Eine neue Interpretation des Klassikers: Haunted House für iOS
Das Originalspiel Haunted House erblickte 1982 das Licht der Welt auf dem Atari 2600, einer Konsole mit deutlich weniger Rechenleistung als heutige Geräte. Damals waren die Möglichkeiten des Spiels verständlicherweise begrenzt, doch sein Konzept war einzigartig. Spieler steuerten ein schwebendes Augenpaar, das sich durch ein Spukhaus auf der Suche nach Urnenteilen bewegte. 2010 wurde eine Neuauflage für Konsolen veröffentlicht, die jedoch wenig Anklang fand. Nun ist das Spiel zurück, überarbeitet für mobile Plattformen. Haunted House ist jetzt für iOS verfügbar. Wir haben es getestet.
Gameplay
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern auf dem Atari und den Konsolen der letzten Generation (2010) präsentiert sich diese Version von Haunted House als endloser 2D-Side-Scrolling-Runner. Der Spieler steuert seinen Charakter durch Wisch- und Tippbewegungen über den Bildschirm, um den Läufer in Bewegung zu halten. Dies führt zu einer rasanten Mischung aus Temple Run, Fruit Ninja und Limbo. Ehrlicherweise ist die Erfahrung auf dem iPad nicht optimal, da die Aufmerksamkeit des Spielers durch die zahlreichen Bildschirmelemente, mit denen interagiert werden muss, stark abgelenkt wird. Dadurch entsteht ein herausforderndes Spielerlebnis. Die Portierung von der Konsole auf iOS hat in Form eines Endlosläufers mit allen damit einhergehenden Freemium-Funktionen eine neue Heimat gefunden. Das Tutorial kann in den Optionen deaktiviert oder einfach übersprungen werden. Es handelt sich um eine kurze Reihe von Anweisungen auf dem Bildschirm, die schnell verstanden werden können. Berühren, wischen und gleiten sind die wesentlichen Steuerelemente, während der Charakter läuft. Obwohl der Name und die Herkunft des Spiels auf eine gruselige Erfahrung hindeuten, sind die Spukelemente nicht gerade furchteinflößend. Mit der gesammelten Spielwährung können Upgrades und Boosts gekauft werden. Zudem können Gesundheitsbalken genutzt werden, um nach einem vorzeitigen Ableben fortzufahren, was zu Beginn häufig vorkommt.
Grafik
Auffällig ist, dass die Grafik keinen obligatorischen 16-Bit-Retro-Look erhalten hat, was möglicherweise daran liegt, dass das Spiel von Haus aus bereits über eine ausreichende Retro-Authentizität verfügt. Der Grafikstil ist typisch für 2D-Side-Scroller mit bekannten Elementen aus Spielen wie Limbo und Vector. Die Animationen und deren Auslöser sind nicht gerade meisterhaft umgesetzt. Es kann zwar beliebig viel gewischt werden, doch die Elemente erscheinen scheinbar zufällig. Insgesamt ist der grafische Eindruck in Ordnung, wenn man von einigen wenigen Bereichen absieht, denen es an Feinschliff mangelt. Positiv hervorzuheben ist, dass das „Nur-Augen“-Rätsel aus dem Originalspiel als Hommage an die Fans des Originals beibehalten wurde.
Sound
Die Umgebungsgeräusche, die Musik und die Soundeffekte verhalten sich erwartungsgemäß, wie man es von einem Smartphone-Spiel erwarten würde. Sie sind weder besonders herausragend noch schlecht. Es gibt hier keine großen Überraschungen.
Fazit
Haunted House ist ein Spiel, das Fans des Genres gefallen könnte, erreicht aber womöglich nicht dasselbe Aufmerksamkeitsniveau ohne den Bonus der Neuinterpretation eines Atari-Klassikers.