USB-Sticks sind ein hervorragendes Mittel, um Daten zu transportieren und sie ohne Netzwerkverbindung zu übertragen. Insbesondere bei großen Dateien stellt ein portables Speichermedium wie ein USB-Stick den einfachsten und schnellsten Weg dar, um sie von einem Computer auf einen anderen zu bringen.
Obwohl USB-Sticks sehr praktisch sind und an fast jeden Computer angeschlossen werden können, bergen sie auch Risiken für das angeschlossene System. Ist ein Rechner mit Schadsoftware infiziert, kann ein USB-Stick diese leicht auf andere Systeme übertragen.
Eine leistungsstarke Antivirensoftware kann zwar den USB-Stick und die darauf befindliche Schadsoftware möglicherweise blockieren, jedoch wird dadurch auch der Zugriff auf die gespeicherten Dateien verhindert. Wird der USB-Stick vom Antivirenprogramm nicht blockiert und Sie greifen auf den Speicher zu und kopieren Dateien, infizieren Sie wahrscheinlich Ihr eigenes System.
Wenn Dateien auf dem USB-Stick zu Verknüpfungen werden
Wenn Sie einen USB-Stick an Ihr System anschließen und die darin befindlichen Dateien als Verknüpfungen angezeigt werden, deutet dies auf einen infizierten Stick hin. Die schlechte Nachricht ist, dass Ihr System durch den Zugriff auf den Stick bereits infiziert sein könnte. Die gute Nachricht ist, dass die Dateien wahrscheinlich wiederhergestellt werden können.
Diese Art von Virus war vor etwa zehn Jahren weit verbreitet, existiert aber immer noch und wird als Verknüpfungsvirus bezeichnet. Er verbirgt die eigentlichen Dateien und erstellt stattdessen Verknüpfungen zu ihnen. Die Originaldateien können ebenfalls infiziert sein, die Verknüpfungen sind es aber in jedem Fall. Im Folgenden werden einige Lösungsansätze vorgestellt.
So reparieren Sie einen USB-Stick mit Verknüpfungs-Dateien (4 funktionierende Lösungen)
1. Den USB-Stick auf Viren scannen
Als Erstes muss der Virus beseitigt werden. Andernfalls werden die Dateien auf dem USB-Stick immer wieder versteckt und die Infektion breitet sich auf Ihrem System aus.
Öffnen Sie den Datei-Explorer.
Klicken Sie auf „Dieser PC“.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den USB-Stick.
Wählen Sie „Mit Windows Defender scannen“.
Verschieben Sie alle gefundenen infizierten Dateien in Quarantäne und entfernen Sie sie.
Laden Sie anschließend Malwarebytes (die kostenlose Version) herunter und installieren Sie es.
Öffnen Sie den Datei-Explorer und navigieren Sie erneut zu „Dieser PC“.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den USB-Stick und wählen Sie „Mit Malwarebytes scannen“.
Entfernen Sie alle gefundenen Infektionen.
Öffnen Sie den USB-Stick – Ihre Dateien sollten nun sichtbar sein.
Hinweis: Es ist ratsam, einen vollständigen Systemscan mit Windows Defender und Malwarebytes durchzuführen.
2. Autorun-Dateien entfernen
Ein Virus kann sich selbst starten, wenn Sie auf einen USB-Stick zugreifen. In manchen Fällen öffnet die Autorun-Datei das USB-Laufwerk und der Virus verbreitet sich auf Ihrem System. Autorun-Dateien werden möglicherweise nicht von einem Antivirenprogramm erkannt, daher ist es ratsam, sie manuell zu entfernen.
Verbinden Sie den USB-Stick mit Ihrem System.
Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
Wechseln Sie mit folgendem Befehl zum USB-Laufwerk:
Laufwerksbuchstabe des USB-Sticks:
Beispiel:
E:
Geben Sie diesen Befehl ein, um alle Dateien auf dem Laufwerk anzuzeigen:
dir /w /a
Führen Sie diesen Befehl aus, um alle Autorun-Dateien auf dem Laufwerk zu löschen:
del autorun.inf
3. Versteckte Dateien sichtbar machen
Die Dateien auf Ihrem USB-Stick sind versteckt und müssen wieder eingeblendet werden. Vergewissern Sie sich, dass Sie den Stick bereits gescannt und die Schadsoftware entfernt haben.
Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um versteckte Dateien einzublenden. Ersetzen Sie den Laufwerksbuchstaben durch den Buchstaben, der Ihrem USB-Stick zugewiesen ist.
attrib -h -r -s /s /d Laufwerksbuchstabe:*.*
Beispiel:
attrib -h -r -s /s /d E:*.*
4. USB-Stick formatieren
Ein Virus, der Verknüpfungen zu Ihren Dateien erstellt und die Originaldateien verbirgt, kann schwierig zu entfernen sein. Wenn Sie ihn durch Scannen beseitigen konnten und Ihre Dateien gesichert haben, sollten Sie den USB-Stick formatieren.
Verbinden Sie den Stick mit Ihrem System.
Öffnen Sie den Datei-Explorer.
Klicken Sie auf „Dieser PC“.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den USB-Stick und wählen Sie im Kontextmenü „Formatieren“.
Deaktivieren Sie die Option „Schnellformatierung“.
Formatieren Sie das Laufwerk.
Hinweis: Durch das Formatieren des Laufwerks werden alle Daten darauf gelöscht.
Fazit
USB-Sticks sind so handlich, dass viele Menschen sie gerne am Schlüsselbund tragen. Leider verbreiten sie dabei oft auch Infektionen. Um dies zu verhindern, sollten Sie immer sicherstellen, dass Sie nur USB-Sticks anschließen, die nicht von einem infizierten System stammen. Besonders anfällig sind öffentlich zugängliche Systeme, wie z.B. in Bibliotheken. Vertrauenswürdige Heimcomputer haben dieses Problem im Allgemeinen nicht, dennoch ist Vorsicht geboten. Wenn Sie einen USB-Stick anschließen, der Ihnen von jemandem gegeben wurde, der (versehentlich) Schadsoftware installiert hat, riskieren Sie, Ihr eigenes System zu infizieren.