Auf der Linux-Plattform erfreut sich Oracle VM VirtualBox großer Beliebtheit als Virtualisierungslösung. Der Grund dafür ist simpel: Unter den zahlreichen Tools für virtuelle Maschinen besticht es durch seine besonders benutzerfreundliche Handhabung. Trotz seines umfangreichen Funktionsumfangs und der weiten Verbreitung unter Linux-Systemen, sehen sich viele Linux-Nutzer aufgrund der Geschäftspraktiken von Oracle nach Alternativen um.
Falls Sie auf der Suche nach einem VirtualBox-Ersatz mit vergleichbaren Funktionen unter Linux sind, dann ist diese Liste genau das Richtige für Sie! Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf erstklassige VirtualBox-Alternativen vor, die unter Linux verfügbar sind.
1. GNOME Boxes
GNOME Boxes ist das Projekt von GNOME, das zum Ziel hat, komplexe Virtualisierungsaufgaben unter Linux zu vereinfachen. Die Linux-Community schätzt das Tool für seinen schnellen Einrichtungsassistenten, die Möglichkeit, Betriebssystem-Images direkt von URLs zu laden und vieles mehr.
Diese Applikation ist auch für erfahrene Linux-Anwender mit anspruchsvollen Bedürfnissen äußerst nützlich. Sie ähnelt anderen Virtualisierungsprogrammen für Linux und ist trotz ihres schlichten Designs in Bezug auf Funktionen sehr wettbewerbsfähig.
Hervorstechende Merkmale:
- Eine intuitive und leicht verständliche Benutzeroberfläche, die es selbst Anfängern erlaubt, schnell virtuelle Maschinen zu erstellen und zu verwalten.
- Boxes erkennt das Betriebssystem automatisch anhand der ISO-Datei, die während der Einrichtung ausgewählt wird. Während des Erkennungsprozesses wird automatisch der passende virtuelle Speicherplatz und RAM zugewiesen.
- Die praktische „Klon“-Funktion ermöglicht das sofortige Erstellen von vollständigen Kopien existierender virtueller Maschinen.
- GNOME Boxes verfügt über eine effektive Suchfunktion, die in Kombination mit der GNOME Shell das Starten von VMs direkt vom Desktop aus ermöglicht.
- Die Boxes-Anwendung bietet eine leistungsstarke Kommandozeilen-Schnittstelle für fortgeschrittene VM-Nutzer.
2. Virtual Machine Manager
Wer häufig virtuelle Maschinen in VirtualBox für verschiedene Serveraufgaben nutzt, findet im Virtual Machine Manager eine naheliegende Alternative.
Der Virtual Machine Manager ist eine grafische Benutzeroberfläche für Libvirt unter Linux. Er unterstützt die standardmäßige virtuelle Linux KVM-Maschine sowie weitere VM-Typen wie Xen und sogar LXC-Container.
Das Tool VirtManager ist besonders für Unternehmen, die VMs unter Linux verwenden, hervorragend geeignet.
Hervorstechende Merkmale:
- Virtual Machine Manager ist kompatibel mit virtuellen Maschinen im KVM-, Xen- oder QEMU-Stil.
- Die Anwendung ermöglicht nicht nur die lokale, sondern auch die Remote-Verwaltung von VMs.
- Obwohl der Fokus auf VMs liegt, können Nutzer auch über dieselbe Schnittstelle mit LXC-Containern interagieren.
- Neben der umfassenden Unterstützung vieler Linux-Funktionen (KVM etc.) ist Virtual Machine Manager auch mit der bhyve-Hypervisor-Technologie von FreeBSD kompatibel.
- Mit Virt-Manager können Nutzer über eine einfache Benutzeroberfläche Hardwarekomponenten schnell hinzufügen oder entfernen.
3. VMware Workstation Pro
VMware Workstation Pro ist eine kommerzielle Virtualisierungsplattform für Linux, Windows und andere Betriebssysteme. Die Software ist kostenpflichtig, bietet dafür aber einige der besten Virtualisierungstools auf dem Markt.
Dieses Programm ist nicht kostenlos und erfordert eine erhebliche Investition. Wenn Ihnen kostenfreie Virtualisierungstools wie VirtualBox jedoch nicht genügen, könnte VMware die passende Lösung sein.
Hervorstechende Merkmale:
- VMware Workstation verfügt über einen ausgezeichneten Netzwerk-Editor, der es Nutzern erlaubt, die Interaktion ihrer VMs mit Netzwerken und untereinander anzupassen.
- Der Assistent „Nach virtuellen Maschinen suchen“ macht die Einrichtung von vorkonfigurierten VM-Appliances besonders einfach.
- VMware ist mit Remote- und lokalen VMs unter verschiedenen Hypervisoren kompatibel.
- Das Programm bietet eine große Auswahl an leicht zugänglichen ESXi-Host-Optionen (die in jeder Version verbessert werden), was den Umgang mit VMware ESXi-Servern sehr vereinfacht.
- VMware Workstation Pro besitzt eines der besten Snapshot-Systeme im Bereich Virtualisierung. Es ermöglicht das schnelle Erstellen und Wiederherstellen von Snapshots ohne lange Ausfallzeiten.
- Nutzer können virtuelle Maschinen schnell in einer „simulierten Produktionsumgebung“ testen und freigeben.
- VMware-Maschinen folgen einem Standardformat und Ökosystem. Dieses Ökosystem ermöglicht die Ausführung von VM-Appliances mit geringem Aufwand auf Linux-, Mac- und Windows-Hosts.
4. UCS Virtual Machine Manager
UCS Virtual Machine Manager ist ein Linux-VM-Verwaltungstool, das speziell für den Einsatz mit Cloud-VMs, Clustern und anderen virtuellen Systemen im Unternehmensbereich entwickelt wurde.
Die Software ist kostenlos und Open Source. Obwohl sie primär für Unternehmen gedacht ist, können sie auch reguläre Nutzer für Aufgaben wie die Amazon Private Cloud verwenden.
Hervorstechende Merkmale:
- Direkte Unterstützung für Cloud-Hosts wie Amazon EC2 und OpenStack.
- UCS unterstützt private Clouds über Amazon AWS.
- UCS Virtual Machine Manager verfügt über eine eigene Linux-Distribution, die speziell für den Einsatz in Clustern und UCS-basierten VMs entwickelt wurde.
- Das Tool bietet eine webbasierte Verwaltungsschnittstelle, die die Verwaltung von VMs von jedem Ort aus vereinfacht.
- Die Verwaltung virtueller Maschinen erfolgt über Libvirt und KVM, wodurch eine hervorragende Unterstützung für nahezu jede Linux-Distribution gewährleistet ist.
- UCS unterstützt Paravirtualisierung, was die Hardwareeffizienz deutlich verbessert.
- Nutzer können laufende Instanzen sehr schnell von einem Server auf einen anderen migrieren.
5. AQEMU
AQEMU ist ein grafisches Tool für Kernel-basierte virtuelle Maschinen unter Linux und BSD. Es wurde in Qt4 geschrieben und ermöglicht die schnelle Erstellung von VMs für verschiedene Betriebssysteme.
AQEMU ist zwar nicht die erste Wahl im Bereich benutzerfreundlicher Virtualisierungstools unter Linux, aber eine sehr gute Alternative zu VirtualBox, da es Nutzern erlaubt, ihre VMs anzupassen und zu konfigurieren.
Hervorstechende Merkmale:
- AQEMU verfügt über eine praktische Ordnerfreigabefunktion, die den Zugriff auf Verzeichnisse des Host-Betriebssystems schnell und einfach gestaltet.
- Dank der Geräteverwaltungsfunktion von AQEMU können Nutzer jederzeit Geräte zu jeder VM hinzufügen oder entfernen.
- Das HDD-Image-Erstellungstool ermöglicht die Konvertierung von Images in andere Formate.
Fazit
VirtualBox ist zweifellos ein hervorragendes Tool für die Virtualisierung unter Linux, aber es ist nicht die einzige Option. Die Alternativen in dieser Liste erfüllen Ihre Virtualisierungsbedürfnisse sicherlich, falls Sie nach einer Alternative zu Oracle suchen. Klicken Sie auf die Links, um herauszufinden, wie Sie diese Tools für Ihr Linux-Betriebssystem beziehen können!