Globale Aktienmärkte robust: Europa dominiert trotz US-Zöllen und regionaler Herausforderungen.

Foto des Autors

By admin

Die globalen Finanzmärkte zeigten sich im Jahr 2025 bemerkenswert widerstandsfähig und ließen sich von erneuten Zolldrohungen der US-Regierung weitgehend unbeeindruckt. Diese Periode war durch eine deutliche Divergenz in der Anlegerstimmung im Vergleich zu früheren Phasen handelspolitischer Spannungen gekennzeichnet, wobei die Kapitalflüsse eine klare Verlagerung hin zu spezifischen regionalen Chancen aufzeigten. Der MSCI All Country World Index, der über 2.500 globale Aktien abbildet, unterstrich dieses Vertrauen, indem er seit Jahresbeginn um fast 10 % stieg und Anfang Juli ein Allzeithoch erreichte.

  • Globale Finanzmärkte zeigten 2025 bemerkenswerte Resilienz trotz US-Zolldrohungen.
  • Der MSCI All Country World Index stieg seit Jahresbeginn um fast 10 % auf ein Allzeithoch.
  • Europa entwickelte sich zum dominierenden Outperformer mit acht der zehn weltweit besten Märkte.
  • Griechenland führte den Anstieg mit fast 60 % Zuwachs an, gefolgt von Polen (56 %) und Tschechien (52 %).
  • Südkorea verzeichnete trotz US-Zöllen über 30 % Gewinn, während China um über 17 % zulegte.
  • Thailand und die Türkei erlebten signifikante Rückgänge, die durch interne und externe Faktoren bedingt waren.

Europas herausragende Performance

Europa erwies sich in diesem Umfeld als dominierender Outperformer, wobei sich acht der zehn weltweit besten Märkte auf dem Kontinent befanden. Griechenland führte den Aufschwung mit Gewinnen von fast 60 % seit Jahresbeginn an, dicht gefolgt von Polen (56 %) und der Tschechischen Republik (52 %). Diese robuste europäische Performance übertraf das Wachstum der US-Indizes von etwa 7 % im gleichen Zeitraum deutlich. Experten wie Gabriel Sacks, der bei Aberdeen für globale Schwellenländeraktien zuständig ist, führen Griechenlands Aufschwung auf ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zurück: die Erholung des Bankensektors, eine durch den Tourismus gestärkte, wiederauflebende Wirtschaft und ein umsichtiges Haushaltsmanagement, das sich in frühen Tilgungen von Rettungskrediten und anhaltenden Überschüssen zeigte. George Efstathopoulos von Fidelity International hob zudem die Stärke der griechischen Banken als anhaltenden Motor für das Aktienwachstum hervor.

Faktoren des Erfolgs in Europa

Der breitere europäische Aufschwung wurde auch durch strategische Kapitalumschichtungen angetrieben. Michael Field, EMEA Chief Equity Market Strategist bei Morningstar, verwies auf einen anfänglichen „Sell America“-Trend Anfang 2025, gepaart mit sich verbessernden Wirtschaftsindikatoren in ganz Europa. Michelle Gibley, Director of International Research bei Schwab, hob die Abkehr Deutschlands von Austeritätsmaßnahmen als weiteren beitragenden Faktor hervor. Sektoren wie Verteidigung und Banken in Europa zeigten sich besonders stark, da sie als weniger anfällig für die Auswirkungen von US-Zöllen wahrgenommen wurden, während sie gleichzeitig solide Renditen lieferten, so Mark Mobius, Chairman des Mobius Emerging Opportunities Fund.

Asiens fragmentiertes Bild

Asien präsentierte ein fragmentierteres Bild an den Märkten. Südkorea stach mit über 30 % Gewinnen seit Jahresbeginn hervor und widersetzte sich damit der Verhängung eines 25 %-Zolls auf seine Exporte durch die USA. Daniel Yoo, globaler Stratege bei Yuanta Securities, deutete an, dass der Markt diese Zölle weitgehend antizipiert und eingepreist hatte. Darüber hinaus wiesen Branchenanalysten wie Manishi Raychaudhuri, CEO von Emmer Capital Partners, darauf hin, dass US-Käufer die zusätzlichen Kosten absorbieren könnten, was die Auswirkungen auf koreanische Exporteure abmilderte. Die innenpolitische Stabilität nach einem Sieg der Opposition bei vorgezogenen Neuwahlen im Juni trug ebenfalls zum Optimismus der Anleger bei. Schlüsselbereiche wie der Schiffbau und die Fertigung von High-Bandwidth-AI-Chips waren maßgeblich für Koreas Wachstum, wie der Senior Analyst Kai Wang von Morningstar beobachtete. Auch Chinas Markt verzeichnete in diesem Jahr einen Gewinn von über 17 %, obwohl das Land ein zentraler Punkt der US-Handelsgespräche blieb. Steven Sun, Forschungsleiter bei HSBC Qianhai Securities, führte dies auf die Erwartung eines sich verstärkenden Yuan, verbesserte Unternehmensgewinne und unterstützende Innenpolitik zurück, warnte jedoch vor dem Fehlen größerer Konjunkturmaßnahmen.

Märkte unter Druck: Thailand und Türkei

Umgekehrt erlebten einige Märkte deutliche Rückgänge. Thailand verzeichnete 2025 einen Rückgang von mehr als 13 %, belastet durch interne politische Instabilität, einen schleppenden Tourismussektor, der sich nur schwer von dem Covid-Ära-Abschwung erholte, sowie die negativen Auswirkungen der US-Autozölle auf seine Autoteilexporte, so Gabriel Sacks. Auch die Türkei schnitt schlecht ab und kämpfte mit hoher Inflation, anhaltender Kapitalflucht und Bedenken hinsichtlich politischer Repression. Die Verhaftung des Bürgermeisters von Istanbul schmälerte Berichten zufolge die Hoffnung auf eine Erholung, und eine Abwertung der türkischen Lira um fast 13 % gegenüber dem US-Dollar verschärfte die Anlegerbesorgnis, wie Mark Mobius feststellte.