Die steigende Nachfrage nach Hochleistungsrechenzentren, hauptsächlich angetrieben durch Fortschritte in der künstlichen Intelligenz, löst eine deutliche Wiederbelebung der Geothermieentwicklung aus. Dieser Trend wird durch die Zusammenarbeit zwischen dem US-amerikanischen Ölfelddienstleister Baker Hughes und Controlled Thermal Resources (CTR) beim ehrgeizigen kalifornischen Projekt „Hell’s Kitchen“ verdeutlicht, das zu den weltweit größten einzelnen Geothermie-Initiativen gehören soll.
Das Projekt Hell’s Kitchen, nahe dem Salton Sea in Kalifornien gelegen, befindet sich seit über einem Jahrzehnt in der Entwicklung. Die erste Phase zielt auf 50 Megawatt (MW) für lokale Versorgungsunternehmen ab, der kommerzielle Betrieb ist für 2027 geplant. Eine wesentlich größere zweite Phase sieht 500 MW vor, genug für etwa 375.000 Haushalte, und zielt explizit auf energieintensive Rechenzentren ab.
Die Beteiligung von Baker Hughes ist entscheidend, da das Unternehmen Hochtemperatur-Bohrtechnologien, Energiesysteme und spezialisierte Dienstleistungen aus der Öl- und Gasproduktion einsetzt. Diese Expertise soll die Umsetzung optimieren und die Projektkosten senken. Über die technische Unterstützung hinaus wird Baker Hughes auch bei der Kapitalbeschaffung helfen, was die erhebliche finanzielle Unterstützung unterstreicht, die für solch groß angelegte erneuerbare Infrastruktur erforderlich ist.
Obwohl die Geothermie in den USA seit Jahrzehnten existiert, macht sie weniger als 0,5 % der gesamten Stromversorgung aus, hauptsächlich aufgrund hoher Anfangskosten. Doch der immense Strombedarf von Big Tech für die KI-Expansion verändert diese Dynamik rapide. Unternehmen wie Meta und Google haben bereits fortschrittliche Stromabnahmeverträge für Geothermie für ihre Rechenzentren in anderen Bundesstaaten abgeschlossen, was eine breitere Branchenbewegung hin zu zuverlässiger, kohlenstoffarmer Energie signalisiert.
Die konventionelle Geothermie fördert überhitzte Sole tief aus der Erde und wandelt den daraus entstehenden Dampf in Elektrizität um. Diese Methode bietet einen deutlichen Umweltvorteil: Geothermiekraftwerke emittieren laut der Energy Information Administration etwa 99 % weniger Kohlendioxid als ihre Pendants aus fossilen Brennstoffen. CTR hat die umfassenden Projektkosten für Hell’s Kitchen nicht offengelegt.