Windows 10 steht kurz vor einer bedeutenden Aktualisierung, dem sogenannten Creator’s Update, das im April 2017 an die Nutzer verteilt wird. Zuvor gab es bereits zwei große Updates: eines im November 2015, das sich auf die Fehlerbehebung konzentrierte, und ein weiteres im August 2016, das das Ende des kostenlosen Upgrades markierte und neue Funktionen einführte. Das Creator’s Update hingegen scheint besonders vielversprechend, da Microsoft intensiv auf das Feedback der Nutzer eingegangen ist. Viele der von den Anwendern kritisierten Punkte sollen mit diesem Update behoben werden. Hier sind 15 der neuen Funktionen, die das Creator’s Update für Windows 10 mit sich bringt.
Ausblenden der App-Liste im Startmenü
Microsoft arbeitet kontinuierlich an der Optimierung des Startmenüs. Nach der Einführung einer App-Liste neben den klassischen App-Kacheln mit dem Jubiläums-Update, forderten zahlreiche Nutzer die Option, diese Liste ausblenden zu können. Microsoft hat reagiert: Das Creator’s Update ermöglicht es nun, die App-Liste im Startmenü nach Bedarf ein- oder auszublenden.
Nachtmodus für angenehmere Bildschirmdarstellung
Inspiriert von Apples Night Shift, integriert Microsoft eine ähnliche Funktion in Windows 10. Diese, unter den Namen „Nachtlicht“ oder „Blaues Licht“ bekannte Einstellung, erlaubt es, den Bildschirm in wärmeren Farbtönen anzuzeigen. Dies kann entweder zeitgesteuert oder automatisch bei Sonnenuntergang erfolgen. Der wärmere Farbton ist besonders abends angenehmer für die Augen und soll dazu beitragen, dass der Schlaf nicht durch das helle Bildschirmlicht gestört wird.
Automatische Sperre durch dynamische Sperre
Die neue dynamische Sperrfunktion sperrt Windows 10 automatisch, sobald ein gekoppeltes Bluetooth-Gerät (z.B. ein Smartphone) außer Reichweite gerät. Besonders nützlich für Nutzer, die oft vergessen, ihren Desktop zu sperren, entsperrt sich das System allerdings nicht automatisch, sobald sich das Gerät wieder in Reichweite befindet.
Themen und verbesserte Farbauswahl
Die Personalisierung von Geräten ist ein wichtiges Thema. Obwohl Windows 10 bisher nur begrenzte Anpassungsmöglichkeiten bot, bringt das Creator’s Update nun Themen und eine erweiterte Farbauswahl. Diese Themen beschränken sich zwar auf den Desktop-Hintergrund und die Akzentfarbe, dennoch ist es ein Schritt nach vorn. Durch die verbesserte Farbauswahl können Nutzer nun jede beliebige Farbe auswählen und Akzentfarben per HEX- oder RGB-Code einstellen.
eBooks und eBook-Reader in Edge
Mit dem Creator’s Update halten eBooks Einzug in Windows 10. Der Windows Store wird nun auch eBooks anbieten, die sich direkt auf dem Desktop lesen lassen. Eine dedizierte eBook-Reader-App gibt es nicht; stattdessen übernimmt diese Aufgabe der Edge-Browser. Dies könnte einige Nutzer dazu bewegen, den Edge-Browser zu verwenden, auch wenn eine spezielle App vielleicht die bessere Lösung gewesen wäre.
Speicheroptimierung mit „Storage Sense“
Im Laufe der Zeit sammeln sich zahlreiche temporäre Dateien auf dem System an, die Speicherplatz belegen. Der „Storage Sense“ ermöglicht es, das System von diesen Dateien zu befreien und den Papierkorb schnell zu leeren. Zudem kann dieser Bereinigungsprozess automatisiert werden.
App-Kachelordner im Startmenü
App-Kacheln sind eine praktische Möglichkeit, Apps schnell zu starten. Bisher konnten Benutzer diese Kacheln nur in Abschnitte gruppieren, mit dem Creator’s Update lassen sich diese nun auch in Ordnern organisieren. Dies ermöglicht beispielsweise die Gruppierung aller Browser oder aller Medien-Apps in einem einzigen Ordner, eine von vielen Benutzern begrüßte Funktion.
Spielmodus für optimierte Leistung
Der „Spielmodus“ ist eine weitere neue Funktion des Creator’s Updates. Dieser Modus optimiert die Systemressourcen, indem er Spielen Priorität bei der Zuweisung von CPU- und GPU-Leistung einräumt. Dadurch sollen ein flüssigeres Spielerlebnis und höhere Frameraten erreicht werden. Der Spielmodus muss für jedes Spiel individuell aktiviert werden.
Verzögerung von Updates
Die automatischen Updates von Windows 10 waren für viele Nutzer ein Ärgernis. Microsoft hatte zwar die Möglichkeit eingeführt, aktive Nutzungszeiten zu definieren, außerhalb derer Updates installiert werden, aber viele Nutzer wünschten sich eine Option, Updates auch ablehnen zu können. Die neue Funktion zur Updateverzögerung ermöglicht es nun, ein Update bis zu 35 Tage lang aufzuschieben.
Suche innerhalb der Windows-Registrierung
Die Windows-Registrierung zu navigieren, kann aufgrund der ungewohnten Ordnernamen, Pfade und der komplexen Hierarchie eine Herausforderung sein. Das Creator’s Update bringt nun eine Suchfunktion, mit der man direkt zu einem bestimmten Ort springen kann, was die Arbeit mit der Registrierung deutlich vereinfacht.
Zeitgesteuerte WLAN-Aktivierung
Mit dem Creator’s Update wird es möglich sein, die WLAN-Funktion zu deaktivieren und gleichzeitig festzulegen, wann sie automatisch wieder aktiviert wird. Die praktischen Anwendungsfälle für diese Funktion sind vielfältig, und es bleibt zu hoffen, dass viele Nutzer sie als nützlich empfinden.
Schneller Zugriff auf Energiesparoptionen
Das Creator’s Update erleichtert das Ändern der Energiesparpläne über die Taskleiste. Über einen Schieberegler im Akkusymbol kann der Benutzer zwischen längerer Akkulaufzeit und besserer Leistung wählen. Für Nutzer, die ihre Energiesparpläne schnell und unkompliziert ändern wollen, ohne in die Systemsteuerung gehen zu müssen, ist diese Funktion sehr praktisch.
Blockieren der Installation von Apps außerhalb des Windows Stores
Windows 10 erlaubt es dem Nutzer nun, die Installation von Apps zu blockieren, die nicht aus dem Windows Store stammen. Dadurch sollen sowohl Entwickler als auch Benutzer ermutigt werden, den Windows Store zu nutzen und gleichzeitig die Installation von Win32-Anwendungen eingeschränkt werden.
Tab-Entladefunktion in Edge
Der Edge-Browser wird mit dem Creator’s Update um eine Funktion erweitert, die es erlaubt, Tabs bei Bedarf zu entladen, um Ressourcen zu sparen. Die Tabs können jederzeit wiederhergestellt werden. Diese Funktion, die in vielen modernen Browsern nicht ohne Add-ons verfügbar ist, macht Edge zu einer attraktiven Alternative.
Video-App im Vordergrund
Die Video-App erfährt mit dem Creator’s Update ebenfalls eine Überarbeitung. Neu ist die Möglichkeit, die Video-App über allen anderen Apps anzuheften und an einer Ecke zu positionieren. Dies erlaubt es, Videos anzusehen und gleichzeitig an anderen Aufgaben zu arbeiten, eine zwar nicht ganz perfekte, aber dennoch nützliche Picture-in-Picture-ähnliche Funktion.
Sind Sie schon gespannt auf die neuen Funktionen des Creator’s Updates oder befürchten Sie, dass es mehr Probleme verursachen als lösen wird? Teilen Sie uns Ihre Meinung in den Kommentaren mit!