Wichtige Erkenntnisse
- Obwohl kostenpflichtige Software gelegentlich überlegen sein kann, existieren zahlreiche ausgezeichnete kostenlose Alternativen für die Videobearbeitung.
- CapCut ist eine ideale Wahl für die Bearbeitung von Kurzvideos, zeichnet sich durch seine Flexibilität, 4K-Exportoptionen und umfassende Bearbeitungswerkzeuge, einschließlich Reglern und Filtern, aus.
- DaVinci Resolve bietet eine Vielzahl fortgeschrittener Funktionen, darunter verschiedene Optionen zur Farbkorrektur, kostenlos an.
Die Auswahl der passenden Videobearbeitungssoftware ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere in einer Zeit, in der technologische Entwicklungen rasch voranschreiten. Vor zwei Jahrzehnten war das Angebot an kostenfreien Tools noch begrenzt, aber heute stehen uns zahlreiche Optionen zur Verfügung, die es Nutzern erlauben, professionelle Videoinhalte zu erstellen, ohne dabei hohe Kosten in Kauf nehmen zu müssen. Die Frage, ob man in kostenpflichtige Software wie die von Adobe investieren oder ob kostenlose Alternativen ausreichen, ist häufig Gegenstand von Überlegungen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der besten kostenlosen Videobearbeitungstools und helfen Ihnen dabei, die für Ihre Bedürfnisse am besten geeignete Software auszuwählen.
DaVinci Resolve
DaVinci Resolve ist ohne Zweifel meine präferierte Wahl für die Videobearbeitung. Es ist bemerkenswert, welche Fülle an fortgeschrittenen Funktionen man ohne ein kostenpflichtiges Abonnement erhält. Ich lege großen Wert auf einen gut strukturierten Prozess, und die Möglichkeit, in DaVinci Resolve Knoten zu erstellen, hilft mir dabei enorm. Dies war einer der Hauptgründe, warum ich ursprünglich von Premiere Pro gewechselt bin.
Ein weiterer beträchtlicher Vorteil von DaVinci Resolve ist seine Verfügbarkeit auf dem iPad. Auf den neueren iPad Pro-Modellen ist die Bearbeitung in 4K möglich, während auf anderen Modellen eine problemlose Bearbeitung in 1080p gewährleistet ist.
DaVinci Resolve bietet im Vergleich zu Premiere Pro auch überlegene Farbwerkzeuge, jedoch mit einem Vorbehalt: Die Einarbeitung in diese Werkzeuge ist deutlich anspruchsvoller als das Color Grading in Premiere Pro.
Als Nutzer einer Fujifilm-Kamera habe ich festgestellt, dass die Bearbeitung von LOG-Dateien meiner Kamera in Premiere Pro einfacher ist als in DaVinci Resolve. Für letzteres musste ich verschiedene LUTs importieren, um diesen Prozess zu vereinfachen (Premiere Rush ist aufgrund seines begrenzten Funktionsumfangs für diese Art der Bearbeitung nicht optimal geeignet). Es ist ratsam, sich vor der Verwendung eines Videobearbeitungstools mit LUTs und deren Verwendung beim Color Grading auseinanderzusetzen.
Ein weiterer Aspekt, der mir bei DaVinci Resolve nicht ganz so gut gefällt, ist die teilweise unnötige Komplexität beim Import und Export von Dateien auf dem iPad.
Download: DaVinci Resolve für Windows/macOS/Linux | iPadOS (Kostenlos, In-App-Käufe verfügbar)
CapCut
CapCut ist meine erste Wahl für die Bearbeitung von Kurzvideos, obwohl ich vorher Instagram Reels in Premiere Pro erstellt habe. CapCut ist sogar noch flexibler als DaVinci Resolve, da es auf dem Smartphone und nicht nur auf dem Tablet genutzt werden kann.
CapCut wurde von der gleichen Firma entwickelt, die auch TikTok betreibt, und es überrascht nicht, dass es ideal für die Bearbeitung von Kurzvideos konzipiert wurde. Es ermöglicht die Bearbeitung von Videos und Fotos, was praktisch ist, wenn man alles an einem Ort haben möchte. Premiere Pro ist dafür nicht die beste Option; für die Fotobearbeitung sollte man eher Photoshop oder Lightroom verwenden.
CapCut erlaubt den Export in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde, auch ohne ein neueres iPad zu besitzen. Man sollte jedoch sicherstellen, dass die Dateien in diesen Formaten einwandfrei funktionieren; für die Veröffentlichung auf persönlichen Social-Media-Konten ist 1080p vollkommen ausreichend.
Die zahlreichen Regler für die Bearbeitung von Farbton, Temperatur, Sättigung, Farbe und Kontrast in CapCut sind ebenfalls sehr überzeugend. Meiner Meinung nach sind sie umfangreicher als das, was man in Premiere Rush findet, was auch für die Anzahl der verfügbaren Filter gilt. Für den Zugriff auf das Farbrad und weitere Farbkorrekturen ist jedoch ein Upgrade auf CapCut Pro notwendig.
Sowohl CapCut als auch Premiere Rush bieten eine Auswahl an Musikbibliotheken, wobei die Qualität in beiden Fällen meiner Ansicht nach vergleichbar ist.
Download: CapCut für iOS | Android | Windows | macOS (Kostenlos, In-App-Käufe verfügbar)
iMovie
iMovie ist im Vergleich zu anderen Videobearbeitungstools in seinem Funktionsumfang beschränkt, da es ausschließlich auf Apple-Geräten verfügbar ist. Es ist jedoch kostenlos und relativ einfach zu erlernen. Man kann Clips schnell zusammenfügen, was es ideal für einfache Projekte ohne aufwendige Schnitte macht.
Bei iMovie hat man die Wahl, entweder einen kompletten Film oder nur ein Storyboard zu erstellen. Darüber hinaus können sowohl Videos als auch Fotos importiert werden. Die App bietet eine ansprechende Auswahl an Filtern, obwohl ich persönlich die von Premiere Rush bevorzugen würde.
Viele Bearbeitungswerkzeuge von iMovie sind denen von Premiere Rush ähnlich. So können beispielsweise Lautstärken individuell angepasst oder die Wiedergabegeschwindigkeit verändert werden, während man an den gewünschten Stellen schneidet.
iMovie bietet auch die Möglichkeit, Text in verschiedenen Stilen zu den Videos hinzuzufügen. Neben der Videobearbeitung kann in iMovie auch ein Video-Thumbnail erstellt werden.
Download: iMovie für iOS | macOS (Kostenlos)
Sollte man Adobes Videobearbeitungssoftware erwerben?
Obwohl die drei besprochenen Optionen alternative Möglichkeiten zu Adobe Premiere Pro und Premiere Rush darstellen, bin ich der Meinung, dass einige Nutzer von den Adobe-Produkten stärker profitieren würden. Im Folgenden werde ich skizzieren, wann es sinnvoll ist, über die Anschaffung von Adobes Videobearbeitungssoftware nachzudenken und wann es angebracht sein könnte, sich nach anderen Alternativen umzusehen.
Mein Plädoyer für Adobe
Wer bereits in das Adobe-Ökosystem eingebunden ist, wird wahrscheinlich feststellen, dass die Verwendung von Premiere Pro oder Premiere Rush einfacher ist, besonders wenn schon ein Creative Cloud All Apps-Abonnement besteht. Die Benutzeroberflächen beider Apps sind leicht zu navigieren, wenn man zuvor ein anderes Adobe-Tool benutzt hat.
Premiere Rush eignet sich gut für grundlegende Anpassungen. Ich würde es nicht für Color Grading und ähnliches empfehlen, aber es ist nützlich, um Clips zusammenzufügen, wenn man keinen Zugang zu iMovie hat.
Ich würde Premiere Pro auch empfehlen, wenn man mit professionellerer Bearbeitung beginnen möchte. Meiner Meinung nach ist es aufgrund der komplexen Funktionen und der (bis zu einem gewissen Grad) intuitiven Benutzeroberfläche das ideale Einstiegstool für Profis.
Mein Plädoyer gegen Adobe
Wenn man ein iPad besitzt (vor allem eines der neueren iPad Pros), ist DaVinci Resolve eine hervorragende Alternative für die qualitativ hochwertige Bearbeitung unterwegs. Man kann 4K-Videos von zu Hause, im Bus, im Studio und überall sonst bearbeiten.
DaVinci Resolve ist auch dann eine gute Wahl, wenn man einem logischen Workflow folgen möchte; die Knoten eignen sich hervorragend, um Aufgaben der Reihe nach zu erledigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten benötigten Funktionen in DaVinci Resolve kostenlos sind, was bei Premiere Pro nicht der Fall ist. Selbst wenn man zahlt, ist die Vollversion ein einmaliger Kauf und kein fortlaufendes Abonnement.
Ich halte Premiere Rush auch nicht für besser als CapCut. Wer Kurzvideos für soziale Medien bearbeiten möchte, findet in CapCut eine intuitivere Benutzeroberfläche und (größtenteils) bessere Funktionen.
Adobes Videosoftware kann in manchen Fällen ihren Preis wert sein, aber man kann auch zu dem Schluss kommen, dass die Verwendung einer der kostenlosen Alternativen vorteilhafter ist. DaVinci Resolve ist meine Top-Empfehlung für längere Inhalte, während CapCut die bessere Wahl ist, wenn man kurze Video-Edits erstellen muss.