Die 5 besten Fenstermanager für Linux

Ein Fenstermanager ist eine Softwareanwendung, die die Anordnung und Darstellung von Programmfenstern auf der Desktopoberfläche regelt. In der Linux-Welt werden Fenstermanager oft als schlanke und schnellere Alternativen zu ressourcenintensiveren Desktop-Umgebungen wie Gnome Shell, KDE Plasma 5 oder Cinnamon angesehen. Die folgende Übersicht stellt einige der herausragendsten Fenstermanager für Linux vor.

1. Awesome

Awesome ist ein hochgradig individualisierbares Fenstermanager-Framework der „nächsten Generation“ für den Xorg/X11-Grafikserver. Er zeichnet sich durch seine Schnelligkeit aus und unterstützt vielfältige Modi der Fensterverwaltung, darunter das Kacheln, freie Anordnen und viele andere Darstellungsstile.

Wesentliche Merkmale:

Awesome bietet eine flexible Fensterdarstellung, die über reine Kachel- oder Floating-Modi hinausgeht. Er unterstützt Kacheln, freie Anordnung und Vollbild gleichzeitig.
Ein integriertes Bedienfeld mit vordefinierten Tags ermöglicht eine einfache Programmorganisation und Sortierung.
Multi-Monitor-Setups werden durch die XR- und R-Tools optimal unterstützt.
Awesome ist in der Programmiersprache Lua geschrieben, was eine tiefgreifende Anpassung des Kerns und die Nutzung einer großen Auswahl an Lua-Erweiterungen ermöglicht.

Download von Awesome

Der Fenstermanager ist Open-Source (GNU GPLv2) und lässt sich auf verschiedenen Linux-Distributionen und BSD-Betriebssystemen installieren. Eine detaillierte Installations- und Konfigurationsanleitung finden Sie in einem unserer weiteren Artikel.

2. XMonad

Xmonad ist ein dynamischer, auf Kacheln basierender Fenstermanager für Linux. Das Hauptziel ist die automatische Ausrichtung und Skalierung von Fenstern, um dem Benutzer manuelle Eingriffe zu ersparen.

Die Fensteranordnung in Xmonad unterscheidet sich von anderen Kachelmanagern. Statt Leerzeichen zwischen den Kacheln zu lassen, werden diese entfernt, um die Bildschirmfläche optimal zu nutzen.

Wesentliche Merkmale:

Xmonad verfügt über eine umfassende Bibliothek mit Erweiterungen, die es dem Benutzer ermöglichen, das System optimal an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen.
Der Fenstermanager sortiert und kachelt Fenster automatisch, was Zeit spart.
Er bietet Arbeitsbereiche pro Bildschirm und unterstützt Fensterdekorationen.
Xmonad ist mit den meisten gängigen Desktop-Panels kompatibel und arbeitet auch mit Gnome und KDE zusammen.

Download von XMonad

Xmonad ist Open-Source und für viele Linux-Distributionen verfügbar. Sie können den Fenstermanager von der offiziellen Webseite XMonad.org herunterladen.

3. Ratpoison

Ratpoison ist ein extrem ressourcenschonender Fenstermanager ohne große Bibliotheksabhängigkeiten, ideal für leistungsschwächere Systeme mit geringem Speicherplatz.

Die Navigation in Ratpoison ähnelt der anderer Kachelfenstermanager. Sowohl der Maximierungsmodus als auch das Kacheln werden unterstützt.

Wesentliche Merkmale:

Ratpoison führt Fenster im Vollbildmodus aus, um die Bildschirmfläche optimal zu nutzen.
Er ist extrem leichtgewichtig und eignet sich besonders gut für ressourcenarme Rechner.
Die Tastenkombinationen sind so konzipiert, dass andere Programme nicht gestört werden.

Download von Ratpoison

Ratpoison ist Open-Source und für die meisten Linux-Distributionen verfügbar. Die Download-Option finden Sie auf Nongnu.org/ratpoison.

4. Sway

Sway ist eine Portierung des i3-Fenstermanagers für das Wayland-Display-Server-Protokoll unter Linux. Er ist als „Drop-In-Ersatz“ für i3 konzipiert und unterstützt alle dessen Funktionen.

Wesentliche Merkmale:

Sway übernimmt viele Funktionen von i3, sodass sich Benutzer, die mit i3 vertraut sind, sofort wohlfühlen.
Er unterstützt verschiedene Anzeigemodi für Fenster, darunter horizontale und vertikale Kachelung, Stapelmodus, Registerkartenmodus und Floating-Modus.

Download von Sway

Sway ist Open-Source und unterstützt Linux-Nutzer hervorragend. Die neueste Version finden Sie auf der Github-Seite.

5. Openbox

Openbox ist ein hochgradig anpassbarer und schlanker Fenstermanager. Das mitgelieferte Obconf-Tool erlaubt es dem Benutzer, nahezu alle Aspekte der Benutzeroberfläche zu konfigurieren.

Openbox ist bei Linux-Benutzern aufgrund seines geringen Ressourcenverbrauchs und der Möglichkeit, ihn mit anderen Desktop-Umgebungen wie KDE Plasma 5 und Gnome Shell zu verwenden, sehr beliebt.

Wesentliche Merkmale:

Openbox bietet dedizierte Sitzungen für Gnome Shell und KDE 5, die eine ressourcenschonendere Desktop-Umgebung ermöglichen.
Das Konfigurationstool erlaubt es, benutzerdefinierte Docks und Bedienfelder zu konfigurieren.
Openbox verfügt über ein Rechtsklick-Anwendungsmenü (Pipe-Menü), über das Programme gestartet, Befehle ausgeführt und weitere Aktionen durchgeführt werden können.

Download von Openbox

Openbox ist sehr verbreitet und in den meisten Linux-Distributionen über den Paketmanager (Suche nach „openbox“) installierbar. Alternativ können Sie weitere Informationen auf der offiziellen Website finden.

Fazit

Die Linux-Welt bietet eine große Auswahl an Fenstermanagern, jeder mit eigenen Vor- und Nachteilen. Diese Liste soll Ihnen helfen, eine Auswahl zu treffen und den passenden Fenstermanager für Ihr System zu finden.

Welchen Fenstermanager bevorzugen Sie auf Ihrem Linux-PC? Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen im Kommentarbereich mit!