Die KI-Verbesserungen von Microsoft Paint bringen die klassische App endlich ins 21. Jahrhundert

Eine Reise durch die Zeit: Microsoft Paint erfindet sich neu

Für mich, ein Kind der 90er, ist es kaum vorstellbar, dass „Microsoft Paint“ mehr als nur eine einfache Software ist. Es ist ein nostalgisches Gefühl, ein Inbegriff kreativer Entfaltung. Ich erinnere mich lebhaft an die Zeiten, als ich vor den klobigen Computern meiner Freunde saß und mit dem Sprühdosen-Tool unbedarfte Zeichnungen auf Welpenbilder sprühte. Jahrzehnte sind vergangen, und Microsoft Paint hat sich signifikant verändert. Die neuesten Aktualisierungen dieses Bild- und Grafikeditors integrieren generative KI-Funktionen, die unterstreichen, wie relevant diese Anwendung auch heute noch ist. Diese aufregenden Neuerungen laden sowohl alte als auch neue Benutzer ein, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Bei KI-gestützten Funktionen wie generativem Füllen und Löschen denke ich sofort an Adobe Photoshop und Googles Magic Eraser-Tool für Pixel- und iOS-Geräte. Microsoft Paint stand dabei nicht unbedingt auf meiner Liste. Doch Microsoft hat kürzlich eine Erweiterung für eine bereits in die Anwendung integrierte Funktion angekündigt: Das Tool namens Cocreator ermöglicht es Nutzern, mithilfe von Texteingaben KI-basierte Bilder zu erstellen.

Wer ein modernes Copilot+-Laptop (oder einen PC) besitzt, kann nicht nur neue Bilder mit KI generieren, sondern auch bereits vorhandene Bilder bearbeiten.

Microsoft

Generatives Füllen

Ähnlich dem KI-Tool in Adobe Photoshop ermöglicht die Funktion „Generatives Füllen“ in Microsoft Paint das Hinzufügen neuer Elemente basierend auf einer Beschreibung, die Sie der Anwendung geben. Wie Microsofts Supportseite das Tool beschreibt:

„Generatives Füllen in Paint ermöglicht Ihnen unkomplizierte Bearbeitungen und Ergänzungen mit nur wenigen Worten, wobei der bestehende Stil des Bildes beibehalten wird, ohne dass komplizierte Software verwendet werden muss. Nachdem Sie einen Teil Ihres Bildes mit dem Auswahlwerkzeug markiert haben, geben Sie eine Anweisung ein, um das Bild mit KI-generierten Elementen zu ergänzen oder zu bearbeiten. Die generative Füllfunktion wird zunächst nur für Copilot+-PCs mit Qualcomm-Prozessoren verfügbar sein.“

Generatives Löschen

Microsoft Paint hat auch „Generatives Löschen“ hinzugefügt, ein KI-Werkzeug in Form eines Pinsels, mit dem Sie über ein Objekt „malen“ können, das Sie entfernen möchten, wie beispielsweise eine Person im Hintergrund eines Porträts. Im Gegensatz zu älteren Radierwerkzeugen hinterlässt diese Aktion keinen leeren Raum, sondern die KI wird verwendet, um einen nahtlosen Hintergrund anstelle des entfernten Objekts zu erzeugen.

Laut Microsofts Supportseite können Sie das Werkzeug einfach nutzen, indem Sie „Radieren“ auswählen, und Microsoft Paint aktiviert standardmäßig das KI-Tool.

Zusätzlich können Sie Masken erstellen, um bestimmte Bereiche Ihres Bildes vor den Effekten des generativen Löschwerkzeugs zu schützen, so Microsoft.

Microsoft Photos erhält ebenfalls eine Aktualisierung

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Nicht nur Paint erhält Aufmerksamkeit, sondern auch Microsoft Photos wurde mit neuen Funktionen verbessert. Zukünftig können Nutzer von Microsoft Photos ihre Bilder mit einem „Super-Resolution“-Werkzeug hochskalieren. Berichten zufolge kann Super Resolution ein Bild auf das Achtfache seiner ursprünglichen Auflösung verbessern – ein bemerkenswertes Versprechen, da Adobe Lightroom bisher nur eine vierfache Verbesserung anbietet.

Das Problem ist folgendes: Verbesserungswerkzeuge extrahieren nicht unbedingt „versteckte“ Daten aus dem Foto. Vielmehr erzeugen sie Pixel auf Basis von Annahmen, ähnlich wie beim generativen Füllen. Ich kann mir vorstellen, dass dies für einfache Schärfungen nützlich ist, aber es könnte auch zu einigen Ungenauigkeiten führen. Denken Sie beispielsweise an die Verbesserung von unscharfen Überwachungsaufnahmen in einem Kriminalfall. Diese KI-gestützten Verbesserungswerkzeuge zeigen nicht wirklich die Realität einer Szene oder Identität; sie erstellen lediglich ein neues Bild basierend auf informierten Annahmen.

Trotz aller Bedenken bezüglich der Fotoverbesserung habe ich keine Einwände gegen die Updates von Microsoft Paint. Ich bin gespannt, welche Bilder die Benutzer kreieren werden, und wie sie im Vergleich zu denen aus etablierten Anwendungen wie Adobe Photoshop abschneiden werden. Der Zugang zu diesen Funktionen ist jedoch auf Copilot+-PC-Besitzer beschränkt, was sie etwas isoliert, nun ja, von Microsoft selbst macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Microsoft Paint hat sich seit den 90er Jahren erheblich weiterentwickelt und erreicht mit KI-gestützten Funktionen wie „Generativem Füllen“ und „Löschen“ neue Höhen. Diese aufregenden Updates eröffnen neue kreative Möglichkeiten, während auch Microsoft Photos aktualisiert wurde, um Funktionen wie die Superauflösung anzubieten. Obwohl diese Funktionen auf eine bestimmte Benutzergruppe beschränkt sind, bleibt die Frage, wie sie das kreative Schaffen im digitalen Zeitalter beeinflussen werden.