Wichtige Punkte im Überblick
- Die Umstellung auf Manifest V3 bedeutet das Ende der Web Request API, was die Möglichkeiten von Browsererweiterungen, Webseiteninhalte zu blockieren, einschränkt.
- Google argumentiert, dass diese Änderungen der Sicherheit von Browsererweiterungen dienen, auch wenn dies für einige Nutzer Nachteile mit sich bringen kann.
- Es ist ratsam, die installierten Chrome-Erweiterungen auf betroffene Komponenten zu prüfen. Alternativ bietet Firefox eine Option, da er die Web Request API weiterhin unterstützt.
Google hat offiziell Manifest V3 eingeführt, die neue Basis für Chrome-Browsererweiterungen. Diese Aktualisierung bringt viele nützliche Funktionen mit sich, führt aber auch zu Einschränkungen, die dazu führen könnten, dass einige beliebte Browsererweiterungen ab 2025 nicht mehr funktionieren werden. In dieser Übergangsphase ist es besonders wichtig, sich über die kommenden Änderungen zu informieren, um gegebenenfalls passende Alternativen zu finden oder Anpassungen vorzunehmen.
Warum Google bestimmte Erweiterungen nicht mehr unterstützt
In Manifest V2 nutzten Browsererweiterungen eine Schnittstelle namens Web Request, um den Datenverkehr zu kontrollieren, während Websites besucht wurden. Dies ermöglichte es ihnen, ausgewählte Anfragen zu blockieren oder in Echtzeit zu bearbeiten. So konnten Erweiterungen beispielsweise verhindern, dass Websites Anfragen an bestimmte Domains, etwa von Werbetreibern, senden, um Werbung und Tracking zu blockieren.
Die Web Request API bot jedoch auch Möglichkeiten für schädliche Zwecke, was Google zu Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs veranlasste. Aus diesem Grund wurde die Blockierfunktion in Manifest V3 in die neue API namens Declarative Net Request verschoben und einige Funktionen eingeschränkt.
Beispielsweise wurde die Unterstützung für extern gehosteten Code entfernt, wodurch Erweiterungen ausschließlich Skripte verwenden können, die im Erweiterungspaket enthalten sind. Dies ermöglicht es Google, die Kontrolle darüber zu behalten, was Erweiterungen tun können, da die Pakete vor der Veröffentlichung im Chrome Web Store manuell überprüft werden. Manifest V3 beschränkt zudem die Anzahl der Filterregeln, die eine Erweiterung verwenden kann, was die Wirksamkeit von Blockiererweiterungen beeinträchtigen kann.
Laut Google soll Manifest V3 die „Sicherheit, Privatsphäre, Leistung und das Vertrauen in das gesamte Ökosystem der Erweiterungen“ stärken. Wenn jedoch einige Ihrer bevorzugten Erweiterungen auf die entfernten oder eingeschränkten Funktionen angewiesen sind, könnten sie unwirksam werden oder sogar ganz verschwinden, sobald Manifest V3 vollständig implementiert ist.
So identifizieren Sie betroffene Chrome-Erweiterungen
Um zu überprüfen, ob Ihre Erweiterungen betroffen sind, geben Sie chrome://extensions in die Adressleiste ein. Auf dieser Seite sehen Sie eine Liste der Erweiterungen, die Chrome nicht mehr unterstützt, sobald Manifest V3 aktiviert ist.
Sollte eine Ihrer Erweiterungen betroffen sein, können Sie hoffen, dass der Entwickler diese vor Ablauf der Google-Frist aktualisiert. Alternativ können Sie nach anderen Erweiterungen mit ähnlicher Funktionalität suchen.
Google bietet auf der Seite chrome://extensions eine praktische Schaltfläche „Alternative finden“ für jede Erweiterung, die nach Ablauf der Frist nicht mehr unterstützt wird, wenn der Entwickler kein Update bereitstellt.
Eine weitere Möglichkeit ist der Wechsel zu einem anderen Browser wie Firefox, der die Web Request API weiterhin unterstützt. Die meisten Chrome-Erweiterungen sind auch für Firefox verfügbar, sodass Sie kaum etwas verpassen, wenn Sie wechseln. Wenn Sie sich Sorgen um den Verlust Ihrer Daten machen, können Sie beruhigt sein. Sie können problemlos von Chrome zu jedem anderen Browser wechseln und Ihre Lesezeichen und Einstellungen behalten.
Zusammenfassung: Mit der Einführung von Manifest V3 stehen Chrome-Nutzer vor großen Veränderungen in Bezug auf ihre Browsererweiterungen. Einige beliebte Erweiterungen werden nicht mehr funktionieren, da Google die Unterstützung für die Web Request API eingestellt hat. Es ist wichtig, sich frühzeitig über die betroffenen Erweiterungen zu informieren und gegebenenfalls auf Alternativen umzusteigen, um die gewünschte Funktionalität beizubehalten.