So richten Sie Winepaks unter Linux ein

Windows-Programme unter Linux ausführen – eine Herausforderung

Die Ausführung von Windows-Anwendungen auf einem Linux-System ist zwar machbar, aber nicht trivial. Viele Windows-Programme sind nicht optimal für Linux ausgelegt, und die Entwickler investieren oft nicht ausreichend in die Unterstützung des „Wine“-Tools, welches die reibungslose Funktion unter Linux gewährleisten soll.

Das Projekt „Winepak“ zielt darauf ab, diese Problematik zu entschärfen, indem populäre Windows-Anwendungen in einem Format angeboten werden, das die Installation unter Linux vereinfacht.

Wichtiger Hinweis: Winepak befindet sich noch in der Entwicklung. Einige der angebotenen Programme können instabil sein oder möglicherweise gar nicht funktionieren. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung!

Was verbirgt sich hinter „Winepak“?

Ein Winepak ist im Grunde ein universelles Linux-Paket, das alle notwendigen Komponenten für die Ausführung eines Windows-Programms enthält. Dies beinhaltet die Kompatibilitätsschicht „Wine“, die Windows-Code übersetzt, sodass er auf anderen Betriebssystemen lauffähig wird. Darüber hinaus enthält das Paket auch das jeweilige Windows-Programm selbst und alle weiteren erforderlichen Elemente für die Funktion.

Die Entscheidung der Entwickler für Flatpak anstelle von distributionsspezifischen Paketen ist begründet: Jeder Linux-Nutzer, unabhängig von seiner spezifischen Distribution, kann Flatpak installieren und nutzen. Zusätzlich werden Flatpak-Pakete in einer Sandbox ausgeführt, die vom restlichen System isoliert ist. Diese Isolation ermöglicht es, optimale Bedingungen für die nahezu reibungslose Funktion von Windows-Software unter Linux zu schaffen.

Flatpak installieren: Die Basis für Winepak

Wenn Sie Winepak unter Linux verwenden möchten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie das Flatpak-Laufzeitsystem bereits installiert haben. Jedoch ist nicht jeder Linux-Nutzer mit der Flatpak-Technologie vertraut. Wir bieten Ihnen eine detaillierte Anleitung zur Einrichtung von Flatpak unter Linux an.

Sie müssen sich nicht durch komplizierte Handbücher der offiziellen Flatpak-Webseite kämpfen. Nutzen Sie stattdessen unsere umfassende Anleitung zur Einrichtung von Flatpak unter Linux.

Flatpak in Ihren Software-Browser integrieren

Nachdem die Flatpak-Laufzeit erfolgreich eingerichtet wurde, empfehlen wir, die folgenden Pakete zu installieren, um Flatpak nahtlos in Ihre Softwareverwaltung (z.B. Gnome Software oder KDE Discover) zu integrieren.

Ubuntu

Ubuntu setzt stark auf Snap, wodurch standardmäßig keine Integrationspakete für Gnome Software oder KDE Discover installiert werden. Diese müssen nachträglich via „apt“ hinzugefügt werden:

sudo apt install plasma-discover-flatpak-backend

Oder:

sudo apt install gnome-software-plugin-flatpak
Debian

Debian bietet kein KDE Discover Plugin für Flatpak in seinen Standard-Softwarequellen. Dieses Fehlen könnte auf die eher konservative Update-Politik von Debian zurückzuführen sein. Jedoch steht ein Gnome-Software-Plugin zur Verfügung, welches via „apt-get“ installiert werden kann:

sudo apt-get install gnome-software-plugin-flatpak
Arch Linux

Arch Linux scheint keine Integrationspakete für Gnome Software oder KDE Discover in seinen primären Softwarequellen oder dem AUR bereitzustellen. Für detaillierte Anweisungen konsultieren Sie die Arch-Wiki-Seite zu Flatpak.

Fedora

Fedora wird standardmäßig mit der Gnome-Software-Integration ausgeliefert. Für Nutzer, die KDE verwenden, ist die Installation des Discover-Integrationspakets via „dnf“ notwendig:

sudo dnf install plasma-discover-flatpak
OpenSUSE

Ähnlich wie Arch Linux bietet OpenSUSE keine direkten Pakete zur Integration von Flatpak in Gnome Software oder KDE Discover. Für weiterführende Informationen, lesen Sie die OpenSUSE Flatpak Wiki-Seite oder installieren Sie die Programme über die Kommandozeile.

Das Winepak-Repository einrichten

Winepak-Pakete sind nicht auf Flathub, dem größten Repository für Flatpak-Anwendungen, zu finden. Stattdessen betreiben die Entwickler ein separates Repository, das für die Nutzung der Software eingerichtet werden muss.

Die Einrichtung erfolgt analog zu anderen Flatpak-Softwarequellen. Um das Winepak-Repository hinzuzufügen, öffnen Sie ein Terminal und verwenden den Befehl „remote-add“.

Wichtig: Verwenden Sie keinen „sudo“-Befehl! Flatpak fragt Sie nach dem Passwort. Die Verwendung von „sudo“ oder „su“ würde Winepak für den Root-Benutzer und nicht für Ihr Benutzerkonto installieren.

flatpak remote-add --if-not-exists winepak https://dl.winepak.org/repo/winepak.flatpakrepo

Unterstützte Winepaks – Auswahl

Da Winepak ein noch junges Projekt ist, ist die Auswahl der verfügbaren Software bisher begrenzt. Hier ist eine Liste der verfügbaren Winepaks, die Sie via Gnome Software, KDE Discover oder die Kommandozeile installieren können.

Hinweis: Einige der folgenden Winepaks werden möglicherweise nicht in den Suchergebnissen angezeigt, da sich viele dieser Pakete in der aktiven Entwicklung befinden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte das Winepak GitHub-Repository.

  • Path of Exile
  • World of Warcraft
  • World of Tanks
  • Starcraft 2
  • League of Legends
  • Overwatch
  • CEMU
  • Fortnite (in Arbeit)
  • Notepad++
  • Internet Explorer 8 (in Arbeit)

Installation eines Winepaks

Nachdem Winepak eingerichtet ist, können Sie die gewünschte Anwendung installieren. Suchen Sie in Gnome Software oder KDE Discover nach einem Eintrag aus der oben aufgeführten Liste. Klicken Sie anschließend auf „Installieren“ und geben Sie Ihr Passwort ein, um die Installation unter Linux zu starten. Alternativ können Sie die Installation über die Kommandozeile durchführen:

flatpak search NameOfWinepak
flatpak install winepak NameOfWinepak -y