5 Schritte zum Schreiben eines erfolgreichen Designportfolios

Ein beeindruckendes Portfolio ist für Grafik- und Webdesigner von entscheidender Bedeutung, um neue Aufträge zu generieren oder den idealen Job zu finden. Es ist ein hervorragendes Werkzeug, um die eigenen Fähigkeiten hervorzuheben und berufliche Möglichkeiten zu erweitern. Für den Erfolg eines Designportfolios ist jedoch eine durchdachte Erstellung und Organisation unerlässlich.

Ein gelungenes Portfolio zeigt nicht nur die besten Arbeiten eines Designers, sondern vermittelt auch seine Persönlichkeit. Es soll Interesse wecken, beeindrucken und überraschen, Emotionen hervorrufen und im Gedächtnis bleiben. Ihr Designportfolio sollte potenziellen Kunden oder Arbeitgebern Einblicke in Ihre kreativen Prozesse und Designansätze geben.

Angesichts der Fülle an Online-Ratschlägen zur Erstellung von Designportfolios kann man sich leicht in Informationen verlieren. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Schritte für ein überzeugendes Designportfolio zusammen, die unabhängig von der jeweiligen Spezialisierung für alle Designer relevant sind.

Sind Sie bereit?

#1. Definieren Sie den Zweck und das Format Ihres Designportfolios

Designer sind oft versucht, bei der Gestaltung des Portfolios mit coolen Ideen zu experimentieren – von der Farbauswahl bis hin zu den neuesten Designtrends. Doch das ist nicht der erste Schritt.

Zunächst sollte der Hauptzweck des Designportfolios klar definiert werden. Was möchten Sie damit erreichen?

  • Wollen Sie Ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zugänglich machen, um Ihre Online-Präsenz zu stärken und ein Publikum aufzubauen?
  • Sind Sie ein Designanfänger, der seine Identität und Problemlösungsansätze zeigen möchte?
  • Möchten Sie Ihren Designprozess erläutern, um neue Kunden für Ihre freiberufliche Tätigkeit zu gewinnen?
  • Wollen Sie Ihr umfangreichstes Designprojekt präsentieren und alle Phasen, von der Recherche bis zur Umsetzung, beschreiben?
  • Oder dient Ihr Portfolio in erster Linie der Dokumentation Ihres Wissens und Ihrer Erfolge?

Sobald der Zweck festgelegt ist, können Sie entscheiden, welche Informationen Sie aufnehmen und welches Format am besten geeignet ist, um Ihre Botschaft zu vermitteln. Dies wird Ihnen helfen, Ihr Portfolio visuell ansprechend zu gestalten und den richtigen Einstieg für Ihre Zielgruppe zu finden.

#2. Wählen Sie die passenden Projekte für Ihr Portfolio aus

Kennen Sie Ihre Zielgruppe? Erstellen Sie Ihr Portfolio für zukünftige Arbeitgeber, potenzielle Kunden, Ihre Designkollegen oder einfach für sich selbst? Definieren Sie die Informationen, die diese Personen über Sie erfahren möchten:

  • Wer sind Sie als Designer? Welche Arten von Projekten bearbeiten Sie?
  • Welche Botschaft soll Ihr Portfolio vermitteln? Wie können Betrachter Ihre Spezialisierung erkennen (Webdesign, UX, Produktdesign, Grafikdesign etc.)?

Treffen Sie basierend auf diesen Überlegungen eine Auswahl der Projekte, die in Ihrem Portfolio gezeigt werden sollen. Sie können Ihre Arbeiten nach Art, Entstehungsdatum oder nach dem Grad ihrer Wirkung sortieren, indem Sie die besten zuerst zeigen. Qualität ist hier wichtiger als Quantität.

Es ist nicht notwendig, jede einzelne Arbeit zu präsentieren. Konzentrieren Sie sich auf Ihre besten und vielfältigsten Projekte. Vermeiden Sie es beispielsweise, fünf Webdesigns für E-Commerce-Websites zu zeigen. Stattdessen könnten Sie ein Projekt für eine Bank, ein anderes für einen Tierclub und ein drittes für eine gemeinnützige Organisation präsentieren.

Diese Ausgewogenheit zwischen Qualität und Vielfalt demonstriert Ihr Talent, Ihre Kreativität und Ihre Vielseitigkeit im Umgang mit verschiedenen Medien.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Präsentieren Sie nur Ihre herausragendsten Designarbeiten.
  • Sorgen Sie für eine Vielfalt an Beispielen, um Ihre Erfahrung als Designer zu zeigen.
  • Veröffentlichen Sie nicht ALLE Ihre Designs, es sei denn, Sie sind ein frischgebackener Absolvent. Vermeiden Sie Arbeiten, auf die Sie nicht stolz sind. Betrachten Sie Ihr Portfolio als eine Kunstausstellung und nicht als Archiv.

#3. Wählen Sie die richtige Plattform für Ihr Designportfolio

Die Wahl der Plattform für Ihr Designportfolio hängt von Ihren technischen Fähigkeiten ab. Einige Plattformen erfordern HTML- und CSS-Kenntnisse, während andere weniger Anpassungsmöglichkeiten bieten, dafür aber benutzerfreundlicher sind. (Letztere schränken die gestalterische Freiheit aber auch ein.)

Web- und UX-Designer entscheiden sich häufig für Plattformen, die Codierung erfordern, um ihre Fähigkeiten zu demonstrieren und ein einzigartiges Portfolio zu erstellen, das ihre Designpersönlichkeit widerspiegelt.

Hier sind einige Optionen:

Gehostete Portfolio-Websites wie Portfoliobox oder Dunked. Diese sind sehr komfortabel, da keine Programmierkenntnisse erforderlich sind. Sie müssen lediglich eine Vorlage auswählen und Ihre Dateien hochladen.

Gehostete Business-Websites wie Squarespace oder Weebly. Auch hier wählen Sie eine Vorlage, haben aber mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten.

Selbstgehostete Websites, auf denen Sie Ihr Portfolio von Grund auf selbst gestalten können. Hier können Sie Ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen, eine individuelle Website erstellen und Ihre Marke aufbauen.

#4. Beschreiben Sie jedes Projekt detailliert

Nachdem Sie eine Plattform und die Designarbeiten ausgewählt haben, können Sie nicht einfach Bilder oder Screenshots Ihrer Arbeit hochladen und auf Kunden warten. Jede Arbeit in Ihrem Portfolio sollte eine Geschichte erzählen, die Ziele des Projekts erläutern und erklären, wie Ihr Design diese erreicht hat. Fügen Sie eine Zusammenfassung des Prozesses und der Ergebnisse hinzu. Es muss keine ausführliche Fallstudie sein, aber die Betrachter sollten verstehen, worum es geht.

Hier sind Ihre Fähigkeiten im Verfassen von Texten gefragt. Folgende Informationen können hilfreich sein:

  • Was waren die Herausforderungen und das Ziel des Projekts?
  • Gab es eine zugrunde liegende Hypothese?
  • Wie war Ihr Prozess? Wie haben Sie Ihre Designentscheidungen getroffen?
  • Welche Erkenntnisse haben Sie aus dem Projekt gewonnen? Fügen Sie gegebenenfalls Kundenfeedback hinzu.

Besonders wichtig ist Ihre Rolle in dem Projekt. Haben Sie das gesamte Projekt geleitet? Waren Sie Teil eines Designteams? Oder haben Sie als Freiberufler alles selbst entworfen? Die Betrachter Ihres Portfolios sollten erfahren, welchen Beitrag Sie zu dem Projekt geleistet haben.

#5. Optimieren Sie Ihr Designportfolio für Betrachter

Wenn Sie alle Informationen für Ihr Portfolio zusammengetragen haben, ist es Zeit, es unter Berücksichtigung der wichtigsten Prinzipien der Benutzerfreundlichkeit zu gestalten. Das Nutzererlebnis ist wichtig. Ihr Portfolio muss nicht nur optisch ansprechend, sondern auch leicht zu lesen sein.

Wie gelingt das?

Die meisten Nutzer scannen Texte online und lesen nicht aufmerksam. Gestalten Sie Ihr Portfolio daher so, dass die wichtigsten Informationen schnell erfasst werden können. Verwenden Sie kurze Absätze, Überschriften, Unterüberschriften, Aufzählungszeichen und Skizzen zur Prozessdarstellung. Vermeiden Sie lange Beschreibungen.

Achten Sie auch auf eine einfache Navigation. Wenn Sie eine eigene Website für Ihr Portfolio erstellen, denken Sie sorgfältig über die Menüführung nach. Fügen Sie nur die wichtigsten Seiten hinzu: Startseite, Über mich, Meine Arbeit und Kontakt. Wenn Sie vorgefertigte Layouts verwenden, wählen Sie solche mit ähnlichen Optionen. Unabhängig von der Plattform sollten die Betrachter wissen, wer Sie sind, was Sie tun und wie sie Sie kontaktieren können.

Übertreiben Sie es nicht mit Farben, Schriftarten oder Animationen. Es ist zwar verlockend, alle Ihre Designfähigkeiten zu zeigen, aber konzentrieren Sie sich auf eine grundlegende Typografie, die in allen Browsern und auf allen Geräten funktioniert. (Testen Sie Ihr Design für kleine Bildschirme und denken Sie zuerst an Mobilgeräte.)

Berücksichtigen Sie auch die Farbpsychologie und das Kontrastverhältnis beim Design. Ihr Portfolio sollte visuell ansprechend, aber nicht überfordernd sein.

Zusammengefasst: Wählen Sie Designelemente, die ansprechend aussehen, aber auch Ihre Fähigkeiten demonstrieren. Konzentrieren Sie sich auf die Geschichte, die Sie erzählen wollen und auf die Arbeit, die Sie zeigen möchten. Wie man so schön sagt: Alles Geniale ist einfach.

Fazit

Wenn Sie ein erfolgreiches Designportfolio erstellen möchten, ist es wichtig, den Zweck und die Ziele klar zu definieren. Ihr Portfolio ist Ihr Werkzeug, um ein professionelles Netzwerk aufzubauen, Kunden oder Arbeitgeber anzuziehen und letztendlich Geld zu verdienen.

Ein gut gestaltetes Portfolio zeigt Ihre Professionalität, Ihre Sichtweise und Ihre Kreativität. Wählen Sie Ihre besten Projekte aus, fügen Sie aussagekräftige Beschreibungen hinzu und optimieren Sie Ihr Portfolio nach den Prinzipien der Benutzerfreundlichkeit. Vergessen Sie nicht, Ihre Arbeit zu bewerben, indem Sie sich in Online-Design-Communities engagieren, Ihre Projekte teilen, Feedback einholen und sich mit Kollegen austauschen, um zu lernen und Inspiration zu finden.

Je früher Sie ein hervorragendes Designportfolio erstellen, desto schneller werden Sie die Ergebnisse sehen.