5 kostenlose Remote Access Tools zum Herstellen einer Verbindung mit einem PC oder Mac

Wenn Sie remote arbeiten, kann es vorkommen, dass Sie auf einen Rechner im Büro oder an einem anderen Ort zugreifen müssen. Mit Hilfe von Fernzugriffswerkzeugen können Sie einen Computer, der sich an einem anderen Standort befindet, so nutzen, als säßen Sie direkt davor.

Die Konfiguration der meisten Fernzugriffslösungen ist in wenigen Minuten erledigt. Zudem sollte die Verbindung dauerhaft funktionieren, solange der entfernte Computer online ist.

Einrichten des Fernzugriffs

Für den Fernzugriff ist es erforderlich, einen „Agenten“ auf dem Rechner zu installieren, den Sie steuern möchten. Diesen Schritt müssen Sie persönlich durchführen, d.h., vor Verlassen des Büros oder des Standorts des betreffenden Computers.

Falls Sie Fernzugriffssoftware auf Ihrem Arbeitscomputer installieren möchten, ist es ratsam, dies zuvor mit Ihrem Vorgesetzten abzuklären. Es ist möglich, dass Ihr Arbeitgeber Richtlinien hat, die eine eigenständige Installation solcher Software untersagen. Eventuell stellt die IT-Abteilung aber eine sichere Alternative zur Verfügung.

Nach der Installation des Agenten können Sie mit einer Remote-Access-Client-Software eine Verbindung zum Remote-Computer herstellen. Dies sind in der Regel kleine und ressourcenschonende Anwendungen. Je nach gewähltem Service können Sie sich über eine Desktop-App, einen Webbrowser oder eine mobile App verbinden.

Anders als bei technischen Supportlösungen, bei denen der Host dem Supportpersonal den Zugriff manuell gewähren muss, sind Fernzugriffstools für den unbeaufsichtigten Zugang konzipiert.

Daher ist es entscheidend, Ihre Zugangsdaten für den Fernzugriff sicher zu verwahren und niemals an Unbefugte weiterzugeben. Wenn jemand unbefugten Zugriff auf Ihren Computer erlangt, könnte dieser ihn ohne Ihr Wissen nutzen. Betrüger, die sich als technischer Support ausgeben, zielen oft auf Fernzugriffstools ab. Solange Sie jedoch angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen, besteht kein Grund zur Sorge.

Alle unten aufgeführten Dienste sind grundsätzlich kostenlos, einige sind jedoch in ihrer Nutzung eingeschränkt. Wenn Sie in den kommenden Monaten auf Fernzugriffstools angewiesen sind, kann es sich lohnen, für eine Premium-Version zu bezahlen. Für den gelegentlichen Gebrauch sollten die kostenlosen Optionen jedoch vollkommen ausreichend sein.

Chrome Remote Desktop

Eine unkomplizierte Methode für den Fernzugriff bietet Chrome Remote Desktop von Google. Voraussetzung dafür ist, dass Sie auf beiden Computern den Chrome-Browser nutzen und in einem Google-Konto angemeldet sind. Zudem müssen Sie auf allen Geräten, auf die Sie zugreifen möchten, die entsprechende Erweiterung installieren.

Laden Sie Chrome auf dem Rechner herunter, auf den Sie zugreifen möchten, und melden Sie sich mit Ihrem Google-Konto an. Navigieren Sie zu remotedesktop.google.com/access, klicken Sie auf „Fernzugriff“ und folgen Sie den Anweisungen, um die Erweiterung hinzuzufügen. Wählen Sie einen Namen und eine sechsstellige PIN, und schon können Sie loslegen.

Sie können dann von jedem Chrome-Browser aus auf diesen Computer zugreifen, vorausgesetzt, Sie sind im selben Google-Konto angemeldet. Um auf Ihren Remote-Computer zuzugreifen, gehen Sie zu remotedesktop.google.com/access und klicken Sie auf das entsprechende Gerät.

Chrome ermöglicht den unbeaufsichtigten Zugriff und unterstützt auch mehrere Monitore. Funktionen wie Dateiübertragung, Remote-Druck und Chat sind jedoch nicht verfügbar. Sie können jedoch einen Cloud-Speicherdienst wie Google Drive verwenden, um Dateien auszutauschen.

Teamviewer

Teamviewer ist ein Premium-Fernzugriffstool mit einer großzügigen kostenlosen Option. Im Gegensatz zu vielen anderen Fernzugriffsdiensten ist TeamViewer auch in der kostenlosen Version für den unbeaufsichtigten Zugriff geeignet. Darüber hinaus ist es besonders einfach zu bedienen und erfordert nur geringen Konfigurationsaufwand.

Laden Sie zunächst die TeamViewer-App auf den Computer, auf den Sie zugreifen möchten. Zur besseren Benutzerfreundlichkeit sollten Sie ein TeamViewer-Konto erstellen und sich anmelden. Klicken Sie im Hauptfenster des Clients auf „Unbeaufsichtigten Zugriff einrichten“ und befolgen Sie die Schritte. Aktivieren Sie gegebenenfalls das Kontrollkästchen „TeamViewer mit System starten“, falls der Computer neu startet.

Um auf Ihren Remote-Rechner zuzugreifen, laden Sie die TeamViewer-App auf Ihren Heimcomputer herunter und melden Sie sich an. Unter der Registerkarte „Computer & Kontakte“ finden Sie eine Liste der Computer, mit denen Sie sich verbinden können. Doppelklicken Sie auf den gewünschten Rechner und warten Sie auf die Verbindungsherstellung.

TeamViewer zeigt in der kostenlosen Version gelegentlich Werbung an. Viele Funktionen sind zwar zahlenden Kunden vorbehalten, aber Dateifreigabe, Kopieren und Einfügen sowie Remote-Druck stehen Ihnen trotzdem zur Verfügung.

Es gibt Berichte, dass TeamViewer den Zugriff einschränkt, wenn er intensiv genutzt wird, da die kostenlose Version ausschließlich für den privaten Gebrauch gedacht ist.

DWService

DWService ist ein vollkommen kostenloses Open-Source-Tool für den Fernzugriff. Es ermöglicht den Zugriff auf einen Remote-Computer über einen Webbrowser. Dieser Dienst erfordert die Installation eines kleinen Agenten auf dem Remote-Computer. Versionen sind für die gängigen Betriebssysteme verfügbar.

Nach der Installation des Agenten können Sie sich in der Weboberfläche anmelden und eine Remoteverbindung zu diesem Computer herstellen. Es ist kein Client-Download für die Verbindung erforderlich, was bedeutet, dass es auch keine speziellen mobilen Apps gibt. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über den Browser, was bei häufiger Nutzung weniger praktikabel sein kann.

DWService bietet einige nette Extras, die man von einer Open-Source-Lösung vielleicht nicht erwarten würde, z.B. eine einfache Dateiübertragungsschnittstelle und Kommandozeilenzugriff auf Remote-Computer.

Obwohl diese Option nicht die Eleganz und Benutzerfreundlichkeit von Chrome oder TeamViewer bietet, ist sie eine solide Lösung für alle, die mit dem Browser-Zugriff zufrieden sind.

AnyDesk

AnyDesk ist eine eigenständige Lösung für den Fernzugriff und eine gute Alternative zu TeamViewer. Die Funktionsweise ist ähnlich: Sie erstellen ein Konto, laden die AnyDesk-App auf den Computer, auf den Sie remote zugreifen möchten, aktivieren den unbeaufsichtigten Zugriff in den App-Einstellungen und legen ein Kennwort fest.

Anschließend können Sie mit der gleichen App von einem anderen Computer aus auf Ihren Rechner zugreifen. Der Hauptvorteil von AnyDesk gegenüber TeamViewer ist die Optimierung für langsamere Verbindungen. Die App nutzt einen eigenen Codec, der laut AnyDesk „auch bei hohen Bildschirmauflösungen oder Bandbreiten von nur 100 kB/s für geringe Verzögerung sorgt“.

Die App selbst ist sehr klein (ca. 3 MB) und verbraucht daher kaum Ressourcen. Der Dienst beinhaltet Dateitransfer, Zwischenablage-Integration sowie mobile Apps für iOS und Android.

TigerVNC

Virtual Network Computing (VNC) ist eine weitere Methode für den Fernzugriff, aber sie ist definitiv nicht die benutzerfreundlichste. Im Vergleich zu TeamViewer oder Chrome erfordert VNC einige Konfigurationsarbeit. Sie müssen Ports konfigurieren, eine statische IP-Adresse einrichten oder dynamisches DNS verwenden und sich mit den Sicherheitsaspekten auseinandersetzen, falls keine Verschlüsselung verwendet wird.

Um VNC nutzen zu können, müssen Sie zuerst einen VNC-Server installieren. TigerVNC beinhaltet sowohl einen Server als auch einen VNC-Viewer, außer für Macs (macOS hat einen eingebauten VNC-Server). Da TigerVNC standardmäßig nicht verschlüsselt ist, müssen Sie einen SSH-Server wie OpenSSH installieren, um eine sichere Verbindung herzustellen.

TigerVNC legt den Schwerpunkt auf Leistung anstatt auf Funktionen. Es bietet keine Dateiübertragung oder Remote-Druck, aber die Latenz ist gering. VNC-Lösungen sind plattformunabhängig, d.h., Sie können nahezu jede Kombination aus VNC-Viewer und -Server mit beliebigen Betriebssystemen verwenden.

Wenn Sie ein erfahrener Benutzer sind und keine Angst haben, sich mit den technischen Details zu befassen, kann TigerVNC mit einer schnellen, leistungsfähigen Fernzugriffslösung belohnen. Wenn Sie jedoch eine unkomplizierte „Einmal einrichten und vergessen“-Lösung bevorzugen, sollten Sie ein anderes Fernzugriffstool wählen.

Fernzugriff jetzt einrichten

Es ist ratsam, sich die Zeit zu nehmen und den unbeaufsichtigten Fernzugriff auf Ihrem Computer einzurichten. Sie können dann auf Dokumente zugreifen, Probleme beheben, wenn Sie nicht im Büro sind, und haben die Gewissheit, dass Sie bei Bedarf schnell auf alle wichtigen Ressourcen zugreifen können.

Wenn Sie unerwartet von zu Hause aus arbeiten, stehen Ihnen zudem eine Vielzahl von kostenlosen Videokonferenz-Apps zur Verfügung, um mit Ihren Kollegen in Kontakt zu bleiben.