Angry IP Scanner Review (2021) für das Scannen im Netzwerk

Je nach dem, wen man fragt, wird Angry IP Scanner als eines der beliebtesten Tools für die IP-Adressen-Suche gehandelt. Es wird von Netzwerkadministratoren, Hobby-Hackern und professionellen Sicherheitsforschern gleichermaßen verwendet.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist Angry IP Scanner ein Werkzeug, mit dem man nach IP-Adressen suchen kann. Der Name lässt darauf schließen, dass die Hauptfunktion des Tools genau darin besteht. Aber es steckt mehr dahinter.

Neben der reinen IP-Adressensuche bietet dieses Tool eine Reihe von zusätzlichen Informationen über den untersuchten Host. Dazu gehören beispielsweise der Ping, der Hostname, offene Ports und gegebenenfalls auch Informationen über den Webserver.

Angry IP Scanner im Test

Open-Source und plattformübergreifend

Besonders hervorzuheben ist, dass Angry IP Scanner unter einer Open-Source-Lizenz (genauer: GPLv2) veröffentlicht wurde. Das bedeutet, dass das Programm kostenlos heruntergeladen, verwendet und sogar verändert werden darf.

Dies kann aber auch Neulinge dazu verleiten, sorglos mit der Software umzugehen, besonders wenn sie die Konsequenzen des Herunterladens und Ausführens von Open-Source-Software nicht vollständig verstehen.

Angry IP Scanner funktioniert problemlos auf allen gängigen Betriebssystemen wie Windows, macOS und Linux. Die genauen Systemanforderungen werden in einem separaten Abschnitt näher erläutert.

Für fortgeschrittene Benutzer mit Programmierkenntnissen besteht die Möglichkeit, den Quellcode von Angry IP Scanner selbst herunterzuladen und zu kompilieren.

Systemanforderungen

Bevor wir uns die Installation ansehen, sollten wir sicherstellen, dass Ihr System die Anforderungen erfüllt. Hier sind die Systemvoraussetzungen für Angry IP Scanner:

Betriebssystem:
Windows: 10, 8.1, 8, 7, XP, 2000, ME, 98 (32/64-Bit)

macOS: Unterstützte Mindestversion ist 10.10 Yosemite

Linux: Ubuntu, Debian, Mint, Fedora, RedHat, Mageia, openSUSE (32/64-Bit)
Speicherplatz: Mindestens 50 MB freier Festplatten- oder SSD-Speicher
RAM: (keine genaue Angabe)
Software Anforderungen: Mindestens Java/OpenJDK 8, Version 11 wird empfohlen

Wie man sieht, benötigt man keinen Hochleistungsrechner, um Angry IP Scanner auszuführen. Die ältere Version (2.21), die auf der offiziellen Website verfügbar ist, erfordert nicht einmal eine Installation.

Natürlich ist ein Netzwerkadapter notwendig, und man muss sich im gleichen Netzwerk befinden, das gescannt werden soll. Für Scans über das Internet ist eine funktionierende Internetverbindung erforderlich.

Installation von Angry IP Scanner

Die Installation von Angry IP Scanner unter Windows (wir haben es nur dort getestet) ist sehr einfach. Trotz des technischen Charakters der Anwendung ist die Installation unkompliziert.

Nach dem Download der Installationsdatei von der offiziellen Webseite muss diese nur ausgeführt werden. Der Anwendung müssen Administratorrechte gewährt werden, und ein Installationspfad auf dem Computer muss ausgewählt werden.

Anschließend muss nur noch die Schaltfläche „Installieren“ gedrückt werden und der Installationsvorgang kann abgeschlossen werden.

Bei der älteren Version ist keine Installation erforderlich. Man muss lediglich die ausführbare Datei starten, um die App nutzen zu können.

Zusätzlich können über das Menü „Utils“ Verknüpfungen auf dem System erstellt werden. Falls Hilfe bei der Bedienung des Menüs benötigt wird, ist ein Screenshot im Folgenden zu finden.

Benutzerfreundliche Oberfläche

Nach dem Start des Programms wird das Hauptfenster von Angry IP Scanner mit einem Willkommensbildschirm angezeigt. Dieser bietet einige hilfreiche Tipps, die das Verständnis des Tools erleichtern sollen.

Wenn die Tipps nicht benötigt werden, kann das „Erste Schritte“-Fenster einfach geschlossen und das Tool kann erkundet werden.

Das Erscheinungsbild von Angry IP Scanner ist nicht besonders modern. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine Tabelle mit einigen zusätzlichen Funktionen. Aber es ist ein leistungsstarkes Tool im benutzerfreundlichen Gewand.

Wer bereits Erfahrung mit Netzwerktools hat, wird die App und ihre spezifische Terminologie schnell verstehen. Für alle anderen sollte der Willkommensbildschirm mit den hilfreichen Tipps nicht übersprungen werden. Glücklicherweise kann er durch Drücken der F1-Taste auf der Tastatur wieder aufgerufen werden.

Funktioniert ohne Aufregung

Die Verwendung des Angry IP Scanners ist einfach: Man gibt ein Ziel ein und drückt auf die Starttaste. Es kann ein IP-Bereich definiert werden, zufällig in einem bestimmten Bereich gescannt werden, oder eine Textdatei mit IP-Adressen geladen werden. Dies erfolgt über das Kontextmenü des IP-Bereichs.

Der Hostname wird automatisch im entsprechenden Feld eingetragen, um das Gerät unter den zu scannenden Maschinen schnell zu erkennen. Es wird empfohlen, einfach einen Scan mit den Standardeinstellungen durchzuführen, um zu sehen, wie das Tool arbeitet. Die Scans sind ziemlich schnell.

Das Programm zeigt erkannte IP-Adressen, den Ping-Wert, den Hostnamen und geöffnete Ports an. Wenn die Scanergebnisse nicht zufriedenstellend sind, kann die Netzmaske jederzeit über das Dropdown-Menü neben der Schaltfläche „Start“ geändert werden.

Zusätzliche Informationen

Wer die hilfreichen Tipps gelesen hat, weiß bereits, was ein Fetcher ist und welche Funktion er erfüllt. Ein Fetcher liefert spezifische Details über den Host, ob es nun um den Ping, die geöffneten Ports oder den Hostnamen geht.

Standardmäßig sind drei Fetcher aktiviert. Diese zeigen neben der IP-Adresse des Hosts auch die Anzahl der offenen Ports, den Hostnamen und den Ping-Wert an.

Wer weitere Informationen über den Host benötigt, kann die Schaltfläche rechts neben der Start-Schaltfläche verwenden. Über das sich öffnende Menü können neue Fetcher für das Projekt ausgewählt werden. Folgende Fetcher stehen zur Auswahl:

  • TTL
  • MAC-Adresse
  • Kommentare
  • Gefilterte Ports
  • Weberkennung
  • HTTP-Sender
  • NetBIOS-Info
  • Paketverlust
  • HTTP-Proxy
  • MAC-Anbieter

Die gewünschten Fetcher können ausgewählt und über die Schaltfläche „Hinzufügen“ (linker Pfeil) der Liste der „Ausgewählten Abrufe“ hinzugefügt werden. Jeder nachfolgende Scan liefert dann die ausgewählten Zusatzinformationen.

Export der Ergebnisse in verschiedene Formate

Die Scanergebnisse können auf dem Computer gespeichert werden, um die Arbeit an einem späteren Zeitpunkt fortsetzen zu können. Der Export der Ergebnisse kann über die entsprechenden Funktionen im Menü „Scan“ erfolgen.

Alle Ergebnisse können mit der Tastenkombination STRG + S gespeichert werden. Alternativ können auch nur eine Auswahl an Ergebnissen über die Funktion „Auswahl exportieren“ im Menü „Scan“ gespeichert werden.

Angry IP Scanner bietet den Export von Ergebnissen in vier verschiedenen Formaten an: TXT, CSV, LST und XML. Zudem können zuvor gespeicherte Dateien über die Funktion „Ergebnisse laden“ im Menü „Scan“ geladen werden.

Zusätzlich bietet Angry IP Scanner eine Favoritenfunktion. Die gewünschten Hosts können ausgewählt und mit STRG + D auf der Tastatur den Favoriten hinzugefügt werden. Die Favoritenliste kann über „Favoriten“ -> „Favoriten verwalten“ angezeigt werden.

Einfache Konfiguration

Angry IP Scanner ist einfach zu konfigurieren, jedoch nur, wenn man weiß, was man tut. Es können die Verzögerung zwischen dem Starten von Threads, die maximale Anzahl an Threads, die Ping-Methode, das Scannen toter Hosts und die Zeitüberschreitung für die Portverbindung angepasst werden. Auch die Systemsprache kann ausgewählt werden.

Diese Änderungen können im Fenster „Einstellungen“ im Menü „Extras“ vorgenommen werden. Die Einstellungen sind in Registerkarten unterteilt und verfügen über intuitive Beschreibungen, sodass Fehler unwahrscheinlich sind. Das Einstellungsfenster kann über das Menü „Extras“ oder über die Tastenkombination STRG + UMSCHALT + P aufgerufen werden.

Fazit: Benutzerfreundlich, leicht und leistungsstark

Angry IP Scanner ist trotz seiner geringen Größe ein sehr leistungsstarkes Tool für die Bewertung der Netzwerksicherheit. Es kann extrem schnell nach IP-Adressen, Ports, Hostnamen, MAC-Adressen, NetBIOS-Informationen und Paketverlust suchen.

Angry IP Scanner verfügt über eine benutzerfreundliche Oberfläche, die jedoch etwas Know-how erfordert. Die Konfiguration ist einfach, und die Bereitstellung ist schnell erledigt.

Schließlich können Ergebnisse gespeichert und geladen werden, um die aktuellen Projekte einfach zu verwalten und später weiter zu bearbeiten.