Wesentliche Erkenntnisse
- Für den durchschnittlichen Hörer mit Standardausrüstung kann es schwierig sein, zwischen herkömmlichen und hochauflösenden Audiodateien zu differenzieren.
- Selbst mit einfacher Hardware kann ein höherwertiges Audioformat einen merklichen Unterschied bewirken.
- Premium-Streaming-Abos bei Anbietern wie Spotify können sich für Musikbegeisterte durchaus bezahlt machen.
Klingt Musik nicht immer gleich? Ganz so einfach ist es nicht. Aktuelle Streaming-Dienste offerieren hochauflösende Audiodateien und berechnen dafür höhere Preise. Doch was bewirken diese Formate wirklich? In diesem Bericht teile ich meine Erfahrungen mit hochauflösender Musik und einem Online-Test, der mich vor die Herausforderung stellte, verschiedene Audioformate zu identifizieren.
Meine Hörumgebung
Meine Ausrüstung ist eher unkompliziert. Ich nutze ein Standard-Dell-Laptop und ein Paar einfache, kabelgebundene Sony-Kopfhörer. Ich bevorzuge Kabelkopfhörer, da sie einfach und zuverlässig funktionieren. Sie müssen nur eingesteckt werden und sind nicht teuer. Dies ist mein Hauptgerät für die Arbeit oder zum Surfen im Netz. Obwohl ich ein großer Fan von Schallplatten bin, ist Spotify meine wichtigste Musikquelle. Es ist vielleicht keine audiophile Qualität, aber es hilft mir, durch den Tag zu kommen.
Der Blind-Audiovergleich
Ich bin auf diesen Test von NPR gestoßen, der Auszüge aus Musikstücken verschiedener Genres, von Pop bis Klassik, vorspielt. Die Musikauswahl scheint jedes Mal neu zusammengestellt zu werden. Man soll das Musikstück wählen, das am besten klingt, und erhält eine Rückmeldung, ob man richtig lag oder nicht. Die drei Audioformate sind eine 128 kbps MP3, eine 320 kbps MP3 und eine unkomprimierte WAV.
Es handelt sich um einen Blindtest. Die Art der Datei ist erst nach der Entscheidung sichtbar, um einen fairen Vergleich zu ermöglichen.
Die Ergebnisse des Hörtests
Ein Musikstück, bei dem ich die unkomprimierte WAV erkennen konnte, war Suzanne Vegas A-cappella-Song „Tom’s Diner“, der Eröffnungstrack ihres Albums „Solitude Standing“ von 1987. Das war bemerkenswert, da dieser Song die Basis für den ursprünglichen MP3-Algorithmus war, um die Wärme von Vegas Stimme zu betonen.
Vielleicht lag es daran, dass Suzanne Vega näher an meinem Musikgeschmack liegt als die anderen. Ich bin kein großer Fan von Hip-Hop, Pop oder Klassik, die ebenfalls vertreten waren.
Den Jay-Z Song „Tom Ford“ habe ich jedoch nicht erkannt, obwohl ich die hochbitratige MP3 ausgewählt hatte. Hip-Hop legt möglicherweise mehr Wert auf Bass als auf subtile Klangunterschiede. NPR erwähnte, dass Jay-Z in Tidal investiert, einen Streamingdienst für Audiophile.
Ein Stück, das ich richtig zuordnen konnte, war Coldplays „Speed of Sound“, aber das könnte auch ein Glückstreffer gewesen sein. Ich musste mich anstrengen, um den Unterschied zwischen unkomprimierten Wavs und 320 kbps MP3s zu hören.
Neil Young bewarb auch seinen eigenen tragbaren Audioplayer über Pono und war in diesem Quiz mit dem Titel „There’s A World“ aus seinem Album „Harvest“ vertreten. Dieser Titel weicht von Youngs Folk-Rock-Stil ab, da er von einem Orchester begleitet wird. Dieses Lied war auch auf Pono-Playern vorinstalliert. Leider habe ich auch diesen Titel nicht erkannt. Ich fürchte, Young wäre von mir enttäuscht, da er in der Vergangenheit digitale Musik kritisiert hat. Sorry, Neil!
Was mir bei diesem Test auffiel, ist, dass ich Dateien mit niedriger Bitrate problemlos ausschließen konnte, es mir jedoch schwerfiel, zwischen hochbitratigen MP3s und unkomprimierten WAVs zu unterscheiden. Möglicherweise könnte ich den Unterschied leichter erkennen, wenn ich einen echten Stereo-Vorverstärker, möglicherweise mit Röhren, anstelle von billigen Kopfhörern an ein Laptop anschließen würde.
Andererseits könnte dies auch ein Beweis für die Qualität moderner Audio-Kompressionsalgorithmen sein, auch bei verlustbehafteten Formaten wie MP3. Ich müsste schon sehr genau hinhören, um einen Unterschied zwischen einem gut aufgenommenen und gemasterten Musikstück in Ogg Vorbis oder MP3 und einer CD zu bemerken, solange die Bitrate hoch genug ist.
Lohnt sich hochauflösendes Audio?
Die Lehre daraus ist, dass man als durchschnittlicher Hörer mit durchschnittlicher Hardware die Unterschiede zwischen normalem Audio und hochauflösendem Digitalaudio möglicherweise nicht wahrnimmt. Dennoch scheinen hochwertigere Streaming-Abos von Spotify oder hochauflösende Streaming-Dienste wie Tidal oder Qobuz eine lohnende Investition, insbesondere für Musikliebhaber.
Selbst mit einfacheren Geräten zeigten qualitativ hochwertigere Audiodateien mit höherer Bitrate durchweg Unterschiede zu MP3-Dateien mit niedriger Bitrate.
Zusammenfassend: Meine Erfahrung zeigt, dass hochauflösende Audioformate für leidenschaftliche Musikfans einen Unterschied machen können, auch wenn die Unterschiede, insbesondere bei der Wiedergabe über einfache Geräte, nicht immer leicht zu erkennen sind. Premium-Streaming-Optionen könnten daher eine sinnvolle Investition für ein intensiveres Musikerlebnis darstellen.