Apple verlangsamt Ihr iPhone, was Sie dagegen tun können

Schon seit Längerem kursiert das Gerücht, dass Apple die Leistung älterer iPhones mit jeder neuen iOS-Version absichtlich drosselt. Diese Annahme ist zu einem festen Bestandteil der Verschwörungstheorien rund um Apple und das iPhone geworden. Als Motiv wurde oft unterstellt, dass Apple die Nutzer zum Kauf neuerer Geräte bewegen möchte. Die Begründung: Wenn sich das eigene Smartphone langsam anfühlt, würden die Kunden eher zu einem Upgrade greifen. Nun hat sich herausgestellt, dass diese Vermutungen tatsächlich einen wahren Kern besitzen. Apple hat eingeräumt, dass es die Leistung älterer iPhones tatsächlich reduziert hat, allerdings nicht „seit Jahren“, sondern seit der Einführung von iOS 10.2.

Update: Apple bietet den Austausch alter Akkus für 29 US-Dollar an. Weitere Informationen zum Akku-Austauschprogramm von Apple finden Sie hier.

Apple hat diese Praxis nicht gerade offen kommuniziert. Erst nachdem Reddit-Nutzer und die Experten von Geekbench Unregelmäßigkeiten feststellten und ihre Ergebnisse veröffentlichten, sah sich Apple genötigt, die Vorgehensweise zu bestätigen. Die Behauptungen einzelner Reddit-Nutzer lassen sich vielleicht leicht abtun, doch Geekbench ist ein seriöses Prüfwerkzeug.

Der Knackpunkt: Alternde Batterien

Apple bezeichnet diese Drosselung als „Feature“, da sie angeblich dazu dient, unerwartete Leistungseinbußen bei älteren Geräten mit nachlassenden Akkukapazitäten zu verhindern. Aktuell scheinen das iPhone 7/7 Plus und neuere Modelle von dieser Maßnahme nicht betroffen zu sein. Bei älteren iPhone-Modellen wie dem iPhone 6/6 Plus/6S/6S Plus tritt jedoch eine deutliche Verlangsamung auf.

Die Ursache liegt darin, dass der Akku nicht mehr die benötigte Leistung an den CPU-Chip liefern kann, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. Dies führte in der Vergangenheit zu den bekannten Problemen mit unerwarteten Geräteabschaltungen. Durch die Implementierung dieser „Funktion“ hat Apple das Problem für die meisten Benutzer behoben, während für andere ein Akkuwechsel erforderlich war.

Akku-Austausch als Lösung

Wenn Ihr iPhone so langsam geworden ist, dass es kaum noch nutzbar ist, und Sie mit dem Gedanken spielen, ein neues Gerät zu kaufen, sollten Sie zunächst einen Akkuwechsel in Erwägung ziehen. Apple tauscht Batterien im Rahmen der Garantie aus, in der Regel jedoch nur, wenn die Ladekapazität unter 50 % gefallen ist. Alternativ können Sie den Akku auch gegen eine Gebühr in einem Apple Store austauschen lassen. Die Kosten dafür liegen üblicherweise unter 100 US-Dollar.

Neuer Akku oder neues iPhone?

Es liegt auf der Hand, dass ein neuer Akku deutlich günstiger ist als ein neues iPhone. Wenn die Kosten der wichtigste Faktor sind, sollten Sie in Erwägung ziehen, einen neuen Akku einzusetzen und Ihr aktuelles iPhone-Modell zu nutzen, bis es keine iOS-Updates mehr erhält.

Wenn Sie allerdings der Meinung sind, dass die neuesten iPhone-Modelle über wichtige Funktionen verfügen, die Sie wirklich nutzen möchten, dann ist ein Upgrade durchaus eine Überlegung wert. Ein Update aufgrund der Verlangsamung Ihres alten iPhones ist jedoch kein zwingender Grund mehr für einen Neukauf. Die Entscheidung hängt letztlich von den Kosten, den Bedürfnissen und den eigenen Ansprüchen ab. Animojis oder Face ID allein sind den hohen Preis eines neuen iPhones wahrscheinlich nicht wert.

Ein Akkuwechsel behebt die Trägheit des Touch ID-Sensors nicht.