Google Meet und Zoom wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich. Beide Plattformen erleichtern zwar Videokonferenzen in großem Umfang, doch hinter den Kulissen gibt es bedeutende Unterschiede. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen, um die richtige Wahl für Ihre Bedürfnisse zu treffen.
Google Meet: Ideal für kurze, schnelle Meetings
Sowohl Google Meet als auch Zoom ermöglichen es, kostenlose Videoanrufe mit bis zu 100 Teilnehmern zu führen (zeitlich begrenzt). Doch dies ist auch schon die größte Gemeinsamkeit.
Im April hat Google seinen Videokonferenzdienst für Unternehmen, Google Meet, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Jeder mit einem Google-Konto kann nun eine Google Meet-Konferenz erstellen oder daran teilnehmen. Bis zu 100 Teilnehmer können an einer Konferenz teilnehmen, wobei die kostenlose Version eine Beschränkung auf 60 Minuten vorsieht (diese wurde allerdings bis zum 30. September ausgesetzt).
Obwohl Google Meet im Vergleich zu Zoom weniger erweiterte Funktionen bietet, ist es ein schneller und unkomplizierter Videoanrufdienst, der direkt im Web nutzbar ist. Ein Download oder eine Installation von Software ist nicht erforderlich.
Besuchen Sie einfach die Google Meet Webseite und melden Sie sich mit Ihrem Google-Konto an. Mit einem Klick können Sie eine Videokonferenz starten (oder diese über den Google Kalender planen). Die dazugehörige URL teilen Sie Ihren Teilnehmern mit, die dann nach Anmeldung mit ihrem eigenen Google-Konto dem Anruf beitreten können.
Während des Meetings können Sie Ihren Bildschirm freigeben, das Layout anpassen, Teilnehmer stummschalten sowie Nachrichten oder Dokumente im Chat-Bereich austauschen.
Als Abonnent der G Suite (ab 6 $ pro Monat und Nutzer) profitieren Sie von zusätzlichen Funktionen wie der Aufzeichnung von Konferenzen, Live-Streaming für bis zu 100.000 Zuschauer und der Möglichkeit, bis zu 250 Teilnehmer in eine Konferenz einzuladen.
Im Grunde genommen ist dies schon alles, was es zu Google Meet zu sagen gibt, und das ist durchaus positiv.
Wenn Sie also auf einfache, private und unkomplizierte Weise schnell an einem Meeting mit beispielsweise 10 Kollegen oder 6 Freunden teilnehmen möchten, ist Google Meet die richtige Wahl. Wenn Sie jedoch mehr als das benötigen, sollten Sie Zoom in Betracht ziehen.
Zoom: Die beste Wahl für große Meetings
Ein Produkt hat zweifellos eine gewisse Popularität erreicht, wenn sein Name als Verb benutzt wird. Zoom hat diesen Meilenstein bereits hinter sich gelassen. So wie man „Google it“ anstelle von „Search it“ sagt, verwendet man nun „Let’s Zoom“, wenn man sich auf Online-Meetings und -Konferenzen bezieht. Ganz zu schweigen von der ganzen Thematik rund um das sogenannte „Zoombombing“.
Es steht außer Frage, dass Zoom während der Coronavirus-Pandemie sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich eine zentrale Rolle eingenommen hat.
Kurz gesagt: Zoom ist ein vielseitiger Videokonferenzdienst der Enterprise-Klasse mit zahlreichen (keine Übertreibung) Funktionen. Es gibt auch eine kostenlose Version. Mit dieser können Sie mit bis zu 100 Teilnehmern telefonieren, haben aber nur ein Zeitlimit von 40 Minuten für Ihre Meetings.
Selbst mit dem kostenlosen Plan können Sie Anrufe aufzeichnen, Teilnehmer stummschalten, chatten, Dokumente oder Ihren Bildschirm freigeben, HD-Videoanrufe tätigen, ein Whiteboard oder virtuelle Hintergründe nutzen, Emojis senden und vieles mehr.
Die Pro-Version von Zoom kostet 15 US-Dollar pro Monat und Gastgeber. Sie bietet eine längere Meeting-Dauer von 24 Stunden und erweiterte Kontrollfunktionen.
Sowohl Google Meet als auch Zoom sind webbasiert. Jeder mit einem entsprechenden Link kann sich über einen Browser anmelden, unabhängig davon, ob er die App installiert hat oder nicht.
Abgesehen von gelegentlichen Problemen (wie Datenschutzskandalen oder Serverüberlastungen) erweist sich Zoom als zuverlässiger Dienst für große Meetings. Es gilt als sicher und kann ohne Schwierigkeiten HD-Konferenzen mit 100 Teilnehmern über mehrere Stunden ermöglichen.
Die Stärken von Zoom liegen in den vielfältigen Funktionen.
Wenn Sie Funktionen suchen, wählen Sie Zoom
Eine vollständige Aufzählung aller Funktionen, die Zoom bietet und Google Meet nicht, würde die 40-Minuten-Beschränkung von Zoom locker überschreiten. Im Folgenden haben wir einige der wichtigsten Unterschiede aufgelistet:
Aufzeichnung: Sie können Ihre Meetings auf Ihrem Computer speichern. Im Falle eines kostenpflichtigen Abonnements ist auch das Speichern in der Cloud möglich. Google Meet bietet die Aufzeichnung von Konferenzen nur für Abonnenten der G Suite an.
Virtuelle Hintergründe: Von einfachen, verschwommenen Bildern bis hin zu komplexen Video-Hintergründen bietet Zoom eine große Vielfalt. Google Meet hat diese Funktion nicht.
Warteraum: Hier sehen Sie eine Liste der Teilnehmer, die auf den Beitritt zu Ihrer Zoom-Konferenz warten. Sie können Teilnehmer hinzufügen oder entfernen, ohne die Verbindung zu trennen.
Whiteboard: Dieses ist in Zoom integriert. Bei Google Meet müssten Sie hierfür auf Dienste wie Google Jamboard zurückgreifen.
Galerieansicht: In Zoom können Sie bis zu 49 Teilnehmer gleichzeitig sehen. Google Meet zeigt maximal 16 Teilnehmer in der Kachelansicht an.
Interaktion: Zoom bietet die Funktionen zum Handheben und für Emoji-Reaktionen, die bei Google Meet fehlen.
Betrachtet man diese Aufzählung, wird schnell klar, warum Zoom eine solche Popularität genießt. Der Dienst wurde eindeutig für den Einsatz in Unternehmen entwickelt, eignet sich aber auch hervorragend für professionelle Anwendungen. Wenn Sie beispielsweise Teamleiter oder Lehrer sind, werden Sie diese Funktionen wahrscheinlich nutzen.
Überlegen Sie sich daher, welche Funktionen für Sie bei der Wahl der richtigen Videokonferenz-Software wirklich ausschlaggebend sind. Wenn Sie nur eine der von Zoom exklusiv angebotenen Funktionen benötigen, ist Ihre Entscheidung vermutlich bereits gefallen.
Wenn Sie Benutzerfreundlichkeit wünschen, wählen Sie Google Meet
Funktionen sind nicht alles. Für manche Nutzer könnte die 40-Minuten-Beschränkung von Zoom zu einschränkend sein. Die 60-Minuten-Frist von Google Meet ist da deutlich besser, da viele Meetings, Kurse oder Veranstaltungen in etwa diesem Zeitrahmen liegen.
Möglicherweise möchten Sie auch die 15 US-Dollar pro Monat für ein Zoom Pro-Konto nicht ausgeben.
Wenn Sie einen einfachen Dienst suchen, mit dem Sie schnell Videoanrufe mit Kollegen oder Freunden starten und vielleicht Ihren Bildschirm freigeben möchten, werden Sie mit der kostenlosen Version von Google Meet gut zurechtkommen.
Sollten Sie weder Google Meet noch Zoom bevorzugen, gibt es auch andere Alternativen, darunter Microsoft Teams und Cisco Webex Meetings.