Im Vergleich zu kabelgebundenen Varianten gestaltet sich die Installation und Einrichtung von WLAN-Kameras deutlich einfacher. Allerdings ist es oft notwendig, ein Abonnement abzuschließen, um alle Funktionen nutzen zu können, was nicht selten Cloud-Speicher beinhaltet. Wer solche Abo-Kosten scheuen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass die Kamera die lokale Speicherung unterstützt.
Nicht alle WLAN-Kameras bieten die Möglichkeit der lokalen Datenspeicherung. Viele Hersteller bevorzugen es, wenn Nutzer ihre Dienste abonnieren. Um dies zu fördern, werden oft kostenlose Basis-Pakete angeboten, die einen kleinen Cloud-Speicher umfassen. Wer jedoch auf Funktionen wie Gesichts- oder Bewegungserkennung verzichten kann, empfindet dies als unnötige Ausgabe, zumal es hier lediglich um die Speicherung der Videos geht. Man sollte auch bedenken, dass die Kamera samt aller gespeicherten Videos gestohlen werden kann, wenn man auf den Cloud-Speicher verzichtet.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über WLAN-Kameras, die Videoaufnahmen auf microSD-Karten speichern können.
Yi 1080p Heimkamera
Hinweis: Einige Nutzer berichten, dass der Hersteller mit einem Update die Aufnahmefunktion auf SD-Karten deaktiviert hat.
Die Yi 1080p Heimkamera hat es auf unsere Liste der preisgünstigen Kameras geschafft. Trotz des niedrigen Preises bietet dieses von Xiaomi produzierte Modell beachtliche Funktionen.
Sie bekommen hier eine 1080p-Auflösung (wie der Name vermuten lässt), Zwei-Wege-Audio, Nachtsicht und einige intelligente Features wie die Erkennung von Babygeschrei und Bewegungen. Für die Anzeige der Live-Feeds auf Ihrem Smartphone oder Tablet benötigen Sie eine spezielle App, aber auf dem Desktop können Sie bis zu vier Feeds gleichzeitig verfolgen. Es gibt keine Google Home-Integration, und die Alexa-Unterstützung ist auf die Ein-/Aus-Funktion beschränkt. Zudem fehlt die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Wie bei günstigen WLAN-Kameras üblich, gibt es gewisse Abstriche. Diese Kamera bietet keinen Cloud-Speicher, sondern ermöglicht die lokale Speicherung der Aufnahmen auf einer microSD-Karte.
Sense8 Heimüberwachungskamera
Wer eine WLAN-Kamera ohne zusätzliche Abos, Add-ons oder Folgekäufe sucht, für den ist die Sense8 Heimüberwachungskamera eine sehr gute Wahl – vorausgesetzt, man ist bereit, etwas mehr Geld auszugeben.
Diese Sense8-Kamera verzichtet gänzlich auf Abo-Modelle. Mit dem einmaligen Kaufpreis von 140 Dollar sind alle Funktionen freigeschaltet. Anstelle eines Cloud-Abos nutzt diese Kamera Schnittstellen zu Dropbox und Google Drive, um Clips hochzuladen und darauf zuzugreifen. Sie verfügt über 8 GB internen Speicher, sodass man nicht einmal eine microSD-Karte benötigt.
Zusätzlich bietet die Kamera Alexa-Funktionalität über IFTTT, Bewegungserkennung, Nachtsicht, Zwei-Wege-Audio und eine Akku-Backup-Funktion, die 2 Stunden Aufnahmezeit auch bei Stromausfall ermöglicht. Allerdings ist sie nicht perfekt: Es fehlt weiterhin die Zwei-Faktor-Authentifizierung, es gibt keine kontinuierliche Aufnahmeoption und die Google Home-Integration wird erst noch folgen.
HomeHawk von Panasonic
Die HomeHawk ist eine weitere Option, die versucht, fast alles Nötige zu einem Einmalpreis zu liefern.
Panasonics Beitrag erfüllt mit 1080p-Aufnahmen, Nachtsicht, Zwei-Wege-Audio und Bewegungserkennung die üblichen Kriterien. Was die HomeHawk auszeichnet, ist ein Temperatursensor, die Möglichkeit kontinuierlicher Aufnahmen und ein integrierter Verschluss für mehr Privatsphäre. Außerdem gibt es diverse Befestigungsmöglichkeiten, die nicht alle WLAN-Kameras bieten.
Es gibt keine Abo- oder Cloud-Optionen, die Speicherung erfolgt ausschließlich lokal über eine microSD-Karte. Allerdings fehlt auch hier die Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie eine Alexa- oder Google Home-Integration.
WyzeCam
Die WyzeCam hat sich als bemerkenswert günstige WLAN-Kamera erwiesen. Im Preis ist sie kaum zu schlagen. Mittlerweile gibt es von WyzeCam eine etwas teurere Kamera mit Schwenkfunktion.
Für den geringen Preis erhält man viel. WyzeCams bieten kostenlosen Cloud-Speicher, 1080p-Aufnahmen, Zwei-Wege-Audio, Nachtsicht und Alexa-Integration. Durch das Hinzufügen einer microSD-Karte können Sie sogar die kontinuierliche Aufnahme aktivieren und die Cloud umgehen.
Der niedrige Preis birgt jedoch Sicherheitsbedenken. WyzeCams nutzen DurchTek für die Übertragung der Live-Video-Feeds. Dies könnte für einige ein Problem darstellen, aber Wyzecam erklärt, dass dies nur zur Initiierung von P2P-Verbindungen dient und alle Daten über AWS fließen. Auch WyzeCams fehlt die Zwei-Faktor-Authentifizierung, und es gibt keinen integrierten Datenschutzverschluss. Hier bekommt man das, wofür man bezahlt – und in diesem Fall gefühlt sogar etwas mehr.
Ezviz Mini
Die Ezviz Mini ist eine WLAN-Kamera der Mittelklasse mit entsprechenden Funktionen. Sie ist teurer als die bisher genannten Budget-Modelle, aber günstiger als die Sense8 oder Homehawk.
Mit dieser Kamera bekommen Sie die übliche 1080p-Aufnahme, Nachtsicht, Zwei-Wege-Audio und Bewegungserkennung. Die Kamera bietet HDR-Video, eine magnetische Basis und verschiedene Speicheroptionen. Es gibt zwar zwei verschiedene Cloud-Optionen mit Abo-Pflicht, aber Sie können auch eine microSD-Karte mit bis zu 128 GB hinzufügen, was deutlich mehr ist als bei den bisherigen Modellen.
Die Alexa-Integration (einschließlich Echo Show-Video) ist ebenso vorhanden wie die IFTTT-Integration. Aber auch hier fehlt die Zwei-Faktor-Authentifizierung, ein integrierter Datenschutzverschluss und einige der Zusatzfunktionen teurerer Modelle.
Eine Reihe von Optionen
Keine WLAN-Kamera ist perfekt und bietet alle Funktionen. Selbst wenn Sie mehr Geld ausgeben, kann es an etwas fehlen. Am besten legen Sie fest, welche Funktionen für Sie unverzichtbar sind. Glücklicherweise sind einige Funktionen, wie 1080p-Aufnahmen, Nachtsicht und Zwei-Wege-Audio, mittlerweile Standard.
Entscheiden Sie dann, ob Sie zusätzliche Sensoren, Google- oder Alexa-Integration oder Sirenen benötigen. Suchen Sie sich die Kamera aus, die Ihrem Budget entspricht und die meisten Ihrer Kriterien erfüllt. Manchmal lohnt sich ein Abonnement, aber wenn Sie Ihre Videos nicht in der Cloud speichern möchten (oder die laufenden Kosten scheuen), wählen Sie ein Modell mit lokaler Speicheroption und deaktivieren Sie den Cloud-Upload. Bedenken Sie jedoch, dass bei einigen Kameras bestimmte Funktionen wegfallen, wenn Sie den Cloud-Upload deaktivieren.