Dynamischer WebSphere 8.5.x-Cluster

Was verbirgt sich hinter einem dynamischen Cluster in WebSphere?

Ein dynamischer Cluster repräsentiert eine fortschrittliche Intelligent Management-Funktion innerhalb von WebSphere 8.5. Sie ermöglicht es, Ressourcen für Anwendungen, die in einem solchen Cluster laufen, flexibel zuzuweisen, zu starten und zu stoppen – ganz nach Bedarf und in Echtzeit.

Dynamische Cluster operieren im Grunde in zwei Modi: dem Modus des Hinzufügens und dem Modus des Entfernens von Ressourcen.

  • Im Modus „Hinzufügen“ werden automatisch zusätzliche Ressourcen bereitgestellt, wenn die vorhandenen Server eines dynamischen Clusters die aktuelle Nachfrage nicht mehr decken können. Diese automatische Ressourcenzuweisung basiert auf den im Konfigurationsbereich definierten Aktionen.
  • Der Modus „Entfernen“ hingegen wird aktiv, wenn die Nachfrage sinkt oder keine laufenden Server mehr benötigt werden. In diesem Fall werden Server gestoppt, um Ressourcen einzusparen.

Es ist wichtig zu wissen, dass der Modus „Entfernen“ niemals so weit gehen wird, dass die Anzahl der aktiven Server unter das konfigurierte Minimum fällt.

Betriebsarten

Die Betriebsart eines dynamischen Clusters bestimmt, wie dieser mit seiner dynamischen Betriebsumgebung interagiert. Dabei stehen drei Optionen zur Wahl: Manuell, Überwacht und Automatisch.

Der Modus „Manuell“ ähnelt stark der Umgebung eines traditionellen statischen Clusters, wie man sie von normalen Anwendungsservern kennt. Er verhält sich im Grunde wie ein herkömmlicher WebSphere Application Server Cluster.

Im Modus „Überwacht“ liefert das System Informationen und gibt Empfehlungen für mögliche Aktionen. Der WebSphere Administrator hat hier die Möglichkeit, diese Vorschläge anzunehmen oder abzulehnen.

Der Modus „Automatisch“ ermöglicht es dem intelligenten Management, selbstständig Entscheidungen zu treffen und einzugreifen. Die dynamische Betriebsumgebung wickelt die Prozesse zum Hinzufügen/Entfernen von Servern sowie die allgemeine Bereitstellung eigenständig ab.

Erstellung eines dynamischen Clusters – Schritt für Schritt

1. Loggen Sie sich in der Deployment Manager Konsole ein.

2. Navigieren Sie zu: Server >> Cluster >> Dynamische Cluster.

3. Wählen Sie als Betriebsart „Automatisch“ und klicken Sie auf „Neu“.

4. Wählen Sie „WebSphere-Anwendungsserver“ als Servertyp aus und klicken Sie auf „Weiter“.

5. Belassen Sie die Standardmethode aktiviert: „Clustermitglieder automatisch mit Regeln definieren“.

6. Geben Sie einen Namen für den dynamischen Cluster ein, z.B. „Erster dynamischer Cluster“, und klicken Sie auf „Weiter“.

7. Sie können mehrere Knotengruppen wählen. Für dieses Beispiel belassen wir die Standardeinstellung und klicken auf „Weiter“.

8. Wählen Sie das Standard Template für dynamische Cluster und klicken Sie erneut auf „Weiter“.

9. Im nächsten Schritt können Sie spezifische Eigenschaften für dynamische Cluster konfigurieren, die das Verhalten steuern. Wir verwenden hier die Standardeinstellungen und gehen mit „Weiter“ voran.

10. „Immer eine Instanz gestartet lassen“ – diese Einstellung sorgt dafür, dass immer mindestens eine aktive Instanz des Clusters läuft und somit Anwendungsausfälle vermieden werden.

11. „Nicht auf eine bestimmte Anzahl gestarteter Instanzen beschränken“ – diese Option ermöglicht es dem Cluster, bei steigender Nachfrage alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen.

12. „Keine Isolationsanforderungen“ – Da wir in diesem Fall nur eine Knotengruppe verwenden, können wir diesen Punkt vernachlässigen.

13. Überprüfen Sie die Konfigurationszusammenfassung und klicken Sie anschließend auf „Fertig stellen“, um den dynamischen Cluster zu erstellen.

14. Speichern Sie die Konfiguration und synchronisieren Sie die Änderungen mit den Knoten. Nach der Synchronisation sollte der neu erstellte Cluster in der Liste sichtbar sein.

15. Unter „Anwendungsserver“ wird auch ein dynamisches Clustermitglied mit einer gestarteten Instanz sichtbar, da wir die Option „Immer eine Instanz gestartet lassen“ gewählt haben.

Mit dieser Einrichtung läuft immer mindestens eine Instanz des Clusters. Bei steigendem Bedarf werden automatisch weitere Clusterinstanzen hochgefahren.

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