Linux stellt aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit und seines umfassenden Funktionsumfangs eine ausgezeichnete Alternative für den Büroarbeitsplatz dar. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass die Vielfalt der Linux-Distributionen die Entscheidung für das passende System erschwert. Diese Übersicht stellt daher die besten Linux-Distributionen für den Einsatz im Büro vor. Dabei werden Aspekte wie Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Kosten berücksichtigt.
1. Ubuntu LTS
Die Langzeit-Support-Version (LTS) von Ubuntu ist das wohl vielseitigste Betriebssystem für den Büroalltag. Es bietet zahlreiche Vorzüge. So ist das LTS-System standardmäßig mit der Libre Office-Suite ausgestattet, einer vollwertigen und kostenlosen Alternative zu Microsoft Office. Darüber hinaus steht eine Reihe von Produktivitätstools im benutzerfreundlichen Software-Center zur Verfügung, das auch für Einsteiger leicht zu handhaben ist.
Ein weiterer Vorteil von Ubuntu sind die sogenannten „Flavours“. Diese Varianten stellen unterschiedliche Implementierungen von Ubuntu Linux mit verschiedenen Desktop-Umgebungen in den Mittelpunkt. Dies ermöglicht einen reibungslosen Betrieb auf Bürocomputern unabhängig von der jeweiligen Hardware, sei es High-End oder Low-End. Jede dieser Varianten wird umfassend unterstützt und profitiert vom LTS-Programm.
LTS steht für „Long Term Support“. Dies bedeutet, dass die Installation des Betriebssystems für 5 Jahre kostenlosen Support sowie Software- und Funktionsupdates vom Hersteller garantiert. Ubuntu LTS ist somit eine ausgezeichnete Wahl für alle, die ein benutzerfreundliches und gut unterstütztes Linux-Betriebssystem für den Arbeitsplatz suchen.
2. Debian Stable
In einem Büroumfeld sind Systemabstürze das Letzte, was man sich wünscht. Die Arbeit muss zuverlässig erledigt werden. In puncto Zuverlässigkeit ist Debian Stable eine der besten und ideal für den Arbeitsplatz geeignet.
Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass Debian Stable kaum neue Funktionen hinzufügt oder Änderungen vornimmt. Stattdessen werden lediglich Sicherheitsupdates für den Betriebssystemkern und die Software bereitgestellt. Dies gibt den IT-Verantwortlichen im Büro die Gewissheit, dass das System stabil läuft und es nicht zu häufigen Abstürzen kommt.
Es ist wichtig zu betonen, dass Debian keine „einfach zu bedienende“ Linux-Distribution ist. Sie ist etwas anspruchsvoller in der Bedienung als der Durchschnitt. Wer jedoch bereit ist, sich einzuarbeiten, erhält ein sehr leistungsfähiges, sicheres und stabiles Betriebssystem.
3. OpenSUSE Leap
Viele Unternehmen, die Linux einsetzen, greifen auf Enterprise-Linux-Distributionen zurück. Diese Spezialsysteme basieren auf Open-Source-Technologien, sind jedoch kostenpflichtig. Sie bieten in der Regel direkten Support vom Hersteller sowie firmenspezifische Software.
Wie bei den meisten Linux-Systemen kommt auch Leap mit der Libre Office-Suite, einem PDF-Viewer, Druckerunterstützung und ähnlichen Standardanwendungen. Darüber hinaus verfügt Leap über das YaST-Konfigurationstool, welches das einfache Einbinden von Samba-Freigaben, NFS-Freigaben und anderen Netzwerkdateisystemen erlaubt.
Enterprise-Betriebssysteme sind zwar eine gute Sache, aber nicht jeder kann oder will dafür bezahlen. OpenSUSE Leap ist eine ausgezeichnete Alternative. Es stellt einen Großteil der Technologien, die in SUSEs eigener Enterprise Linux Distribution zum Einsatz kommen, kostenfrei zur Verfügung.
Ähnlich wie SUSE Enterprise Linux legt dieses System Wert auf Stabilität und Zuverlässigkeit, was ideal für eine Arbeitsumgebung ist. Wie Debian erfordert auch Leap eine gewisse Einarbeitungszeit.
4. Linux Mint
Nicht jedes Betriebssystem für den Arbeitsplatz muss professionelle Features mitbringen. Manchmal ist ein System, das jeder leicht erlernen und täglich benutzen kann, die beste Option.
Hier kommt Linux Mint ins Spiel. Es handelt sich um ein stark auf Ubuntu basierendes System, das besonderen Wert auf Benutzerfreundlichkeit für Einsteiger legt. Die Desktop-Oberfläche orientiert sich stark am traditionellen Windows-Layout, was es besonders für den Einsatz im Büro geeignet macht.
Die meisten Versionen von Linux Mint werden mit langfristigem Support angeboten. Dies garantiert Sicherheits- und Softwareupdates für mindestens 3 Jahre. Trotz der LTS-Veröffentlichungspolitik bringt das Entwicklerteam kontinuierlich neue Funktionen heraus, die Leistung und Produktivität verbessern.
Linux Mint ist besonders in vielfältigen Arbeitsumgebungen, in denen unterschiedliche Benutzer zufrieden gestellt werden müssen, eine ausgezeichnete Wahl. Dank seiner Ausgewogenheit eignet sich das System für viele Aufgaben. Fortgeschrittene Benutzer fühlen sich mit den Terminal-Tools wohl, während Anfänger problemlos mit Office-Anwendungen oder einem Webbrowser arbeiten können.
Fazit
In Büros wurde lange Zeit hauptsächlich Windows verwendet, was Microsoft zu verdanken hat. Heutzutage ist Windows jedoch auf dem Rückzug und alternative Betriebssysteme gewinnen im Arbeitsumfeld an Bedeutung. Der Hauptgrund? Die Kosten. Es ist wesentlich kostengünstiger, ein System wie Ubuntu LTS kostenlos zu installieren, als mehrere tausend Euro für Windows- und MS Office-Lizenzen auszugeben.