KI-Debatte: Warum Eric Schmidt keine Blase sieht und Wall Street zweifelt

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Der aufstrebende Sektor der Künstlichen Intelligenz (KI), dessen Wert derzeit auf geschätzte 189 Milliarden US-Dollar beziffert wird und der Prognosen zufolge bis 2033 auf 4,8 Billionen US-Dollar ansteigen soll, hat eine hitzige Debatte über seine langfristige Stabilität entfacht. Vor dem Hintergrund rascher Expansion und erheblicher Investitionen großer Technologieunternehmen bietet Eric Schmidt, der ehemalige CEO von Google, eine besondere Perspektive. Er vertritt die Ansicht, dass KI eine „ganz neue Industriestruktur“ darstellt und keine reine Wirtschaftsblase sei. Diese Einschätzung, die durch seine Erfahrungen mit dem Dotcom-Crash geprägt ist, kontrastiert mit der wachsenden Skepsis an der Wall Street.

  • Der KI-Sektor wird derzeit auf 189 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2033 auf 4,8 Billionen US-Dollar wachsen.
  • Eric Schmidt, ehemaliger Google-CEO, betrachtet KI als „ganz neue Industriestruktur“, nicht als spekulative Blase.
  • Schmidts Zuversicht basiert auf der konstanten Nachfrage nach Hochleistungs-Hardware, die durch Software-Fortschritte absorbiert wird.
  • Er verweist auf die historische Beobachtung, dass Hardware-Kapazitäten stets durch Software voll ausgelastet wurden.
  • Torsten Sløk von Apollo Global Management warnt hingegen vor einer möglicherweise von KI getriebenen Blase, die größer als die Dotcom-Blase sein könnte.

Die Rolle der Hardware als Indikator

Schmidts Überzeugung von der grundlegenden Stärke der KI wurzelt maßgeblich in der Dynamik der Hardware-Entwicklung und -Bereitstellung. Er beobachtet eine robuste Nachfrage nach Hochleistungsrechnerkomponenten, insbesondere von Unternehmen wie Nvidia, die die Chips liefern, welche für die massiven Rechenzentren, die das Wachstum der KI untermauern, unerlässlich sind. Laut Schmidt dient diese anhaltende Nachfrage nach Hardware, die zuverlässig durch Software-Fortschritte aufgenommen wird, als entscheidender Indikator für anhaltendes Wachstum. Er bemerkte: „Ich habe noch nie eine Situation erlebt, in der Hardwarekapazität nicht durch Software in Anspruch genommen wurde“, was eine fundamentale Wirtschaftslogik nahelegt, die den aktuellen Ausbau stützt.

Skepsis und Spekulationen: Eine Frage der Perspektive

Während Schmidt einräumt, dass einige Diskussionen unter KI-Managern Merkmale einer klassischen Blase aufweisen, wie etwa Gespräche über eine „Phase der Überbauung“ und drohende „Überkapazitäten“, hält er an seinem Kernargument fest. Er weist auf die Ironie solcher Diskussionen hin, in denen Einzelpersonen oft glauben, dass ihre eigenen Unternehmungen Bestand haben werden, während andere zusammenbrechen – ein Muster, das er als symptomatisch für spekulative Überschwänglichkeit identifiziert. Seine Gesamtbewertung unterstreicht jedoch die transformative Natur der KI, die seiner Ansicht nach über bloßen Hype hinausgeht und eine fundamentale Verschiebung in der industriellen Organisation und wirtschaftlichen Aktivität darstellt.

Kontroversen in Finanzkreisen

Trotz Schmidts optimistischem Ausblick bleibt die Entwicklung des KI-Marktes in Finanzkreisen Gegenstand erheblicher Prüfung. Torsten Sløk, Chefökonom bei Apollo Global Management, äußerte kürzlich eine abweichende Meinung und deutete an, dass der Aktienmarkt mit einer möglicherweise größeren Blase als der Dotcom-Ära konfrontiert sei, wobei KI als Haupttreiber identifiziert wurde. Diese Divergenz verdeutlicht eine anhaltende Spannung zwischen jenen, die KI als eine grundlegende, dauerhafte technologische Revolution betrachten, und jenen, die vor spekulativen Exzessen warnen, die zu einer signifikanten Marktkorrektur führen könnten.