Linux hatte es im Laptop-Bereich nie leicht, wobei die Akkulaufzeit oft ein großes Ärgernis darstellt. Viele Nutzer, die neu zu Linux wechseln, erleben oft, dass sich die Akkulaufzeit ihrer Geräte halbiert. Zwar gibt es im Laufe der Zeit diverse Ansätze zur Verbesserung der Situation, doch werden diese nicht von allen Distributionen gleichermaßen unterstützt. Daher widmen wir uns in diesem Artikel den Linux-Distributionen, die eine längere Akkulaufzeit versprechen.
Wir werden die unterschiedlichen Anwendungsbereiche dieser Betriebssysteme beleuchten und aufzeigen, wie deren Einsatz die Akkulaufzeit Ihres Laptops positiv beeinflussen kann.
1. Ubuntu-Mate
Ein gewichtiger Grund, Ubuntu Mate für Ihren Linux-Laptop in Erwägung zu ziehen, ist die standardmäßige Aktivierung von Energiespar-Tools. Diese sind von Anfang an einsatzbereit, was besonders für Nutzer von Vorteil ist, die sich nicht mit der Materie der Energiesparmaßnahmen im Detail auskennen. Nicht jeder möchte sich tiefgehend mit dem System auseinandersetzen, sondern einfach ein funktionierendes Betriebssystem nutzen.
Zusätzlich zu den nützlichen Energiesparfunktionen, die sofort verfügbar sind, kommt Ubuntu Mate mit der Mate-Desktop-Umgebung, die als ressourcenschonend und leichtgewichtig gilt. Wenn Sie also eine zuverlässige Linux-Distribution für Ihren Laptop suchen, die den Akku schont, ist dies eine sehr empfehlenswerte Option. Weitere Informationen zu Ubuntu Mate und den Download finden Sie auf der offiziellen Website.
2. Lubuntu
Lubuntu ist eine weitere Ubuntu-Variante, die sich sehr gut für den Einsatz auf Laptops eignet. Im Gegensatz zu Ubuntu Mate sind die Batteriesparoptionen hier jedoch nicht standardmäßig aktiviert. Das ist jedoch kaum von Bedeutung, da Lubuntu mit einer besonders leichtgewichtigen Linux-Desktop-Umgebung arbeitet, die nur 128 MB RAM und eine sehr geringe CPU-Auslastung benötigt. Diese Distribution ist zwar besonders gut für leistungsschwächere Computer geeignet, aber das ist nicht der einzige Grund, warum Sie sie ausprobieren sollten. Dank des effizienten Betriebs verbraucht Ihr Laptop weniger Strom, was sich positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt.
Das Betriebssystem mag optisch nicht das ansprechendste sein, da es hauptsächlich für ältere Hardware entwickelt wurde. Wenn Sie jedoch eine Möglichkeit suchen, den Stromverbrauch Ihres Geräts zu minimieren, ist Lubuntu definitiv einen Blick wert.
3. BunsenLabs
BunsenLabs ist der Nachfolger von CrunchBang Linux, einem Betriebssystem, das eine angepasste, ressourcenschonende OpenBox-Desktop-Umgebung nutzt. Ähnlich wie bei Lubuntu ist der geringe Stromverbrauch ein Hauptgrund, warum man dieses Betriebssystem in Betracht ziehen sollte. BunsenLabs verwendet eine angepasste Openbox-Umgebung, die RAM und CPU effizient nutzt. Wie Lubuntu ist es zwar primär für ältere Hardware gedacht, jedoch profitieren auch Laptop-Nutzer durch den geringeren Energieverbrauch.
BunsenLabs ist auf Debian aufgebaut und daher nicht für jeden geeignet. Wenn Sie Lubuntu getestet haben und etwas fortgeschritteneres möchten, sollten Sie es sich aber definitiv ansehen!
4. Arch-Linux
Arch-Linux findet sich regelmäßig in solchen Listen, und das aus gutem Grund: Es ist eine der flexibelsten Distributionen, die sich vom Benutzer individuell anpassen lässt. Wenn es um Linux-Distributionen geht, die eine verbesserte Akkulaufzeit bieten, sollte Arch Linux nicht unerwähnt bleiben. Durch den modularen Aufbau hat der Benutzer die volle Kontrolle darüber, welche Programme installiert werden. Dies ist besonders im Hinblick auf Energieeffizienz entscheidend, da viele Anwendungen ressourcenintensiv sind. So können Sie ein optimales System für Ihren Laptop zusammenstellen.
Darüber hinaus können Benutzer bei Arch-Linux selbst wählen, welche Desktop-Umgebung zum Einsatz kommt, und somit eine besonders energieeffiziente Option auswählen (z.B. LXDE oder MATE).
Zusätzlich bietet Arch-Linux verschiedene Power-Management-Tools und optimierte Kernel, die den Energieverbrauch weiter senken können.
5. Gentoo
Eine weitere empfehlenswerte Wahl für Nutzer, die eine bessere Akkulaufzeit unter Linux anstreben, ist Gentoo. Wie Arch Linux ist auch dieses Betriebssystem modular aufgebaut, was dem Benutzer eine sehr große Flexibilität ermöglicht. Sie müssen nicht verwenden, was vorgegeben wird, sondern können die Installation individuell auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden. Sie können ressourcenintensive Programme schon bei der Installation ausschließen und eine optimierte Desktop-Umgebung wählen. Aber Gentoo hat noch ein zusätzliches Ass im Ärmel.
Gentoo ist ein quellcodebasiertes System, das bedeutet, dass jedes Programm aus den Quellen kompiliert wird. Das mag aufwendig erscheinen, sorgt aber dafür, dass jedes Programm optimal an Ihren Computer angepasst ist. Dadurch wird alles optimiert und verbraucht möglicherweise weniger Strom. Darüber hinaus können Benutzer ihren Kernel selbst kompilieren, um ihn in Bezug auf die Akkulaufzeit noch effizienter zu gestalten.
Dieses Betriebssystem ist sicherlich nicht für Einsteiger geeignet, aber wenn Sie ein leistungsstarkes Linux-System suchen, das besonders gut mit der Akkulaufzeit umgeht, ist Gentoo eine Überlegung wert.