Die Flüchtigkeit von Snapchat-Bildern und Datenschutzbedenken
Snapchat erfreut sich großer Beliebtheit als Plattform zum Austausch von Fotos und Videos. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass geteilte Inhalte, ob Bilder oder Videos, nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Selbst wenn ein Nutzer die Inhalte 30 Tage lang nicht ansieht, werden sie vom System unwiederbringlich gelöscht.
Diese flüchtige Natur der Inhalte macht Snapchat für viele Nutzer besonders attraktiv. Dies führt jedoch manchmal dazu, dass Nutzer Bilder unüberlegt teilen, ohne die möglichen Konsequenzen zu bedenken.
In der Vergangenheit gab es einige Vorfälle, bei denen Snapchat in Bezug auf den Datenschutz in die Kritik geraten ist. Daher ist es verständlich, dass Nutzer sich fragen, wie sicher ihre privaten Inhalte tatsächlich sind.
Wer kann die versendeten Snaps sehen? Wie geschützt sind die Nachrichten? In diesem Artikel werden wir uns eingehender mit dem Thema Datenschutz auf Snapchat beschäftigen und einige wichtige Fragen beantworten.
Können Snapchat-Angestellte die Snaps einsehen?
Grundsätzlich sind die Snaps nur für den Absender und den Empfänger sichtbar und das auch nur für eine kurze Zeit, nachdem sie geöffnet wurden. Das bedeutet, dass Snapchat-Mitarbeiter normalerweise keinen Zugriff auf die Inhalte haben.
Es gibt jedoch Ausnahmen. Einige Mitarbeiter können auf die ungeöffneten Snaps zugreifen, bevor diese nach 30 Tagen automatisch gelöscht werden.
Snaps verschwinden, wie gesagt, kurz nach dem Ansehen durch einen Nutzer. Gemäß den offiziellen Datenschutzrichtlinien von Snapchat, werden die Inhalte gelöscht, sobald alle Empfänger sie geöffnet haben. Sie werden nicht nur in eine Art Archiv verschoben, sondern dauerhaft vom Server entfernt.
Laut einem Blogeintrag von Micah Schaffer, einem Spezialisten für Vertrauen und Sicherheit bei Snapchat aus dem Jahr 2013, haben nur zwei Personen die technischen Möglichkeiten, auf ungeöffnete Snaps zuzugreifen. Diese beiden Personen sind Schaffer selbst und Bobby Murphy, der CTO und Mitbegründer von Snapchat. Das Gesetz zum Schutz der elektronischen Kommunikation (ECPA) verpflichtet sie jedoch, Schnappschüsse an Strafverfolgungsbehörden herauszugeben, sollten diese einen Durchsuchungsbefehl vorlegen.
Wenn Sie Snapchat nicht für illegale Aktivitäten nutzen, werden Sie wahrscheinlich nicht ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten. Somit werden die beiden genannten Mitarbeiter Ihre ungeöffneten Snaps nicht einsehen. Diese Snaps werden nach 30 Tagen gelöscht und sind danach nicht mehr zugänglich.
Datenschutzprobleme bei Snapchat
Die offizielle Snapchat-App gilt als relativ sicher. Trotz der Bemühungen des Unternehmens, die Sicherheit zu gewährleisten, ist es manchmal unmöglich, alle Risiken auszuschließen. Es gab Fälle, in denen Snaps von Nutzern gestohlen und im Internet verbreitet wurden.
Drittanbieter-Apps und der Fall ‚The Snappening‘
Der Vorfall ‚The Snappening‘ im Jahr 2014, bei dem über 200.000 Nacktbilder von Snapchat-Nutzern im Internet veröffentlicht wurden, erschütterte das Vertrauen vieler Nutzer in die Sicherheit von Snapchat. Es stellte sich heraus, dass das Problem in Drittanbieter-Apps lag.
Viele Nutzer vertrauen unwissentlich Apps von Drittanbietern, mit denen sie ihre persönlichen Daten teilen. Es gab inoffizielle Apps, die zusätzliche Funktionen versprachen. Viele junge Nutzer waren sich nicht bewusst, dass sie einer schädlichen App Zugriff gewährten, die ihre Snaps stahl und online veröffentlichte.
Die flüchtige Natur von Snaps verleitet viele Nutzer dazu, unbedarft Bilder zu versenden, die sie im Nachhinein bereuen könnten. So werden sie leicht zu Opfern von Betrug durch Drittanbieter-Apps.
‚Stille Screenshots‘
Es gibt auch Drittanbieter-Apps, die verhindern, dass Snapchat Sie benachrichtigt, wenn ein Nutzer einen Screenshot Ihres Snaps oder Ihrer Story gemacht hat. Es ist daher immer Vorsicht geboten, welche Inhalte man online teilt, auch wenn diese als „vorübergehend“ gekennzeichnet sind.
Die Snap-Map-Kontroverse
Mit einem Update im Jahr 2017 führte Snapchat die „Snap Map“ ein, die ebenfalls für Kontroversen sorgte. Diese Funktion ermöglicht es Nutzern, ihren Standort mit Freunden zu teilen oder inkognito zu bleiben. Wenn die Snap-Map-Funktion aktiviert ist, können Snapchat-Freunde den genauen Standort des Nutzers sehen.
Wenn ein Nutzer seinen Standort versehentlich teilt, wissen alle Freunde aus der Liste, wo er sich aufhält. Da viele Snapchat-Nutzer jung sind, war dies besonders für Eltern Anlass zur Besorgnis.
Wie ändert man die Datenschutzeinstellungen?
Um die Datenschutzeinstellungen bei Snapchat zu ändern, gehen Sie wie folgt vor:
1. | Tippen Sie auf Ihr Profilbild oben links auf dem Bildschirm, um Ihr Profilmenü zu öffnen. |
2. | Tippen Sie auf das Zahnradsymbol oben rechts, um zu den Einstellungen zu gelangen.![]() |
3. | Scrollen Sie nach unten zu „Zusätzliche Dienste“ und dann zu „Verwalten“. |
4. | Hier können Sie verwalten, wer Sie kontaktieren kann, wer Ihre Stories und Ihren Standort sehen kann, ob Sie gezielt von Anzeigen angesprochen werden möchten oder nicht, und viele andere Datenschutzeinstellungen. |
Fazit: Wie sicher sind Sie wirklich?
Es ist unmöglich, absolute Sicherheit im Internet zu garantieren. Auch wenn Snapchat Ihre Daten offiziell nicht weitergibt oder seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellt, gibt es immer Risiken, die Ihre Privatsphäre gefährden könnten.
Daher ist es wichtig, stets darauf zu achten, welche Inhalte man online teilt, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Seien Sie vorsichtig!