Die Nachtschicht-Funktion in iOS 9.3: Eine detaillierte Betrachtung
Mit der Veröffentlichung von iOS 9.3 wurde die lang ersehnte Nachtschicht-Funktion eingeführt, die eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der zuvor von Apple untersagten App Flux aufweist. Diese Funktion verändert die Farbtemperatur des Bildschirms hin zu wärmeren Tönen, ähnlich einem Sepiafilter, wenn es Abend oder Nacht wird. Das Ziel ist es, die Gehirnaktivität beim Blick auf das Display zu reduzieren. Helle Bildschirme, insbesondere das intensive Weiß, können das Gehirn anregen, was besonders problematisch ist, wenn man vor dem Schlafengehen noch E-Mails oder soziale Medien checkt. Die wärmere Tönung hilft, dies zu vermeiden und ermöglicht es, Inhalte zu konsumieren, ohne das Gehirn unnötig zu aktivieren. Die Funktion ist benutzerfreundlich und bietet mehrere Möglichkeiten zur Aktivierung und Planung.
Ein Schalter für die Nachtschicht wurde im Kontrollzentrum integriert. Durch einfaches Hochwischen und Tippen auf die Schaltfläche in der Mitte kann die Funktion aktiviert oder deaktiviert werden.
Die Intensität der Farbtönung kann individuell angepasst werden. In den Einstellungen unter „Anzeige & Helligkeit“ findet sich der Menüpunkt „Nachtschicht“. Hier kann der Schieberegler verschoben werden, um die Wärme des Displays zu erhöhen oder zu verringern. Die Änderungen werden in Echtzeit auf dem Bildschirm angezeigt, was eine einfache Anpassung ermöglicht.
Ähnlich wie bei der Funktion „Nicht stören“ bietet die Nachtschicht die Möglichkeit, sich automatisch zu aktivieren und zu deaktivieren. Um die automatische Aktivierung zu planen, muss die Option „Geplant“ aktiviert werden. Die Planung kann entweder über die Angabe fester Zeiten oder die Nutzung des Sonnenauf- und -untergangs am aktuellen Standort erfolgen. Die Nutzung der Sonnenzeiten ist besonders clever, da sie sich an die jeweiligen Lichtverhältnisse anpasst. Screenshots, die im Nachtschichtmodus aufgenommen werden, behalten ihre normale Farbgebung.
Die entscheidende Frage ist, ob diese Funktion tatsächlich ihren Zweck erfüllt. Nach einer ersten Nacht der Nutzung ließ sich ein positiver Effekt feststellen. Obwohl der Drang, E-Mails oder ähnliches vor dem Schlafengehen zu lesen, weiterhin bestand, war es einfacher, das Gerät wegzulegen und einzuschlafen. Der Unterschied zu früher, als das helle Licht den Wunsch nach weiterer Nutzung weckte, war spürbar.