Japan hat ein bedeutsames Kapitel seiner Raumfahrtgeschichte abgeschlossen: Mit dem erfolgreichen Start eines Satelliten zur Überwachung des Klimawandels auf dem letzten Flug seiner altehrwürdigen H-2A-Rakete vollzieht das Land einen Generationswechsel. Dieser Meilenstein markiert den formellen Übergang zur H3, einem neuen Flaggschiff unter den Trägerraketen, das Japans Wettbewerbsfähigkeit auf dem sich schnell entwickelnden globalen Raumfahrtmarkt stärken soll. Die strategische Neuausrichtung unterstreicht das nationale Bekenntnis zu fortschrittlichen Weltraumkapazitäten, sowohl für wissenschaftliche Bestrebungen als auch für wirtschaftliche Vorteile.
Das Ende einer Ära: Der Erfolg der H-2A
Die H-2A-Rakete, die seit 2007 von Mitsubishi Heavy Industries (MHI) betrieben wird, absolvierte ihre 50. und letzte Mission vom Tanegashima Space Center aus. Seit ihrem Debüt im Jahr 2001 war die H-2A der Eckpfeiler des japanischen Raumfahrtprogramms. Sie erreichte eine außergewöhnliche Erfolgsquote von 98 % bei ihren 49 vorherigen Flügen, wobei nur ein Fehlstart im Jahr 2003 zu verzeichnen war. Ihre beeindruckende Zuverlässigkeit war entscheidend für den Start zahlreicher kritischer Nutzlasten, darunter der SLIM-Mondlander im letzten Jahr und die Asteroidensonde Hayabusa2 im Jahr 2014, was maßgeblich zu den wissenschaftlichen und explorativen Ambitionen der Nation beitrug.
GOSAT-GW: Ein entscheidender Beitrag zur Klimaforschung
Die Nutzlast für diese letzte Mission war GOSAT-GW (Global Observing SATellite for Greenhouse gases and Water cycle), der dritte in einer Reihe von Umweltsatelliten. Dieser fortschrittliche Satellit wurde entwickelt, um die atmosphärischen Konzentrationen von Kohlenstoff, Methan und anderen Treibhausgasen genau zu überwachen. Innerhalb eines Jahres soll GOSAT-GW mit der weltweiten Bereitstellung hochauflösender Daten zu entscheidenden Klimaindikatoren wie Meeresoberflächentemperatur und Niederschlag für internationale Nutzer, einschließlich der U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), beginnen.
Die Zukunft: Die H3 als Rückgrat der Raumfahrt
Die Außerdienststellung der H-2A ebnet den Weg für die H3, die bereits als Japans primäre Startplattform ihren Betrieb aufgenommen hat. Die H3, entwickelt von der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) in Zusammenarbeit mit MHI, ist auf höhere Kosteneffizienz und Nutzlastkapazität ausgelegt als ihr Vorgänger und zielt darauf ab, die Startkosten um etwa die Hälfte zu senken. Obwohl Offizielle anerkennen, dass weitere Anstrengungen erforderlich sind, um ihre globale Preiswettbewerbsfähigkeit zu optimieren, hat die H3 eine zunehmende Zuverlässigkeit gezeigt und nach ihrem anfänglich fehlgeschlagenen Debütversuch im Jahr 2023 vier aufeinanderfolgende erfolgreiche Flüge absolviert.
Strategische Ausrichtung im globalen Raumfahrtmarkt
Japans langfristige Raumfahrtstrategie betont die Entwicklung robuster, kommerziell tragfähiger Weltraumtransportkapazitäten als Grundlage sowohl für seine wissenschaftlichen Bestrebungen als auch für die nationale Sicherheit. Neben der H3 fördert die Nation auch das wesentlich kleinere Epsilon-System, das in Zusammenarbeit mit der Luft- und Raumfahrteinheit von IHI entwickelt wurde, um eine breite Palette von Kundenbedürfnissen zu erfüllen. Dieser zweigleisige Ansatz spiegelt Japans Ambition wider, seine Position auf dem wachsenden globalen Satellitenstartmarkt zu stärken und einen stabilen und vielseitigen Zugang zum Weltraum für eine Vielzahl von Anwendungen zu gewährleisten.