Darüber hinaus kann die App so konfiguriert werden, dass neu installierte Apps automatisch mit einem einzigen Tipp gesperrt werden. Die Geofencing-Funktion ist ebenfalls vorhanden, die Karte zeigte bei unserem Test jedoch keinen Standort an. Hier scheint ein API-Problem vorzuliegen, das hoffentlich bald behoben wird, da eine solche Funktion den Nutzen der App erheblich steigern könnte.
Obwohl das Ausblenden von Lockdown Pro aus dem App-Drawer eine gute Methode sein kann, um die Anwesenheit der App vor anderen Nutzern zu verbergen, wird der Passwort-Eingabebildschirm dennoch angezeigt, wenn diese versuchen, eine gesperrte App zu öffnen. Die Entwickler haben aber auch hier eine Lösung gefunden: „Fake Cover“. Diese Option simuliert einen Fehler und zeigt eine „App wurde angehalten“-Meldung an, wenn eine geschützte App gestartet wird, sodass der Nutzer fälschlicherweise glaubt, dass es Probleme mit dem Gerät gibt. Der Zugriff auf die App selbst erfolgt durch langes Drücken der OK-Taste. Genial, oder?
Nach der Konfiguration aller Optionen müssen nur noch die gewünschten Apps auf dem Hauptbildschirm von Lockdown Pro geschützt werden, und schon ist man fertig. Man muss sich keine Sorgen mehr machen, dass Dritte Apps installieren oder deinstallieren oder dass die Bilder der letzten Party vom Lebenspartner entdeckt werden.
Müde vom langweiligen Passwortbildschirm? Durch Antippen des Symbols oben rechts kann Lockdown Pro ein visuelles Update erhalten, indem man aus einer Vielzahl von Themen für Muster- und PIN-Bildschirme wählt. Es gibt sogar transparente Designs, die das Hintergrundbild durchscheinen lassen.
Abgesehen von kleineren Problemen mit der Sicherheitsfrage und der Kartendarstellung ist Lockdown Pro eine der besten Lösungen zum Schutz von Apps auf dem Markt und der kostenlose Preis macht sie noch attraktiver. Die App kann über den folgenden Link heruntergeladen werden.