Linus Torvalds hat die Version 5.0 des Linux-Kernels, mit dem Codenamen „Shy Crocodile“, veröffentlicht. Diese Version bringt Neuerungen wie Googles Verschlüsselungstechnologie, Unterstützung für AMD FreeSync und Raspberry Pi-Touchscreens sowie weitere Verbesserungen.
Die Veröffentlichung von Linux 5.0 erfolgte am 3. März 2019. Linus Torvalds hatte bereits im Januar auf der Linux Kernel Mailing List (LKML) erläutert, dass diese Versionsnummer nicht unbedingt auf eine besonders bedeutende Änderung hindeutet:
Die Änderung in der Nummerierung ist kein Zeichen für etwas Spezielles. Wenn man einen formellen Grund sucht, könnte man sagen, dass meine Finger und Zehen, auf die ich mich beim Zählen verlassen habe, ausgegangen sind, und somit wurde aus 4.21 einfach 5.0… Es gibt keine außergewöhnlichen Features, die diese Versionsnummer rechtfertigen. Natürlich kann jeder, je nach seinen persönlichen Interessen, eine Funktion finden, die für ihn so wichtig ist, dass sie eine Erhöhung der Hauptversionsnummer rechtfertigt.
Deswegen, lasst eurer Fantasie freien Lauf. Überlegt selbst, warum es Version 5.0 ist.
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen zur Auswahl. OMG Ubuntu hat eine umfassende Zusammenfassung der bemerkenswertesten Änderungen zusammengestellt:
Die Dateisystemverschlüsselung (fscrypt) in Linux beinhaltet jetzt Unterstützung für Adiantum, Googles neuer, schneller Verschlüsselungstechnologie für Einsteiger-Smartphones und leistungsschwache IoT-Geräte. Diese Technologie kann auf Linux-Desktops mit Dateisystemen wie EXT4 und F2FS (Flash-Friendly File System) genutzt werden.
Für Spieler bietet Linux 5.0 jetzt native Unterstützung für AMD FreeSync, welches adaptive Bildwiederholfrequenzen ermöglicht – dies erlaubt dem Computer, die Bildwiederholfrequenz des Monitors dynamisch anzupassen. Dies setzt sowohl eine AMD Radeon Grafikkarte, als auch einen FreeSync-fähigen Monitor voraus.
Die Raspberry Pi Foundation bietet einen offiziellen 7-Zoll-Touchscreen-Monitor. Der neueste Linux-Kernel bietet nun eine nahtlose Unterstützung für diese Hardware, was die Arbeit für Raspberry Pi-Enthusiasten erleichtert.
Linux 5.0 bietet auch Unterstützung für weitere neue Hardware, einschließlich NVIDIA Turing-GPUs und Tastenkombinationen auf Lenovo ThinkPad- und Asus-Laptops.
Die meisten Linux-Anwender werden ihren Kernel wohl nicht manuell herunterladen und kompilieren. Linux 5.0 wird stattdessen in Form von Updates durch die jeweilige Distribution bereitgestellt. Es wird erwartet, dass Linux 5.0 beispielsweise in der kommenden Ubuntu Version 19.04 „Disco Dingo“ enthalten sein wird, welche für den 18. April 2019 geplant ist.