Deshalb habe ich mein X Premium-Abonnement gekündigt

Meine Gründe für die Kündigung von X Premium

Ehrlich gesagt, war ich anfangs wirklich begeistert von den Möglichkeiten, die X Premium, früher bekannt als Twitter Blue, versprach. Die Verlockung eines blauen Hakens, die Möglichkeit, Tweets nachträglich zu bearbeiten, und weitere exklusive Features haben mich dazu bewegt, das Abo abzuschließen. Aber nach einer Weile verlor dieser Dienst für mich an Reiz, und ich habe den Entschluss gefasst, mein Abonnement zu beenden. Hier sind meine Beweggründe dafür.

1. Werbung trotz Bezahlung

Einer der Hauptgründe für mein X Premium-Abonnement war der Wunsch, Werbung loszuwerden. Ist es nicht der Sinn eines bezahlten Dienstes, eine angenehmere, werbefreie Erfahrung zu bieten? Umso enttäuschter war ich, als ich feststellen musste, dass mein Feed weiterhin Werbung anzeigte.

Offenbar entfernte der Premium-Plan für 8 Dollar im Monat eben nicht alle Anzeigen. Für eine wirklich werbefreie Nutzung hätte ich auf den teuersten Plan, Premium+, aufsteigen müssen, der mit 16 Dollar monatlich zu Buche schlägt. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich gefragt, ob ich im Grunde dafür bezahle, zusätzlich mit Werbung bespielt zu werden.

2. Die Kehrseite der Umsatzbeteiligung

Das Umsatzbeteiligungsprogramm von X war ein weiteres Feature, das ich als netten Bonus empfand, das sich aber eher als Belastung herausstellte. Als zahlender Abonnent hatte ich das Recht, einen Teil der Werbeeinnahmen meiner Beiträge zu erhalten. Der Haken an der Sache? Immer wenn ich eine kontroverse Meinung teilte, warfen mir einige User vor, Engagement nur zu generieren, um damit Geld zu verdienen.

Dabei war es egal, dass ich solche Inhalte schon lange vor Einführung der Umsatzbeteiligung auf X gepostet hatte – plötzlich wurde alles, was ich sagte, misstrauisch beäugt. Die Anschuldigungen haben nicht nur die Gespräche, die ich führen wollte, untergraben, sondern die ganze Erfahrung verbittert und unglaubwürdiger gemacht.

Dadurch änderte sich meine Nutzung der Plattform grundlegend. Ich begann, meine Beiträge zu hinterfragen, aus Angst, missverstanden oder als unauthentisch abgestempelt zu werden. Das machte es schwerer, mich frei zu äußern, was eigentlich einer der Hauptgründe ist, warum ich soziale Medien überhaupt nutze.

3. Verlust der Verifizierung bei kleinen Änderungen

Mein Lieblingsvorteil bei X Premium war das blaue Häkchen neben meinem Namen, das signalisiert, dass ich ein verifizierter Nutzer bin. Aber ich musste bald feststellen, dass dieses Abzeichen auch seine Tücken hatte.

Bei jeder noch so kleinen Änderung in meinem Profil – sei es das Aktualisieren meines Profilbilds oder das Ändern meines Anzeigenamens – verlor ich vorübergehend mein Häkchen. Auch wenn ich die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen verstehe, erschien mir der Aufwand einer erneuten Verifizierung jedes Mal übertrieben.

Wenn ich tagelang auf dieses Verifizierungszeichen, für das ich eigentlich zahle, verzichten muss, was hält mich dann davon ab, mein X Premium-Abonnement komplett zu beenden?

4. Die kostenlose Version tut es auch

Der vielleicht wichtigste Grund für die Kündigung meines X Premium-Abonnements war, dass die kostenlose Nutzung von X für mich einfach gut funktioniert. Ich nutze die Plattform hauptsächlich zur Unterhaltung – ich scrolle durch meinen Feed, poste gelegentlich etwas und interagiere mit Freunden und Followern. Die geringfügigen Vorteile des Upgrades schienen die 16 Dollar pro Monat für X Premium+ einfach nicht wert zu sein.

Außerdem lässt die Tatsache, dass zuvor kostenpflichtige Funktionen wie Audio- und Videoanrufe nun kostenlos sind, mich vermuten, dass weitere Premium-Funktionen im Laufe der Zeit ebenfalls kostenlos werden könnten.

Obwohl X Premium seine Vorzüge hatte, haben die Nachteile für mich überwogen. Die ständige Werbung, die Vorwürfe des Engagement-Farmings und der fragile Verifizierungsstatus ließen die Erfahrung weniger „premium“ erscheinen, als ich erwartet hatte. Und im Vergleich zur kostenlosen Version von X, die die meisten meiner Bedürfnisse befriedigte, war die Entscheidung zur Kündigung klar. Am Ende habe ich erkannt, dass es manchmal ebenso befriedigend – wenn nicht sogar mehr – sein kann, bei dem zu bleiben, was kostenlos ist.

Fazit: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass meine Erfahrungen mit X Premium durchwachsen waren. Während die Idee von Premium-Diensten verlockend sein mag, erwiesen sich die ständige Präsenz von Werbung, fragwürdige Authentizität und Probleme bei der Verifizierung als ausschlaggebende Faktoren, die den Wert des Abonnements fraglich erscheinen ließen. Die kostenlose Nutzung des Dienstes erweist sich oft als die bessere Wahl und erfüllt die grundlegenden Bedürfnisse der Nutzer durchaus zufriedenstellend.