Aufnehmen, Bearbeiten, Rendern und Hochladen von Videos von einem iOS-Gerät

Videobearbeitung auf dem Smartphone: Kinomatic im Test

Apps zur Videobearbeitung sind nicht unbedingt der Renner, obwohl sie durchaus eine treue Nutzerbasis haben. Während Profis auf High-End-Lösungen wie Final Cut Pro X oder Adobe Premiere Pro CC setzen, greifen ambitionierte Hobbyfilmer häufig zu Cinelab, iMovie oder Movie Maker. Für unterwegs gibt es entweder kostenlose Apps mit sehr eingeschränkten Funktionen oder teurere Alternativen, die ihren Zweck erfüllen. Mit dem Erscheinen und dem großen Erfolg von Kinomatic für iOS, einer App, die normalerweise 3,99 US-Dollar im App Store kostet, haben wir nun ein Werkzeug, das es ermöglicht, Videos direkt vom iOS-Gerät aufzunehmen, zu bearbeiten, zu rendern und hochzuladen. Aktuell wird die App zum halben Preis angeboten, was sie zu einem echten Schnäppchen macht.

Bei meinen ersten Tests war ich zunächst etwas enttäuscht von der Bildqualität, bis ich feststellte, dass die Bildschirmhelligkeit zu niedrig eingestellt war. Nach Anpassung der Helligkeit war die Qualität besser, wirkte aber immer noch etwas dunkler im Vergleich zu Aufnahmen mit der Standard-Kamera-App. Apps wie Camera + bieten umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten wie ISO, Belichtung und Verschlusszeit, die das Bild positiv beeinflussen und die Kamerafunktion verbessern. Kinomatic hingegen bietet nur begrenzte Anpassungsmöglichkeiten des Videorecorders, abgesehen von Weißabgleich, Belichtungssperre und Fokussperre. Diese kleinen Mankos sollen hier aber nur am Rande erwähnt werden, damit wir uns den positiven Aspekten widmen können.

Videoaufnahme

Wie bereits erwähnt, gibt es kleinere Probleme mit der Lichtempfindlichkeit und dem Weißabgleich, doch die App macht dies durch ihre Importfunktionen wieder wett. Es ist problemlos möglich, Videos mit der Standard-Kamera-App oder einer anderen bevorzugten App aufzunehmen und diese anschließend in den Kinomatic-Editor zu importieren. Wer aber lieber direkt mit Kinomatic aufnehmen möchte, kann dies ebenfalls tun. Die App bietet zwei Marker – einen für die Belichtung und einen für den Fokus. Beide können fixiert werden, wenn man die optimale Einstellung gefunden hat. Zusätzlich gibt es einen Bildstabilisierungs-Button und einen Blitz, der bei dunkleren Bedingungen sehr nützlich sein kann. Der Aufnahmebutton ist ein roter Kreis, der bei Betätigung die Aufnahme startet und sich während der Aufnahme in ein Quadrat verwandelt. Erneutes Drücken stoppt die Aufnahme. Neben der Aufnahmetaste befindet sich ein Digitalzoom, der flüssig funktioniert.

Videobearbeitung

Hier zeigt die App ihre Stärken. Egal ob mit der App aufgenommene oder anders importierte Videos – die Bearbeitungsmöglichkeiten sind vielfältig. Man kann Texte hinzufügen, den Ton entfernen oder ersetzen und Videoclips zu einer Gesamtkomposition zusammenfügen. Die App erinnert in ihrem Funktionsumfang eher an Movie Maker als an Final Cut Pro X, bietet aber angesichts der mobilen Einschränkungen mehr Möglichkeiten als andere Apps in dieser Preisklasse. Ein besonderes Feature sind die sanften Übergänge zwischen Videos, die harte Tonsprünge vermeiden, ohne dabei aufzufallen.

Natürlich ist diese App nicht für professionelle Videoproduktionen gedacht, sondern eher für Vlogger oder Personen, die mehrere Videoclips einfach zu einer Datei zusammenfügen möchten. In diesen Bereichen ist sie jedoch sehr empfehlenswert.

Ein Beispielvideo, das mit dieser App erstellt wurde, ist hier zu sehen: Hier.

Kinomatic für iOS herunterladen (Derzeit für 1,99 $, später für 3,99 $)