Einleitend ein kurzer Hinweis: Obwohl ich vornehmlich über Macs schreibe und der Titel dieses Beitrags eine gewisse Konfrontation suggeriert, dient dieser Artikel lediglich Vergleichszwecken. Wir sind keine Fanatiker, wenn es um die Frage Mac vs. PC geht. Uns ist bewusst, dass Macs in Bezug auf Gaming nicht mit PCs konkurrieren können, egal welche Anstrengungen unternommen werden. Wir wissen auch, dass PCs trotz sinkender Verkaufszahlen immer noch etwa 90 % des Computermarktes dominieren. Diese Fakten sind uns wohlbekannt. Vor diesem Hintergrund betrachten wir die Fähigkeiten von Macs, die PCs nicht bieten, objektiv und ohne Vorurteile.
Multi-Gesten-Trackpad/Magic Mouse
Die Gestensteuerung auf einem Mac geht über das bloße Zoomen und Drehen mit der Pinch-Geste hinaus. Es ist möglich, den Mac ohne zusätzliche Programme so zu konfigurieren, dass er mit Multi-Touch-Gesten vielfältige Aktionen ausführt, was die Navigation deutlich verbessert. Die Bedienung ist so intuitiv, dass die Nutzung einer herkömmlichen Maus fast schon veraltet erscheint. Ähnliches gilt für die Magic Mouse, die wie ein Trackpad auf einer Maus funktioniert und ebenfalls Gesten unterstützt. Zwar gibt es auch gestenbasierte Lösungen für PCs, diese sind jedoch bei Weitem nicht so flüssig und komfortabel.
Hochauflösende Screenshots
PCs bieten zahlreiche Wege, Screenshots zu erstellen und diese direkt in Dateien zu speichern oder in die Zwischenablage zu kopieren, um sie dann in Bildbearbeitungsprogrammen zu nutzen. Macs gehen hier einen Schritt weiter und bieten eine Liste von Optionen, wie Screenshots aufgenommen werden sollen, ohne dabei auf andere Anwendungen angewiesen zu sein. Die Qualität der erstellten Screenshots ist dabei stets sehr scharf und klar.
Retina Display
Die Darstellung auf einem Retina Display eines Macs ist sehr ausgefeilt. Man hat nicht das Gefühl, dass etwas skaliert wird. Auch Apps, die nicht speziell für Retina-Displays optimiert sind, integrieren sich in diese Umgebung, zwar mit leichten Aliasing-Effekten in der Schrift, was aber zu erwarten ist. Unter Windows wird bei höheren Auflösungen oftmals einfach alles hochskaliert, was sich jedoch negativ auf das Verhalten der Apps auswirkt und zu unproportionalen Beschriftungen und Ansichten führt. Auf einem Mac ist dies kaum wahrnehmbar; um den Unterschied wirklich zu erkennen, müsste man Windows auf einem MacBook Pro installieren.
Vorschau von PSD-Dateien
Um .psd-Dateien (Photoshop-Dokumente) auf einem PC anzuzeigen, ist in der Regel eine zusätzliche Softwareinstallation erforderlich. Auf einem Mac hingegen genügt ein einfacher Druck auf die Leertaste, während die .psd-Datei markiert ist, um eine schnelle Vorschau des Inhalts zu erhalten, ohne dass weitere Installationen nötig sind.
Extrahieren von 7zip-Archiven
Ähnlich wie bei .psd-Dateien sind für PCs Drittanbieter-Lösungen erforderlich, um mit 7zip-Dateien umzugehen. Diese Einschränkung existiert bei Macs nicht, da diese 7zip-Dateien direkt entpacken können.
Direktes Teilen von Dateien
Durch einen Rechtsklick bzw. Strg + Klick auf bestimmte Dokumente auf einem Mac besteht die Möglichkeit, diese direkt über Facebook, Twitter, LinkedIn oder andere Dienste zu teilen, mit denen man synchronisiert ist, einschließlich E-Mail, Flickr und iMessages. Man muss nicht erst auf umständliche Weise Inhalte über Social-Media-Anwendungen finden.
Screencasts aufnehmen
Der standardmäßige Quicktime-Player ermöglicht es, Screencasts direkt vom Computer aufzunehmen, inklusive Voice-Over. Hierfür ist es lediglich nötig, den Quicktime-Player zu starten, im Menü auf „Datei“ zu klicken und dann „Neue Bildschirmaufnahme“ auszuwählen. Zusätzliche Software von Drittanbietern ist dafür nicht erforderlich.
Erhöhte Sicherheit
Da Mac OS X auf UNIX basiert, gibt es weniger Sicherheitslücken. Jedes Paket wird als separates Image gestartet und kann nichts installieren, solange der Nutzer dies nicht ausdrücklich erlaubt. Da Macs nur einen kleinen Marktanteil haben, gibt es auch weniger spezifische Exploits, die Ihrem Mac schaden könnten. Dies führt uns zu einer weiteren Funktion…
Erstellen verschlüsselter Ordner
Man kann jeden Ordner, den man schützen möchte, in eine passwortgeschützte .dmg-Datei umwandeln, die nur mit dem entsprechenden Passwort geöffnet werden kann. Hierfür wird das Festplatten-Dienstprogramm gestartet, dann geht man auf „Datei (Menüleiste) > Neu > Leeres Disk-Image“. Man vergibt eine Größe, einen Namen und einen Speicherort. Der Verschlüsselungstyp wird ausgewählt (beide Optionen sind solide), die übrigen Einstellungen bleiben unverändert. Nach einem Klick auf „Erstellen“ hat man einen sicheren Ordner.
Einheitliches Ökosystem
Apple hat ein einheitliches Ökosystem zwischen allen Geräten geschaffen. Dadurch werden alle Mobil- und Computergeräte zu einer Erweiterung des jeweils anderen. iOS-Geräte arbeiten nahtlos mit Macs zusammen: Facetime-Anrufe können mit iOS-Geräten getätigt, Dateien direkt per AirDrop an freigeschaltete Empfänger gesendet (Dateien per Drag & Drop über WLAN) und iMessages direkt auf dem Desktop empfangen werden. All dies ist zwar auch auf PCs möglich, erfordert jedoch eine Vielzahl von Drittanbieter-Lösungen, um die vorhandenen Lücken zu schließen.
Direktes Erstellen von PDFs
Die gewünschte Datei oder Website wird geöffnet und die Tastenkombination ⌘ + P gedrückt. Dann wird das „Ziel“ vom Standarddrucker auf „Als PDF sichern“ geändert. Dadurch wird der Inhalt in einer PDF-Datei gespeichert. Wer seine Arbeit in einer PDF-Datei gesichert hat und dabei die Schriftarten beibehalten möchte, kann die PDF-Datei einfach auf dem eigenen Mac öffnen und auf „Sichern“ klicken. Dadurch werden die Schriftarten in die Datei eingebettet, und es gibt keine Probleme mit der Darstellung.
Abrufen alter Dateiversionen
Unabhängig davon, mit welchem Programm eine Datei erstellt wurde: Wenn sie in der TextEdit-App oder in der Vorschau angezeigt werden kann, ist es möglich, zu einer älteren Version zurückzukehren: „Datei > Zurück zu > Alle Versionen durchsuchen“. Auf diese Weise wird eine Übersicht mit allen vergangenen Versionen der Arbeit angezeigt. Die Datei kann dann in den gewünschten Zustand zurückversetzt werden. So einfach funktioniert das.
Zusätzlich zu diesen genannten Punkten bieten Macs noch weitere einzigartige Aspekte, die in früheren Artikeln behandelt wurden, wie AppNap, die Spotlight-Suche und leistungsstarke Terminalbefehle. All dies funktioniert ohne die Notwendigkeit von Drittanbieter-Apps und zeigt, wie vielseitig und leistungsstark Mac OS X ist. Mit zusätzlichen Apps von Drittanbietern kann man das gesamte Betriebssystem noch weiter optimieren. Das neueste OS X, Mavericks, war zudem völlig kostenlos. Natürlich gibt es auch Nachteile bei der Verwendung eines Macs, aber das ist ein Thema für einen anderen Tag. Haben wir etwas Wichtiges übersehen? Wir freuen uns über konstruktive Kommentare und Diskussionen in den Kommentaren unten.